8. September 2021

Ein junges Leben ging viel zu früh zu Ende: Nachruf auf Stephanie Kepp

In tiefer Trauer nimmt die siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft Abschied von Stephanie Kepp, die am 17. August 2021 in Hermannstadt im Alter von nur 33 Jahren von ihrem langen Leiden erlöst wurde. Geboren wurde Stephanie Kepp am 30. Dezember 1987 in Reps, 1990 siedelte sie mit ihren Eltern nach Deutschland aus. Schon seit Kindesbeinen an war sie im Verband der Siebenbürger Sachsen aktiv, das sollte sich über die gesamte Jugendzeit bis zu ihrem viel zu frühen Tod nicht ändern. Mehrere Wegbegleiter erinnern an Stephanie Kepp in diesem Nachruf.
Stephanie Kepp in Steiner Tracht beim Heimattag ...
Stephanie Kepp in Steiner Tracht beim Heimattag 2006 in Dinkelsbühl.
Verband trauert um junge Hoffnungsträgerin

Der gesamte Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland ist tief betroffen vom viel zu frühen Tod von Stephanie Kepp. In vielen Bereichen des Verbandes war sie fast ihr ganzes Leben aktiv und hat sich vorbildlich für die Siebenbürger Sachsen engagiert. Sie galt als eine unserer jungen Hoffnungsträgerinnen im Verband, dem sie seit ihrer Kindheit eng verbunden war.

Zeitweilig arbeitete Stephanie hauptberuflich in der Bundesgeschäftsstelle des Verbandes in München als Assistentin der Geschäftsführung – ein Job, in dem sie sehr gerne für ihre siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft wirkte. Ihre Kolleginnen und Kollegen beschrieben Stephanie als jung und voller Tatendrang, fröhlich und aufgeschlossen. Während ihrer Zeit in der Geschäftsstelle war sie auch Mitglied des Organisationsteams des Großen Siebenbürgerballs, wo sie sich äußerst engagiert mit dem ihr eigenen jugendlichen Elan einbrachte.

2020 erfüllten sich Stephanie und ihr Lebensgefährte Raimund Depner ihren langgehegten Wunsch und zogen ins Eigenheim nach Gundelsheim. Bei allen Aktionen des Kulturzentrums Schloss Horneck war sie die letzten Jahre dabei, zum Schluss auch im Rollstuhl sitzend, strahlte dabei Optimismus aus und konnte anderen Mut machen. Selbst als ihre Kräfte in den letzten Monaten schwanden, hat sie es sich nicht nehmen lassen, die wöchentlichen siebenbürgischen Nachrichten auf Radio Siebenbürgen zu koordinieren und teilweise auch zu sprechen, und das bis wenige Wochen vor ihrem Tod.

Anfang Juli noch war Stephanie beim Keramikmalkurs des Kultur- und Frauenreferates des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich, und ihre letzte Reise sollte sie nach Siebenbürgen führen. In Hermannstadt wurde Stephanie von ihrer unheilbaren Krankheit erlöst. War es ihr Wunsch oder war es Schicksal, dass sich gerade dort ihr Lebenskreis schloss? Stephanies jüngere Schwester Kathrin verabschiedete sich bei der Aussegnung in Hermannstadt mit rührenden Worten von der Verstorbenen. Unter anderem sagte sie: „Wie gerne würde ich auch nur eine Sekunde dein Lächeln auf den Lippen sehen und dich lachen hören. Wie gerne würde ich jeden zukünftigen Moment mit dir gemeinsam erleben und mit dir feiern.“

Stephanie Kepp haben wir alle im Verband als offenen, zielbewussten, engagierten und immer stets fröhlichen Menschen kennen- und schätzen gelernt. Sie hat sich wie kaum ein anderer junger Mensch ihrer Generation für die Kultur, Traditionen und Belange unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft eingesetzt. Überall, wo sie im Verband tätig war, hat sie bleibende Spuren hinterlassen. Sie war so vielseitig interessiert, was Siebenbürgen und die Siebenbürger Sachsen betrifft, dass man nur staunen und sie bewundern konnte. Unsere Anteilnahme gilt ihrem Lebensgefährten Raimund Depner und der gesamten Familie Kepp. Wir werden uns immer mit Freude an Stephanies Lächeln erinnern und vermissen sie.

Rainer Lehni, Bundesvorsitzender

Erste Schritte in der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft

Als Mitglied unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft kam Stephanie Kepp im Jahre 1995 in die Kindertanzgruppe Nürnberg, die das Sprungbrett für ihre sehr aktive Zeit im Verbandsleben der Siebenbürger Sachsen war. Stephanie, die von allen nur Steffi genannt wurde, hat durch ihre aufgeschlossene Art sehr schnell Freunde in der Kindergruppe gefunden und war bei den Proben und Auftritten gerne dabei. In ihrem Elternhaus wurde sie durch ihre Eltern Roswitha und Hans geprägt. Sie pflegten die siebenbürgisch-sächsische Kultur und dies hatte auf die Entwicklung der kleinen Stephanie sehr großen Einfluss.

Ihren ersten großen Auftritt hatte sie im Circus Krone und dem anschließenden Trachtenumzug beim Oktoberfest im Jahre 1997 in München, den sie mit den Kindern der Kindertanzgruppe souverän meisterte. Durch zahlreiche Proben und Auftritte der Gruppe bei verschiedenen Veranstaltungen des Kreisverbandes Nürnberg, wie z. B. Weihnachtsgottesdiensten, Tanzauftritten und Sommerfesten, verbrachten wir viele gemeinsame Stunden, so dass ein enges und freundschaftliches Verhältnis zueinander aufgebaut wurde.

Meine Zusammenarbeit mit Stephanie endete nicht, nachdem sie in die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg wechselte – im Gegenteil. Sie war auch schon in jungen Jahren bereit, Verantwortung zu übernehmen, und so wurde sie im Alter von 17 Jahren als Jugendreferentin in den Vorstand der Kreisgruppe Nürnberg gewählt. Ihr neues Amt hat sie pflichtbewusst und mit viel Engagement ausgeübt und für viele Jugendliche interessante Projekte organisiert, z. B. Fahrradtouren, Partys, Kinderfasching, Museen- und Kinobesuche sowie Übernachtungen im Naturfreundehaus in Dinkelsbühl anlässlich des Heimattages. Aufgrund ihrer besonderen Redegewandtheit wurde Stephanie die Moderation zahlreicher Veranstaltungen übertragen, wie z. B. beim Sommerfest des Kreisverbandes, aber auch bei Jubiläen, Aussiedlerkulturtagen und Chortreffen.

Der Weg führte Stephanie aus Nürnberg weiter nach Augsburg, wo sie ebenfalls aktiv in der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen im Einsatz war. Ihren Werdegang habe ich weiterhin begleitet und ihre Begeisterung für die Kultur der Siebenbürger Sachsen immer bewundert.

Inge Alzner

Stephanie Kepp spielte eine zentrale Rolle in der ...
Stephanie Kepp spielte eine zentrale Rolle in der JuThe Nürnberg, die das Theaterstück „Großvaters Hähne“ beim Heimattag 2007 in Dinkelsbühl aufführte. Foto: Annette Folkendt

Stephanie im Jugendtheater Nürnberg

2003 war Stephanie, damals 15 Jahre alt, bei der Gründung meiner Jugendtheatergruppe „JuThe Nürnberg“ dabei und blieb der Truppe bis 2007 treu. So spielte sie in fünf Theaterstücken mit, die alle auch in der Dinkelsbühler Schranne aufgeführt worden sind. Selbstverständlich machte sie auch bei anderen Theaterprojekten und beim Film „Schulzeit in Siebenbürgen“ mit. Gerne erinnere ich mich an ihre Ausstrahlung auf der Bühne und ihre Freude am Rollenspiel, ihre gute Laune und besonders kameradschaftliche Haltung auch zu den jüngeren Kollegen und Kolleginnen in der Theatergruppe. Es war eine Freude, mit ihr zu arbeiten. So hat Stephanie unser Kulturleben in Nürnberg auch auf diese angenehme Art und Weise bereichert, wofür ich ihr immer dankbar sein werde.

Doris Hutter

Mitglied der Tanzgruppe Nürnberg

Die erste Begegnung der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg mit Stephanie war das „Country-Tanzseminar“ im Jahre 2004, das die Tanzgruppe Nürnberg zusammen mit ihrer Tanzleiterin Roswitha Bartel organisiert hat. Anfangs etwas zurückhaltend, zeigte Stephanie sehr schnell ihr Interesse am Tanzen. Ihre freundliche, offene Art und ihr tänzerisches Verständnis fielen sofort auf, woraufhin sie in die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen eingeladen wurde.
Stephanie Kepp (erste Reihe, 3. von links) mit ...
Stephanie Kepp (erste Reihe, 3. von links) mit der Tanzgruppe Nürnberg beim Volkstanzwettbewerb der SJD 2006 in Möglingen.
Von 2005 bis zu ihrem Umzug 2012 nach Augsburg hat Stephanie viele Jahre aktiv und engagiert mitgewirkt und die Tanzgruppe Nürnberg entscheidend mitgeprägt. Sehr schnell war sie ein fester Bestandteil unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft und Mitglied der Tanzgruppenleitung. Sie war ein kultur- und heimatverbundener Mensch, voller Emotionen und positiver Ausstrahlung, bodenständig, aber überaus freundlich, ehrgeizig und zielstrebig. Stephanie interessierte sich für ihre Heimat Siebenbürgen, die siebenbürgische Kultur, die Traditionen und Trachten. Dafür verbrachte sie selbst viele Urlaube in Siebenbürgen.

In der Tanzgruppe Nürnberg lernten wir Stephanie als fleißige und talentierte Tänzerin und als warmherzige, hilfsbereite junge Frau kennen. Sie engagierte sich gern bei den vielen Veranstaltungen, an denen die Tanzgruppe Nürnberg teilgenommen hat. Zu den vielen Tanzauftritten zählen u. a. die Heimattage in Dinkelsbühl, die Volkstanzwettbewerbe der SJD, die Teilnahme am Oktoberfestumzug 2006, das Nordsiebenbürger Treffen in Wels und 2012 das „Folklorefestival“ in Bistritz. Sie war in jeder Hinsicht aktiv, z.B. bei Showeinlagen zu Fasching oder bei Einlagen zu Geburtstagen und Hochzeiten. Regelmäßig nahm sie an den Tanzseminaren der SJD teil und gründete 2008 zusammen mit Brigitte Hahnfeld (geb. Barth) die Jugendtanzgruppe Nürnberg. In ihrem Wirken war sie unermüdlich und auch für jeden Spaß zu haben. So wirkte sie bei Sportveranstaltungen der Siebenbürger Sachsen mit, wie dem Volleyballturnier in Dinkelsbühl oder beim Beachvolleyballturnier AloaHe in Augsburg, wo sie Teil der Mannschaft „Willis“ (TG Nürnberg) war.

Stephanie wuchs immer tiefer in die kulturelle Vielfalt der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft hinein. Hier fühlte sie sich aufgenommen und liebte es, Teil dieser Gemeinschaft zu sein. Für den Kreisverband Nürnberg wirkte sie als Jugendreferentin und scheute sich nicht, als Teil des Helferteams am Sommerfest des Kreisverbandes selbst anzupacken, wenn Not am Mann war. Was sie besonders auszeichnete, war ihr unbändiger Wille und die Tatkraft, unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft zu dienen. Stephanie war eine heimatverbundene Siebenbürger Sächsin, die sich in ihrem Wirken großartig und stark für den Erhalt unserer siebenbürgisch-sächsischen Kultur eingesetzt hat.

Wir, die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg, werden ihrer stets mit Dankbarkeit und Liebe gedenken.

Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg

Leiterin der Jugendtanzgruppe Nürnberg

Auch die Jugendtanzgruppe Nürnberg hat Stephanie viel zu verdanken. Als die Gruppe im Herbst 2008 gegründet wurde und sich die tanzfreudigen Jugendlichen zu den ersten Proben trafen, lernten wir Stephanie als unsere Tanzleiterin kennen – anfangs noch zusammen mit Brigitte Hahnfeld, später dann alleine. Sie hat großartige und vor allem wichtige Arbeit geleistet, denn sie hat uns als Jugendliche in das Verbandsleben integriert. Sie hat uns gezeigt, wieviel Spaß Volkstanz machen kann, hat uns zum Heimattag, zu Volkstanzwettbewerben und Bällen mitgenommen, sie hat uns beigebracht, wie schön und erfüllend es ist, Teil unserer siebenbürgischen Gemeinschaft zu sein, unsere Feste zu feiern, zu singen und zu tanzen.
Auch hier fühlte sie sich heimisch und setzte ...
Auch hier fühlte sie sich heimisch und setzte neue Impulse: Stephanie Kepp (vorne) mit der Jugendtanzgruppe Nürnberg beim Volkstanzwettbewerb der SJD 2011 in Bad Rappenau. Foto: Annette Folkendt
Ein großes Highlight für mich und viele aus der Gruppe war der Kulturaustausch in Nordamerika 2014 im Rahmen der Föderation der Siebenbürger Sachsen, an dem wir nicht zuletzt dank Stephanies Engagement teilnehmen durften. Sie half uns auch, unser Programm für die abendlichen Auftritte zusammenzustellen. Wir haben so viel Neues, aber auch Vertrautes gesehen, hatten gemeinsam Spaß und fanden neue Freunde. Wir sind dankbar, dass wir diese tollen Erfahrungen machen durften.

Auch als sie, nach ihrem Umzug, nicht mehr bei unseren Tanzproben dabei sein konnte und die Gruppenleitung an ihre Schwester Kathrin abgab, hat uns Stephanie immer noch aus dem Hintergrund unterstützt, sich für unsere Gruppe eingesetzt und uns dabei geholfen, allmählich auf eigenen Beinen zu stehen. Sie hatte die Basis gelegt, auf der wir wachsen konnten und zu der Gruppe werden konnten, die wir heute sind.

Karline Folkendt

Beispielloser Einsatz in der SJD

Der 17. August 2021 wird vielen als tieftrauriger Tag in Erinnerung bleiben. Stephanie Kepp hat ihren mutigen Kampf gegen den Krebs (oder wie sie es nannte: ihre „Mitbewohner“) verloren und uns an diesem Tag für immer verlassen. Eines ist sicher: Stephanie wird ein großes Loch in unserer Gemeinschaft hinterlassen. Und so ist es uns ein großes Anliegen, ihren Einsatz und ihr Engagement für die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) zu würdigen.

Von 2010 bis 2016 erbrachte sie beispiellosen Einsatz als Kulturreferentin und stellvertretende Bundesjugendleiterin. Das Vorbereitungsseminar, das Tanzen beim Heimattag und die Volkstanzwettbewerbe zählen zu den größten und wichtigsten Veranstaltungen der SJD und wurden in dieser Zeitspanne allesamt von Stephanie organisiert und hauptverantwortlich durchgeführt. In jede Veranstaltung steckte sie all ihr Herzblut für ein gutes Gelingen und – vor allem – für die Zufriedenheit aller Teilnehmenden. Ihr größter Wunsch war es, dass sich alle Beteiligten wohlfühlten, auch wenn sie selbst dafür an ihre Grenzen gehen musste.

Auch der Programmpunkt „Unser Nachwuchs präsentiert sich“ beim Heimattag war eine Herzensangelegenheit von Stephanie. War sie nicht auf der Bühne dabei, saß Stephanie unter den Zuschauern, um die Nachwuchskünstler anzufeuern. Selbst bei den digitalen Heimattagen, als eine Anwesenheit vor Ort nicht möglich war, unterstützte sie „ihre Kleinen“, indem sie für die Veranstaltung Werbung streute.

Für Stephanie war es eine Selbstverständlichkeit, dort anzupacken, wo Unterstützung gebraucht wird. So trug sie auch wesentlich zum Erfolg der Internationalen Volkstanzveranstaltung 2014 in Wels und des Jubiläums der SJD 2016 bei. Ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Liebe zur Heimat, zu ihrem „Daheim“, waren die perfekte Kombination für die Mitorganisation des Sachsentreffens 2017 – und das, obwohl sie sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon in ihrem wohlverdienten „SJD-Ehrenamtsruhestand“ befand. Sie war an der Planung und Durchführung des großen Sachsentreffens maßgeblich beteiligt.

Siebenbürgen war für Stephanie weit mehr als nur ihr Geburtsort. Obwohl bereits im frühen Kindesalter ausgereist, verspürte sie eine tiefe emotionale Bindung zu diesem Landstrich, die letztendlich auch dazu führte, dass sie zu den dort lebenden Menschen, aber auch zu den Siebenbürger Sachsen aus den anderen Ländern der Föderation, besonders enge, freundschaftliche Beziehungen führte und ein regelrechtes Netzwerk an guten Kontakten pflegte. So nutzte sie ihre Aufenthalte in Siebenbürgen nicht nur zum Urlaubmachen, sondern war bei vielen Veranstaltungen aktiv eingebunden. Als Beispiel kann hier die Kulturwoche Haferland oder das Event Bike & Like genannt werden.

Für Stephanie war ein gutes und freundschaftliches Miteinander sehr wichtig. Sie schaffte es, als Bindeglied zwischen Generationen und Vorständen, die Kommunikation zu vereinfachen und zu stärken. Waren auch mal kritische Dinge anzusprechen, so tat sie dies auf ihre konstruktive, produktive und immer freundliche Art und Weise.

Doch bei all ihrem ehrenamtlichen Engagement bleibt doch vor allem Stephanie als Person in unserer Erinnerung und in unseren Herzen. Es gab kaum einen Ball, auf dem man sie nicht antraf und jedes Mal begrüßte sie einen mit ihrem warmherzigen, strahlenden Lächeln und einer lieben Umarmung.

Neben all der Arbeit gab es mit Stephanie auch immer etwas zu lachen. Unvergessen werden die Schichten mit ihr im Festzelt des Heimattages in Dinkelsbühl bleiben. Seit 2014 gehörte die letzte Kassenschicht dort Stephanie und Heike Mai-Lehni. Stephanie sagte darüber immer, dass dies für sie die entspanntesten Stunden am Heimattag wären. Von der Festzeltverantwortlichen Ingwelde Juchum wurden die beiden sogar zu ,,modern princesses“ gekürt, inklusive Krönchen versteht sich.

Selbst in Zeiten, in denen es ihr schlecht ging und sie jedes Recht gehabt hätte, zu jammern, gab sie ihren Kampfwillen und ihren Mut nicht auf. Selbst in diesen schweren Zeiten schaffte sie es, auch andere zu motivieren und vor allem zu inspirieren. Stephanie wird uns wahnsinnig fehlen, aber wir sind uns sicher, dass sie auch bei zukünftigen SJD-Veranstaltungen dabei sein wird – zumindest in unserer aller Herzen.

Unser Mitgefühl gilt ihrem Lebensgefährten Raimund, ihren Eltern Roswitha und Hans und ihrer Schwester Kathrin, aber auch all ihren engsten Freunden und allen, die ihr nahe standen. Wir werden dich nie vergessen, Stephanie! Danke für alles, was du für uns getan hast!

Deine SJD

Der Beitrag der SJD wurde mit Unterstützung von Anita Mai, Bettina Mai, Tanja Schell, Dr. Andreas Roth, Edwin-Andreas Drotleff und Heike Mai-Lehni verfasst.

Geliebtes Mitglied der Tanzgruppe Ludwigsburg

Seit dem 17. August 2021 ist für uns nichts mehr wie es war. Ein geliebtes Mitglied unserer Tanzgruppe ist plötzlich nicht mehr da. Auch wenn es uns schwer fällt, es in Worte zu fassen, was sie für uns bedeutete, wollen wir ihrer im Folgenden gedenken.

Wir waren unglaublich froh, als Stephanie im Jahr 2015 in unsere Tanzgruppe kam. Praktisch jeder kannte sie, war sie doch langjähriges Mitglied der Tanzgruppe Nürnberg, hatte die noch junge Jugendtanzgruppe Nürnberg mitgegründet und war Vorstandsmitglied der SJD. Plötzlich war sie da und brachte Freude, Lachen, Tanzbegeisterung und Motivation! Obwohl sie immer viel unterwegs war, schaffte sie es, bei so vielen Auftritten der Tanzgruppe dabei zu sein. Woher sie diese Zeit nahm, wussten wir manchmal wirklich nicht. Tracht bügeln, zum Auftritt fahren, noch schnell eine E-Mail verschicken, mit Referenten telefonieren, Probe, Arbeit … Hatte der Tag für Stephanie auch 24 Stunden? Sie war trotzdem immer präsent, zuverlässig, freute sich auf Proben und TG-Ausflüge, spielte mit den Kindern der Tanzgruppenmitglieder und hatte immer ein Strahlen in den Augen. Dieses Strahlen werden wir schmerzlich vermissen, denn es war ehrlich, herzlich und großartig.

Die Diagnose „Mitbewohner“ – wie sie den Krebs immer nannte – traf uns wie ein Schlag. Aber wir kannten ja unsere Stephanie. Sie sagte dem Krebs den Kampf an! Woher sie die Kraft nahm, konnten wir manchmal nicht verstehen, aber sie hatte so viel davon. Sie ließ sich so lange nicht unterkriegen, kämpfte so mutig. Dass sie nun nicht mehr da ist, können wir schwer begreifen.

Liebe Stephanie, wir versprechen dir, immer zu frohlocken und Abstände zu halten! Wir versprechen dir, dass wir „es“ immer auf die Musik hören werden! Du bist in unserer Mitte und in unseren Herzen.

Siebenbürgische Tanzgruppe Ludwigsburg

Steiner Nachbarschaft trauert um Stephanie Kepp

Ihre aus Stein stammende Großmutter mütterlicherseits zog nach ihrer Heirat zusammen mit ihrem Mann in ein Haus in Reps, das zur Heimat der Kinder und Enkelkinder wurde. Was blieb, war eine enge Verbindung zu dem nahegelegenen Stein und den Steinern.

So war es selbstverständlich, dass Familie Kepp nach ihrer Ausreise aus Siebenbürgen 1990 Mitglied der Steiner Heimatortsgemeinschaft wurde. Stephanie unterstrich diese Zugehörigkeit durch das Tragen der Steiner Tracht bei vielen Veranstaltungen. Mit Stolz zog sie die Festtagstracht der konfirmierten Mädchen an, die ihre Mutter in Reps bei ihrer Konfirmation getragen hatte. Sie präsentierte sie bei Treffen der Steiner Nachbarschaft, in den Festumzügen beim Heimattag in Dinkelsbühl, bei denen sie sich schon als junges Mädchen in die Gruppe der Steiner einreihte, beim Heimattag 2009 bei der Brauchtumsveranstaltung „Gut behütet und betucht“ sowie bei der 60-Jahrfeier des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Baden-Württemberg in Heilbronn.

Stephanie Kepp bekannte sich mit aller Liebe zu ihrer alten Heimat und setzte sich gleichzeitig selbstbewusst und mit Leidenschaft für die Erhaltung der siebenbürgischen Kultur in der neuen Heimat ein. Nun hat sie viel zu früh den Kampf verloren. Die Steiner trauern mit der Familie um einen liebenswerten Menschen. Wir werden uns immer gerne an Stephanie erinnern und sie in unserer Gemeinschaft vermissen.

Enni Janesch

Schlagwörter: Jugend, Nachruf, SJD, Kepp, Tanzgruppe Nürnberg, Jugendtanzgruppe Nürnberg, Nürnberg, Stein

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