23. Mai 2015

Osterbrauch der Wolkendorfer in Augsburg

Der Osterbrauch des Bespritzengehens und des Eiertokanaessens aus Wolkendorf im Burzenland ist dank der Initiative von Erna Szilagy in den achtziger Jahren in Augsburg wieder belebt worden. Mit Hilfe der Familien Becker, Bordon, Gagesch, Graef, Hermannstädter und Szilagy wurde die Tradition unter veränderten Bedingungen jährlich am zweiten Osterfeiertag gemeinsam mit Freunden gefeiert.
Das Bespritzengehen und das Zubereiten von Eiertokana-Eiersalat feierten Jung und Alt in Wolkendorf gemeinsam am Ostermontag. Die Burschen und Männer gingen, oft sogar in Begleitung der Blaskapelle, zum Bespritzen von Haus zu Haus oder „Kränzchen zu Kränzchen“. Das Osterparfüm und der große geschmückte Weidenkorb waren stets dabei, wenn sie den Mädchen und Frauen im Ort „frohe Ostern“ wünschten. Als Dank erhielten sie neben Eierlikör oder Schnaps in ihren Korb alles, was nachher für den Eiertokana-Eiersalat gebraucht wurde: gefärbte, bunte Eier, Zwiebeln und Öl. Dieses feine „Festmahl“ gab es dann abends zur Verköstigung, bevor das Osterfest mit Musik und Tanz ausklang.
Die Wolkendorfer feiern den Osterbrauch des ...
Die Wolkendorfer feiern den Osterbrauch des Bespritzens und Eiertokanaessens in Augsburg. Foto: Anita Deppner, Collage: Detlef Schuller
Anita Deppner ist seit acht Jahren Bezirksvertreterin der HG Wolkendorf in Augsburg und hat die Fäden zur Gestaltung dieses Festes zusammen mit ihrer Familie Deppner und Becker gut im Griff. Ihrer Einladung folgten zu Ostern 2015 viele Wolkendorfer Familien mehrerer Generationen, die sich gemeinsam für das Gelingen des Festes einsetzten und Hand anlegten, wo es nötig war. Ein besonderer Dank gilt den Jugendlichen, die mit Freude dabei sind und das Fest mitgestalten. Es ist eine wahre Freude, das gemeinsame Wirken der Generationen zu beobachten. Katharina Szilagy, die Enkelin von Erna Szilagy, empfing an der Kasse zusammen mit Anna und Bianca Deppner, Töchter von Anita und Karl, die ankommenden Gäste. Im Gemeindesaal in Augsburg-Kriegshaber begrüßte Anita Deppner am frühen Nachmittag 140 Gäste. Der Vorsitzende der Heimatgemeinschaft Wolkendorf, Klaus Guess, stimmte die Festgemeinschaft mit einer Osterhasengeschichte auf das Bespritzen und die Eiertokana ein. Pfarrer Werner Ungar, Horst Schunn und Jürgen Scheiber mit Gattinnen waren geladene Gäste des Osterfestes. Sie erlebten einen kurzweiligen Nachmittag mit den Osterritualen der Wolkendorfer.

Die Zeit des Bespritzens von Jung und Alt war eine duftige Sache. Ein geschmückter Korb wurde bald randvoll mit bunten Ostereiern, die von den Frauen als Dank für die Osterwünsche in den Korb gelegt wurden. Zur gleichen Zeit waren über ein Dutzend Kinder im Pfarrgarten der Kirchengemeinde auf Ostereiersuche. Sie wurden alle fündig und die Freude beim Gruppenfoto war groß, als der eine oder andere Osterhase schon keine Ohren mehr hatte.

Für uns als Gäste verging die Zeit sehr schnell. Viele Helferinnen schälten in der Küche Eier, schnitten frische Zwiebeln und Brot und richteten die Teller mit dem Kartoffelsalat her, den Susi Becker und deren Töchter Anita und Karla zubereitet hatten. Vater Hermann und die Schwiegersöhne Karl und Istvan versorgten die Gäste mit Getränken. Nicht nur für das kulinarische Wohl war bestens gesorgt, auch Tanz und gute Laune fehlten nicht. Das „Duo Köber“ verstand es, mit Musik und netten Einlagen die Gesellschaft bis kurz vor Mitternacht in guter Laune zu halten. Die erlebnisreiche Feier wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Weiter so!

Hannelore und Jürgen Scheiber

Schlagwörter: Wolkendorf, Ostern, Augsburg

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