31. Juli 2022

Siebenbürgisches Verbandsleben ist auch für Kinder da: Interview mit Uwe Hinzel

Kinder haben Spaß an gesellschaftlich-kulturellen Veranstaltungen, sagt Uwe Hinzel aus Langenhagen bei Hannover. Eltern sind immer ein Beispiel für ihre Kinder. So kann ihre Begeisterung für eine Sache auf die Kinder überspringen – wenn sie dazu ermuntert werden. Mit Uwe Hinzel (51), der aus Scharosch stammt, hat Dietmar-Udo Zey das nachfolgende Gespräch geführt.
Uwe Hinzel. Foto: Leonie Hinzel ...
Uwe Hinzel. Foto: Leonie Hinzel
Uwe, ich bin froh, dass du dir die Zeit für dieses Gespräch nimmst. Im Moment hast du viel um die Ohren: Die Verbandsarbeit hält dich zurzeit mächtig auf Trab.
Das kann man wohl sagen. Aber wer A sagt, muss letztendlich auch B sagen. Von Anfang an war für mich klar, dass ich mich aktiv einbringen will in das Gemeinschaftsleben der Siebenbürger Sachsen.

Von Anfang an heißt was genau?
1990 bin ich nach Deutschland, nach Langenhagen, gekommen und habe viele Veranstaltungen der Kreisgruppe Hannover besucht. Dann bin ich der Tanzgruppe „Siebenbürger Spatzen“ beigetreten. Das war 1994. Hier habe ich auch meine Frau Marianne kennengelernt und natürlich auch viele andere Siebenbürger. Ich war froh, ich gehörte dazu.

Tanzend in die Gemeinschaft, will sagen, der Kreisgruppe beigetreten.
Das mit dem Beitritt war so: Zunächst war ich gar kein Verbandsmitglied. Ich machte aber dauernd mit. Das Bewusstsein, durch meine Mitgliedschaft den Verband zu stärken, damit die vielen schönen gemeinsamen Feste und andere Brauchtum pflegende Veranstaltungen stattfinden können, kam erst Jahre später. Es hat mich auch niemand darauf angesprochen. Als meine Frau zur Kulturreferentin der Kreisgruppe gewählt wurde, bin ich dem Verband offiziell beigetreten. Das war im Jahr 2000.

Und dann kamen auch neue Aufgaben auf dich zu, so dass es nicht beim A blieb.
Ja, bald darauf wurde ich zum Pressereferenten der Kreisgruppe gewählt. Dieses Ehrenamt habe ich auch heute noch. Es macht sehr viel Spaß, über Aktivitäten der Kreisgruppe Hannover zu berichten. Das war in den letzten Jahren leider etwas weniger geworden. Die Pandemie hat auch bei uns Spuren hinterlassen – aber nicht nur die: Die Gemeinschaft pflegenden Aktivitäten der Kreisgruppe hatten fast vollständig aufgehört.

Das hat dir, wie auch deiner Frau Marianne, keine Ruhe gelassen.
So ist es! Es wäre jammerschade gewesen, wenn diese relativ große Kreisgruppe, ich beziehe mich auf norddeutsche Verhältnisse, sich dem Müßiggang hingegeben hätte. Also bin ich, gemeinsam mit meiner Frau, in die Eisen gestiegen und wir haben die Reaktivierung der Kreisgruppe in Angriff genommen. Und letzten Herbst, also 2021, habe ich auch das Amt des Internetreferenten der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen übernommen.

Jetzt verstehe ich, warum du vorhin gesagt hast: „Wer A sagt muss … auch B sagen.“
Ja, nun habe ich, was ich schon immer wollte: vollen Einsatz für unseren Verband. Diese neue Aufgabe, die ich gern übernommen habe, reizt mich, weil sie in den letzten Jahren doch stark vernachlässigt worden war. Nun habe ich eine Menge Arbeit beim Nach- und Aufholen. Zurzeit unterstütze ich auch meine Frau, die als Kulturreferentin der Landesgruppe im Organisationsteam für die Ausrichtung unserer großen Herbstfeier zuständig ist.

Du meinst die Jubiläumsfeier und den Heimattag der Nordlichter am 3. September in Wolfsburg. Werden auch deine Kinder, wie so oft, das Programm mitgestalten?
Das ist noch ungewiss, weil wir gerade dabei sind, die Programmpunkte festzulegen. Unser Augenmerk ist besonders darauf gerichtet, ein spannungsvolles, aber nicht überfrachtetes Programm zu gestalten.

Ich erinnere mich an eure Kinder, als sie viel Applaus ernteten, weil sie mit den Erwachsenen mithalten konnten oder durch besondere Darbietungen Furore machten.
Du meinst den Auftritt bei unserer 60-Jahr-Feier in Hannover? Das war 2015, sie waren damals 10 bzw. 14 Jahre jung und tanzten die Volkstänze einfach mit. Du meinst auch die Hip-Hop-Auftritte. Ich bin sehr froh, dass unsere Kinder schon von klein auf bei den Festen der Kreisgruppe, seien das kulturelle Veranstaltungen oder Grillfeste, dabei waren.

Dann ist doch für Nachwuchs in den Reihen unseres Verbandes gesorgt.
Das wäre schön, wenn es häufig so funktionieren würde! Ist aber leider noch viel zu selten der Fall. Es ist schade, dass nicht mehr Kinder aktiv herangezogen werden. Ich glaube aber, dass Kinder ihren Eltern gerne nacheifern würden, sollten sie dazu ermuntert werden. Eltern sind immer Beispiel für ihre Kinder. Das gilt auch für das Gestalten und Leben der Gemeinschaft im Verband.

Vielen Dank für dieses Gespräch, lieber Uwe.

Schlagwörter: Interview, Landesgruppe, Niedersachsen/Bremen, Mitgliedschaft, Scharosch, Hannover

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