29. Oktober 2014

Meeburger Treffen – Busreise zum Altarbild

Das Meeburger Treffen 2014 fand am 6. September in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart statt. Es wird von Johann Schell im Drei-Jahres-Rhythmus alternativ zum traditionellen Meeburger Klassentreffen organisiert. Diesmal war der Treffpunkt die Vereinsgaststätte in der Nähe des S-Bahnhofs.
Zur allgemeinen Freude fanden sich über 80 Meeburger und Freunde Meeburgs ein, darunter die meisten Jugendliche und Kinder aus Süddeutschland, welche die frühere Heimatortschaft ihrer Eltern oder Großeltern größtenteils nur vom Hörensagen kennen. Im offiziellen Teil des Treffens tauschten die Anwesenden nach der Begrüßung Informationen aus und gedachten der letzten Verstorbenen. Im geselligen Teil spielte das siebenbürgisch-sächsische Musiktrio „STRINGS“ zum Tanz auf.

Zur freudigen Überraschung vieler Teilnehmer stellte der engagierte Meeburger Oswald Zerwes für den ersten Teil das vor kurzem angefertigte Bild des Meeburger Flügelaltars aus, das durch den bewundernswerten Eisatz des Historikers und siebenbürgischen Kulturexperten Martin Rill hergestellt werden konnte. Wegen den beeindruckenden Maßen von 3,5 x 2,6 Meter war es schwierig, einen geeigneten Platz zum Aufhängen des Altarbilds zu finden. Die Herstellungskosten des Altarbilds konnten dank der guten Organisation durch Johann Schell aus den Einnahmen von früheren Meeburger Treffen beglichen werden. Dazu hatte Oswald Zerwes als Anschauungsmaterial auch den neuesten Bildband „Das Repser und das Fogarascher Land“ mit beeindruckenden Aufnahmen von Meeburg ausgelegt, zu bestellen ist das Buch beim Buchversand Südost, Telefon: (07132) 951162, E-Mail: info [ät] siebenbuergen-buch.de. Des Weiteren erfuhren Interessierte Neuigkeiten zur Dokumentation über Meeburg auf Schloss Horneck am Neckar, im Foto- und Nachlassarchiv Gundelsheim bei Heilbronn und in Online-Zeitungsarchiven (siehe auch www.meeburg.de > Nachbarzeichen).
Meeburger Altarbild. Foto: Oswald Zerwes ...
Meeburger Altarbild. Foto: Oswald Zerwes
Auf dem Treffen war zu erfahren, dass der Kunstexperte Werner Förderreuther die siebenbürgisch-sächsische Möbelmalerei im Repser Ländchen und insbesondere jene von Meeburg als wegweisend für ganz Siebenbürgen sehr schätzt. Deshalb hat er aus seiner Sammlung der Meeburger Gemeinschaft eine Nachbarschaftslade und ein Nachbarzeichen aus Meeburg gespendet, die Oswald Zerwes aufbewahrt und sie bei Treffen und ähnlichen Anlässen zur Erinnerung an die großen Meeburger Malermeister von früher ausstellt.

Als leidenschaftlicher Reiseleiter, der u.a. Kultur- und Gruppenreisen gemeinsam mit einem Reiseunternehmen seit mehr als zwei Jahrzehnten durch fast ganz Europa organisiert hat, möchte Oswald Zerwes nächsten August eine Busreise für die Meeburger und Meeburger Freunde durch Siebenbürgen organisieren. Die etwa 10-tägige Fahrt soll voraussichtlich in Ober­bayern starten und durch Österreich, Ungarn, Siebenbürgen und das Banat führen. Dabei können die Reisenden Klausenburg, Bistritz, Schäßburg, Meeburg, Kronstadt, Mediasch, Hermannstadt und Temeswar besichtigen. Höhepunkt der Reise soll die Einweihung des Meeburger Altarbilds in der Meeburger evangelischen Kirche sein, wenn möglich auch im Beisein von Pfarrer Schmidt, Repser Stadtpfarrer, und Pfarrer Fröhlich, Schäßburger Stadtpfarrer und Dechant des Schäßburger Kirchenbezirks, ein Urenkel des früheren Predigers Johann Meburger. Zur Information: Der Meeburger Flügelaltar von 1513 stammt aus der Werkstatt des Schäßburger Meisters Johann Stoß, Sohn des Nürnberger Bildhauers Veit Stoß, einem Mitarbeiter von Albrecht Dürer. Die Festtagsseite zeigt vier Bilder aus dem Leben der heiligen Ursula, Märtyrerin von Köln, die sich um die Zentralgestalt reihen. Da ist Jesus in der seltenen symbolischen Erscheinung als Weltherrscher mit der Weltkugel in der Hand dargestellt, also nicht am Kreuz, wie wir ihn aus zahlreichen Darstellungen kennen, sondern als Sinnbild des Lebens und der Nächstenliebe. Der Sage nach soll diese Jesusstatue aus dem Nonnenkloster stammen, das sich früher auf der „Koppe“ (ungarisch „Léanyhalom“) in der Nähe Meeburgs befand, und von wo die Jungfrau („Meed“) abstammt, die der Ortschaft am Fuße des Berges den Namen „Meeburg“ gab. Nach der Wende wurde der Meeburger Flügelaltar vor Kunsträubern gesichert, und Ende der letzten 1990er Jahre konnte der restaurierte Altar in der Schäßburger Bergkirche aufgebaut werden. Heute wird er da von etwa hundert Touristen jährlich bewundert. Genaueres zur geplanten Reise können Interessenten von Oswald Zerwes unter Telefon: (08669) 12498 erfahren.

Das nächste traditionelle Meeburger Klassentreffen organisiert Oswald Zerwes im Chiemgau voraussichtlich am 28.-30. August 2015, wofür sich die Meeburger Klassenkameraden voraussichtlich schon bis nächsten Monat November anmelden können. Johann Schell möchte die ­ehrenamtliche Organisation des Meeburger Treffens möglichst rasch an einen jüngeren engagierten Meeburger oder Meeburger Nachkommen abgeben. Die organisationserfahrenen, ehrenamtlich engagierten Meeburger würden denjenigen natürlich unterstützen, der das Treffen zum Wohl der Meeburger Gemeinschaft organisieren möchte. Die Unterstützer sind: der bisherige Organisator Johann Schell, Oswald Zerwes, der die traditionellen Klassentreffen weiter organisiert, und Michael Schuller, zuständig für Meeburgs Dokumentation und die Internetverbindung der Gemeinschaft unter www.meeburg.de. Die Meeburger freuen sich, dass sie so engagierte Freunde zu ihrer Gemeinschaft zählen dürfen wie Werner Förderreuther, Martin Rill u.a., die sich als Fachleute für ganz Siebenbürgen einsetzen.

Michael Schuller

Schlagwörter: Meeburg, Treffen, Altar

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