15. Februar 2010

Infos aus Rumes

Rumes ist eine der ältesten Gemeinden in Südsiebenbürgen. Der Ort liegt 7 km von Broos auf der Europastraße entfernt, Richtung Mühlbach. Man sieht schon von der Europastraße die stolze alte Kirche auf dem Hügel stehen.
In unserem Ort lebten ca. 230 Deutsche und ca. 2000 Rumänen. Obwohl der Anteil der Sachsen niedrig war, war das Zusammenleben eigentlich sehr gut. Die Mehrheit der Sachsen verließ die alte Heimat 1990 und übersiedelte nach Deutschland, so dass heute nur noch ca. 21 Deutsche dort leben, die sich bemühen, noch einiges aus der Vergangenheit aufrechtzuerhalten. Die kleine Gemeinde versucht, das Pfarrhaus in Ordnung zu halten, wo nun einmal im Monat ein Gottesdienst stattfindet, den Pfarrgarten, den Friedhofszaun.

Ein ungelöstes Problem ist die Pflege des Friedhofs. Da wird noch nach einer Lösung gesucht. Die Mauern der Kirche wurden durch die Gemeindemitglieder ringsherum im Jahre 2008 von Sträuchern befreit. Anschließend beauftragte Johann Bauer, Leiter des Kirchenvorstandes, eine Baukolonne, die die Mauern ringsherum in einer Höhe von 2-3 m neu verputzte. Die Mauern der 1240 erbauten Kirche sind sehr feucht. Jetzt kann die Sonne die Mauern austrocknen. Das Dach über dem Eingang wurde erneuert. Dachziegeln des Kirchendaches wurden erneuert. 2009 wurde das Dach des hohen Turms komplett erneuert. Die Aktionen wurden unter der Regie von Johann Bauer durchgeführt und von den restlichen Kirchenmitgliedern unterstützt. Eine finanzielle Hilfe bekam er auch vom Kreisrat und durch Spenden der Rumeser, die früher dort lebten. Vielen Dank an alle Mitwirkenden und besonderes an Johann Bauer, der immer da ist, wo Hilfe benötigt wird. Es wäre wünschenswert, mehr Unterstützung seitens der Landeskirche zu erhalten.

Am 20. Juni 2009 feierten die Rumeser das 8. Rumeser Treffen im Hotel Zeller in Königsbrunn bei Augsburg. Es kamen 114 Rumeser aus weiten Teilen Deutschlands zusammen. Das Treffen begann mit einem Gottesdienst in der St. Johanneskirche zu Königsbrunn, gehalten von Herrn Dekan Haug. Nach der Predigt gedachte man der Verstorbenen, die auf dem Friedhof in Rumes beerdigt sind, und auch derjenigen, die in Deutschland beerdigt sind. Man dachte auch an die in der alten Heimat verbliebenen Landsleute. Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgte ein gemütlicher Nachmittag mit musikalischer Unterhaltung von Herrn Lienert, wobei auch getanzt wurde. Die Freude des Zusammenkommens war sehr groß, da wir auch räumlich sehr zerstreut leben und man sich infolgedessen nur selten sieht.

Es wurde wie immer Geld für die Gemeinde gesammelt und für die Renovierung der Kirche. Das Geld ist Johann Bauer in Rumes übergeben worden, der es gut verwaltet. Viele Rumeser, die ihren Heimatort besuchen, spenden auch Geld. Das Geld konnte er zur Renovierung des Kirchenturms verwenden. Die Kirche hat auch Vermögen vom Staat zurückbekommen: Gebäude, Grund, Gärten, Wald. Die Gemein­de versucht, einiges zu verpachten. Das Pachtgeld wird auch in der kleinen Gemeinde eingesetzt.

Der am weitesten angereiste Rumeser war der 85-jährige Michael Brotschi aus Kanada, der auch noch das Tanzbein schwang. Die älteste Rumeserin unter uns war Susanna Henning, die Anfang Juli 2009 ihren 100. Geburtstag feierte. Kurz vor Mitternacht verabschiedete man sich. Ich möchte mich bei den Organisatoren Mathias Alfred Binder, Johann Reitz, Walter Henning und deren Ehefrauen für das gute Gelingen des Festes bedanken. Ein besonderer Dank gilt Hannelore Binder für das Erstellen und Verschicken der Einladungen sowie dem Service-Team des Restaurants für die reibungslose Bedienung. Wir hoffen auf ein neues Treffen 2011.

Theresia Kwasny-Linnich

Schlagwörter: Kirchenrenovierung, HOG-Treffen

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