17. Juli 2005

Schäßburger Hobbykünstler schuf Skulptur aus alter Eiche

Eine innige, die Zeiten überdauernde Beziehung symbolisiert die Skulptur „Die Liebenden“. Das Paar steht aufrecht im Freien, bei Wind und Wetter eng umschlungen. Edgar Haydl schuf die drei Meter hohe Holzskulptur aus einem dreihundert Jahre alten Eichenstamm.
So alt das Holz, so beständig die Liebe. Und so substanzhaltig der Baumstamm, so reich sind Form und Fülle, die von dem Bildhauer herausgearbeitet wurden. Die Aufstellung der Skulptur im Vorgarten der Familie Krauß in Holzgerlingen war Anfang November mit einem kleinen Fest gefeiert worden - für die Böblinger Zeitung Anlass genug, ausführlich zu berichten unter dem Titel: „Edgar Haydl - ein Zuckmantler Künstler“.
Hobbykünstler Edgar Haydl (rechts) mit seiner Skulptur ‚Die Liebenden‘. Daneben das Ehepaar Walter und Gabriele Krauß. Foto: Folker Winkler
Hobbykünstler Edgar Haydl (rechts) mit seiner Skulptur ‚Die Liebenden‘. Daneben das Ehepaar Walter und Gabriele Krauß. Foto: Folker Winkler

Der Bezug des 42-jährigen Zahntechnikers zu Zuckmantel ist gegeben. Dort ging Haydl in die Grundschule. Sein Geburtsort ist allerdings Schäßburg, wo er auch das Joseph-Haltrich-Gymnasium und in der Folge das Fachgymnasium (Fachrichtung Feinkeramik) besuchte. 1990 in die Bundesrepublik übersiedelt, lebt er heute mit seiner Familie im baden-württembergischen Holzgerlingen. Vor gut zehn Jahren schulte Edgar Haydl zum Zahntechniker um. In der Freizeit, vornehmlich an Wochenenden, widmet er sich seinem Hobby, der Bildhauerei. Nach zaghaften ersten „Gehversuchen“ entstanden diverse Tonmodellationen von Porträts und Entwürfe für künftige Arbeiten. In den Jahren 2002 bis 2004 realisierte Haydl einige Holzskulpturen, neben einer „Venus“ eben auch „Die Liebenden“.

Dunkel gemasert und poliert ziert die Eichenskulptur nun in der Ahornstraße 77 den Vorgarten von Gabriele und Walter Krauß, der seinen Beitrag im Entstehungsprozess des Werkes geleistet hat. Denn Walter Krauß ist selbst Bildhauer. Nicht nur in fachlich beratender Funktion, auch als Werkzeugbeschaffer (Kettensäge, Fräs- und Schleifmaschinen) begleitete der mit Haydl befreundete Hobbykünstlerkollege (in der Computerbranche erwerbstätig) den Weg ab Winter 2002/03, vom ersten Tonmodell über die 25 cm hohe Form aus Epoxydharz, die Negativ-Form aus Gips, die Beschaffung des drei Tonnen schweren Eichenstammes, dann die zeitintensive Arbeit in dem quasi als Freiluft-Atelier fungierenden Krauß‘schen Garten, schließlich bis hin zur feierlichen Aufstellung. Mit am Werk waren viele weitere Helfer. Die Böblinger Zeitung bezeichnete es gar als „ortsübergreifendes Projekt“. Und kaum war es abgeschlossen, erfasste Haydl der Wunsch, auch für den eigenen Garten eine Skulptur zu schaffen. Der künstlerisch veranlagte Landsmann hatte bereits 2001 in Koproduktion mit Krauß die Holgerlinger Wahrzeichen, Rabe und Eule, als Holzskulpturen gefertigt, die sich heute im Besitz der Stadt befinden. Haydl will seine nächsten Arbeiten in massivem Stein verewigen.

Christian Schoger

Schlagwörter: Porträt

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