8. August 2010

Forscher und Hochschullehrer: Helmut Theil zum Achtzigsten

Am 3. August beging Prof. Dr. Ing. Helmut Theil seinen achtzigsten Geburtstag. Der siebenbürgische Wissenschaftler hat sich durch seine Lehr – und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Thermodynamik und der Wärmetechnik Meriten erworben. Die Umsetzung seiner Forschungsergebnisse führte seinerzeit zu einer Verbesserung der Wasser- und Ölkühler der in Craiova gebauten Diesel-Elektro-Lokomotiven.
Der Jubilar darf auf ein erfülltes Leben zurückblicken, das für ihn 1930 als letztes von fünf Kindern des Pfarrerehepaares Rudolf und Wilhelmine Theil begann. Der Vater entstammte einer alteingesessenen Hermannstädter Handwerkerfamilie, und war Pfarrer in Kleinlasseln. Die Mutter stammte aus Broos. Helmut Theil war drei Jahre alt, als sein Vater verstarb. Die Familie zog nach Hermannstadt um. Dort besuchte er das Brukenthal-Gymnasium. Helmut Theil studierte an der Maschinenbaufakultät der Technischen Hochschule in Temeswar und wurde dann vom Leiter des Lehrstuhls für Wärmetechnik, Prof. Vladea, als Assistent geworben. 1960 verteidigte er seine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Verbrennungstechnik, hielt erst als Oberassistent und ab 1964 als Dozent Vorlesungen über Thermodynamik und Wärmetechnik. 1970 wurde er aufgrund seiner pädagogischen und wissenschaftlichen Erfolge zum Professor für Thermodynamik und Wärmetechnik berufen.

Professor Helmut Theil wurde 80 ...
Professor Helmut Theil wurde 80
Neben seiner Lehr – und Forschungstätigkeit bekleidete Theil zwischen 1968 und 1976 das Amt des Prodekans der Maschinenbaufakultät. 1976 wurde er zum Prorektor des Polytechnischen Instituts Temeswar ernannt und war in dieser Funktion für das Studium der rund 15 000 Studenten der Hochschule verantwortlich. Vor allem die Betreuung der zahlreichen ausländischen Studenten war eine ständige Herausforderung und verlangte viel Fingerspitzengefühl.

Mehrere Lehrbücher der Thermodynamik und Wärmetechnik entstanden in dieser Zeit. Er forschte intensiv auf dem Gebiet der Wärmeübertragung und war fokussiert auf eine Verbesserung der Kühlung von Verbrennungsmotoren lag. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit der Maschinenbauindustrie. In den Jahren 1965 bis 1990 ging es vor allem um die Verbesserung der Wasser- und Ölkühler der in Craiova gebauten Diesel-Elektro-Lokomotiven. Durch die Umsetzung der Forschungsergebnisse konnten diese eine optimierte Leistung erbringen. Seine Forschungsergebnisse wurden in mehr als 40 Arbeiten in in- und ausländischen Publikationen veröffentlicht bzw. auf internationalen Tagungen vorgestellt. Erwähnt sei hier die Arbeit „Wärmeaustauscher mit Flachrohren und durchlaufenden Rippen“, vorgetragen auf der 4. Internationalen Konferenz für Wärmeübertragung in Paris-Versailles 1970. Theils Forschungstätigkeit führte auch zu Verbindungen mit namhaften Kollegen des In- und Auslandes. 1978 war er Gast der Westdeutschen Rektorenkonferenz in Travemünde. Ab 1980 war der wissenschaftliche Austausch mit dem Ausland praktisch nicht mehr möglich.

Helmut Theil heiratete Sigrid, geb. Boer, 1954 in der ev. Stadtpfarrkirche in Hermannstadt. Sie schenkte ihm die Söhne Werner und Helmut Rudolf. 1990 übersiedelte Familie Theil nach Deutschland, ließ sich letztendlich in Waldkraiburg nieder. Hier pflegt der Landsmann Kontakte zu guten Bekannten aus Siebenbürgen und so kann er heute mit ständiger geistiger Verbindung zur alten Heimat seinen Lebensabend genießen. Als Rentner hat Helmut Theil freilich die Hände nicht in den Schoß gelegt. Unter anderem war er 15 Jahre lang freier Mitarbeiter eines Bahnreise-Forschungsunternehmens. Nicht zuletzt sammelt der Jubilar leidenschaftlich gern Briefmarken.

Werner Theil

Schlagwörter: Wissenschaft

Bewerten:

6 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.