15. Mai 2009

Helmut Mosberger: Segensreiches Wirken für Scharosch und Kirtsch

Helmut Mosberger hat sich bereits in Siebenbürgen für die Pflege des Gemeinschafts- und Kulturlebens eingesetzt. Auch hier in Deutschland hat er dafür gesorgt, dass sich die hier lebenden Landsleute aus Scharosch und Kirtsch nicht entfremden. 30 Jahre in Folge organisierte er die Treffen der HOG Scharosch und der HOG Kirtsch. Sein 80. Geburtstag war ein großes Fest mit vielen Gratulanten, denn viele kennen den Jubilar und sind ihm dankbar.
Am 10. Mai 1929 in Kirtsch geboren, besuchte Helmut Mosberger die dortige Volksschule und das Gymnasium in Mediasch. Noch nicht 16-jährig wurde er, wie viele unserer Landsleute, zur Zwangsarbeit nach Russland verschleppt. 1948 kehrte er in die Heimat zurück, besuchte das Lehrerseminar und begann seine berufliche Laufbahn als Lehrer im Banat. Nach dreijährigem Arbeitswehrdienst erhielt er eine Lehrerstelle in Meschen und wurde 1956 nach Scharosch an der Kokel versetzt, wo er 21 Jahre lang als Lehrer, Schulleiter und Kulturträger der Siebenbürger Sachsen tätig war.

1956 heiratet er seine Frau Hilda, die ihm drei Kinder schenkte. Als jüngste Tochter wurde ich 1965 geboren und erinnere mich an eine sehr schöne Kindheit. Das Größte für mich war, mit meinem Vater mit zu fahren. Wann immer es möglich war, nahm er mich mit. Durch ihn habe ich sehr viel gesehen, gelernt und erfahren. Es gab keine Frage, die er mir nicht geduldig beantwortete und erklärte. Auch wenn er oft in der Öffentlichkeit stand, nahm er sich immer Zeit für uns. Heute habe ich auch einen Sohn, der mich an meine Kindheit erinnert. Mein Bestreben ist es, unserem Sohn das mit auf den Weg zu geben, was meine Eltern uns geschenkt haben.

Helmut Mosberger hat auch mit 80 Jahren einen ...
Helmut Mosberger hat auch mit 80 Jahren einen stets gefüllten Terminplan.
Nach einem Fernstudium an der Universität in Klausenburg machte Helmut Mosberger 1966 sein Philologie-Diplom für rumänische Sprache und Literatur. Sein berufliches Engagement ergänzte der Pädagoge mit seiner Liebe zur Blasmusik. Blasmusik ist sein Leben, wie er oft sagt. Unter seiner Leitung erfreuten die Scharoscher Adjuvanten nicht nur das ortseigene Publikum mit Konzerten und sonstigen Auftritten, sie brachten auch von verschiedenen Wettbewerben schöne Preise und Pokale heim.

Unter seiner Regie sind in Scharosch und in den Nachbardörfern auch zahlreiche Theaterstücke in deutscher und sächsischer Mundart vor vollbesetzten Sälen aufgeführt worden. Als kleines Kind spielte ich sogar in einem dieser Stücke mit und war sehr stolz darauf, mit den Großen zu Auftritten mitzufahren.

Im Frühjahr 1977 siedelte Helmut Mosberger mit seiner Familie nach Deutschland aus und kam nach Solms an der Lahn in Hessen. Hier hatte er das Glück, in den hessischen Schuldienst aufgenommen zu werden und weiter seinen Beruf als Lehrer auszuüben. Durch seinen unbegrenzten Optimismus, seinen Lebensmut, seine angenehme Art, auf Menschen zu- und einzugehen, lebte er sich rasch ein und fand auch hier viele Freunde. Wer ihn kennt, weiß ihn zu schätzen.

Ein Grund mehr, auch hier mit seinem Wissen und Können nicht zu geizen. So gründete er 1981 die „Solmser Stadtkapelle“. Mit dieser Kapelle hat er sich in die Herzen der Bewohner gespielt. Die Auftritte der Stadtkapelle, sei es bei einem Konzert mit Theaterstück, beim schon traditionellen Maifrühschoppen, sind mittlerweile Bestandteil des Solmser Kulturlebens geworden. Seine Geburtstagsfeier begleiteten gleich zwei Kapellen. Denn Helmut Mosberger leitet auch eine Senioren-Blasmusik. Obwohl er in Hessen rasch eine neue Heimat gefunden hat, fühlte sich der pensionierte Lehrer stets mit seinen Landsleuten verbunden. Wie eingangs erwähnt, organisierte er 30 Jahre lang die Treffen der Scharoscher und Kirtscher und stand ihnen vielfach mit Rat und Tat zur Seite. Seine Zeit als Rentner nutzte er u. a. dafür, ein Buch zu schreiben, ein Lebenswerk. Es ist eine Dokumentation über „Scharosch an der großen Kokel“. Daran hat er sehr viel gearbeitet und recherchiert.

Heute erfreut sich Helmut Mosberger an seinen fünf Enkeljungs. Der Jüngste unter ihnen, der vierjährige Jannik, hält ihn besonders auf Trab. Mit ihm arbeitet er im Garten, macht Spaziergänge, holt ihn manchmal aus dem Kindergarten ab.

Sicher spreche ich im Namen von vielen, wenn ich ihm heute Danke sage für alles, was er für unsere Gemeinschaft getan hat. Auch danken wir ihm für alles, was er als Vater und Vorbild für uns war. Seine Frau stand ihm dabei stets zur Seite und hielt ihm den Rücken frei. Daher gilt ihr, Hilda Mosberger, der Dank nicht weniger.

Wir alle gratulieren Helmut Mosberger ganz herzlich und wünschen ihm noch ganz viele schöne, gesunde Jahre in unserer Mitte. Möge er uns noch lange erhalten bleiben.

Bruni Barth, geborene Mosberger

Glückwünsche der HOG Scharosch

Über fünf Jahrzehnte lang prägte Helmut Mosberger das kulturelle und gesellschaftliche Leben der siebenbürgischen Gemeinde Scharosch an der Kokel. Nach seiner Aussiedlung 1977 setzte sich die Familie Mosberger weiter für die Scharoscher ein und organisierte dreißig Mal das Scharoscher Treffen, zuerst in Drabenderhöhe, danach im Heilgenhof in Bad Kissingen.

Zur Erinnerung an die alte Heimat und als historischer Nachlass für alle Scharoscher und ihre Nachkommen schrieb Helmut Mosberger das Buch „Scharosch an der Großen Kokel“, das er 2004 als Autor und Verleger herausbrachte. Als Dank und Anerkennung für sein jahrzehntelanges „Wirken in der Gemeinde im Bereich Kultur, Bildung und Gemeinschaft“ verlieh die virtuelle Gemeinde Scharosch an der Kokel Helmut Mosberger im September 2007 das Ehrenbürgerrecht.

Im Namen aller Scharoscher wünschen wir dem 80-jährigen Jubilar alles Gute, Gesundheit und noch viele Jahre im Kreise seiner Lieben.

Hans Schuller

Die HOG Kirtsch gratuliert

Seit dem 10. Mai zählt die HOG Kirtsch „einen echten Achtziger“ mehr. Unser langjähriger Sprecher Helmut Mosberger hat an diesem Tag sein 80. Wiegenfest gefeiert. Im Namen aller Kirtscher Bürger sowie des Vorstandes der HOG Kirtsch gratulieren wir ganz herzlich. Wir danken ihm für sein langjähriges Wirken für die HOG Kirtsch. Wie wir ihn kennen, wird sein Terminplan und sein Tätigkeitsfeld aber auch nach diesem Tag mindestens genauso gefüllt und umfangreich sein wie vorher. Lieber Herr Mosberger, zu den nächsten Treffen hoffen wir Sie gesund wieder zu sehen. Bringen Sie „gute Laune“ mit und seien Sie unser Ehrengast.

Margarete Schuller (Haibach)
Christian Alischer (Bad Rappenau)
Christian Alischer (Braunfels)

Schlagwörter: Verbandsleben, HOG, HOG-Verband

Bewerten:

27 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.