12. August 2000

Bekenntnis zu siebenbürgischer Herkunft erneut bekräftigt

Auf ihrem Heimattag in Detroit haben sich die in den USA und in Kanada ansässigen Siebenbürger Sachsen am 22. und 23. Juli erneut zu ihrer Herkunft und zur Pflege siebenbürgischer Überlieferungen bekannt. Die Landsmannschaften der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war auf dem Heimattag durch ihren Bundesorganisationsreferenten Johann Schuller vertreten, der in einer Festrede die Zielvorstellungen erläutert hat, die den aktuellen Aktivitäten seines Verbands zugrunde liegen.
Landsleute aus den USA und Kanada feierten Heimattag im amerikanischen Detroit / Viel Beifall für Gastgruppen aus dem oberösterreichischen Traun
Die siebenbürgischen Landsleute aus den USA und Kanada haben am 22. und 23. Juli ihren Heimattag im amerikanischen Detroit gefeiert und dabei ihr Bekenntnis zu ihrer siebenbürgischen Herkunft erneut bekräftigt. Ausrichter des Treffens, das in jährlichem Wechsel mal in den Vereinigten Staaten, mal in Kanada veranstaltet wird, war der Detroiter Zweig der Alliance of Transylvanian Saxons (ATS). Als Gastgruppen aus Europa traten die Siebenbürger Jugend und die siebenbürgische Trachtenkapelle aus dem oberösterreichischen Traun auf. Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war auf dem Heimattag durch ihren Bundesorganisationreferenten Johann Schuller vertreten.

Vor dem Heimattag hatte der landsmannschaftliche Vertreter aus Deutschland zunächst Kanada besucht, wo er und seine Gattin in Kitchener Gäste der ehemaligen landsmannschaftlichen Bundesvorsitzenden Käthe Paulini waren und Schuller Gespräche mit dem jetzigen Bundesvorsitzenden des dortigen Verbands, John Werner, und mit dessen Stellvertreter John Penteker geführt hatte.
Zusammen mit dem Transylvania-Chor aus Kitchener fuhr man dann zum Heimattag in die Donauschwabenhalle nach Detroit. Dort fand nach dem Einmarsch der Fahnenabordnungen und der Ehrengäste sowie einer Andacht mit Pastor Frederick Gross von der St. Peters Lutheran Church aus Warren die Eröffnung des Heimattags statt, bei der die verantwortliche Organisatorin der Veranstaltung und Vizepräsidentein des gastgebenden Detroiter Vereins, Joan A. Miller-Malue, zudem dessen Präsidentin Susanna Fleischer, der Präsident des ATS-Zentralverbands David P. Bokesch, aus Kanada John Penteker, aus Oberösterreich Vereinsobmann Hans Waretzi sowie, im Namen der Landsmannschaft in Deutschland, Johann Schuller Grußworte sprachen. Danach folgte ein Kulturprogramm, bei dem im Wechsel die Trachtenkapelle und die Jugendtanzgruppe aus Traun auftraten und mit ihren Darbietungen begeisterten Beifall ernteten. Zur abschließenden Tanzunterhaltung spielte ebenfalls die Trauner Trachtenkapelle auf.
Am zweiten Tag, einem Sonntag, fanden, musikalisch umrahmt von der gleichen Kapelle, zunächst ein Gottesdienst und danach die Hauptkundgebung des Heimattages statt, auf der neben ATS-Präsident Bokesch, dem kanadischen Bundesvorsitzenden John Werner und Landesobmann Hans Waretzi, der auf die vereinseigene Brauchtumspflege und die Hilfen nach Siebenbürgen einging, auch Johann Schuller eine Ansprache hielt.
Der Vertreter der Landsmannschaft in Deutschland überbrachte die Grüße und guten Wünsche seines Verbands sowie dessen Bundesvorsitzenden Volker E. Dürr und dankte für die Gastfreundschaft und die dadurch gegebene Möglichkeit, als Verantwortlicher der Heimattage in Dinkelsbühl nun auch in die einschlägige Arbeit und die Erfahrungen der Landsleute in Amerika Einblick zu gewinnen. Heimattage seien wichtige Anlässe der Identitätsfindung und Höhepunkte landsmannschaftlichen Tuns.
Ausführlich ging Schuller auf die Verbandsarbeit in Deutschland ein, berichtete über die Aktionen der Landsmannschaft und ihrer Interessengemeinschaft gegen die Rentenkürzungen, über die wachsenden Schwierigkeiten in der Aussiedleraufnahme und -integration bei zunehmend restriktiven Verwaltungsvorschriften und drückenden Mittelkürzungen. Trotzdem und gerade deshalb dürfe der Verband in der Brauchtums- und Gemeinschaftspflege keinesfalls nachlassen und seine Arbeit vor allem mit den Kinder- und Jugendgruppen verstärken, was nach wie vor die Perspektive in der Vereinstätigkeit sicherstelle. Schuller äußerte damit im Zusammenhang seinen uneingeschränkten Respekt für die Arbeit des ATS und der Landsmannschaft in Kanada, die in einem völlig anderssprachigen Umfeld siebenbürgische Tradition über ganze Generationen hinweg in die Gegenwart herübergerettet haben. Das mache Mut bei allen siebenbürgischen Gemeinschaften, wo immer sie ansässig seien.
Im kulturellen Teil der Kundgebung traten in der Donauschwabenhalle der Transylvania-Chor aus Kitchener, die siebenbürgischen Tanzgruppen aus Cleveland, Youngstown, Kitchener und Traun auf. Nach einem gemeinsamen Mittagessen spielte die Trauner Trachtenkapelle erneut zum Tanz auf.
Der Heimattag beeindruckte durch die Begeisterung, mit der die Landsleute in den USA und in Kanada erneut ihr Bekenntnis zu siebenbürgischen Überlieferungen bekräftigt haben.
Johann Schuller / Hannes Schuster
Siebenbürgische Zeitung, 15. August 2000

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