7. August 2009

Beispielhafte Arbeit geleistet: Karl Schönauer

Über 22 Jahre lang, von 1951 bis 1974, amtierte Karl Schönauer als Bundesgeschäftsführer der damaligen Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Am 28. April 2009 hätte Schönauer seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Geboren wurde Karl Schönauer am 28. April 1909 in Zuckmantel. Im Dienst der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland stand er seit ihrer 1949 erfolgten Gründung. Von 1951 an war Schönauer hauptamtlich als Bundesgeschäftsführer der Landsmannschaft tätig unter den Bundesvorsitzenden Fritz Heinz Reimesch, Erwin Tittes (Geschäftsführender Bundesvorsitzender), Dr. Dr. Heinrich Zillich und Erhard Plesch. „Unter der Federführung des Geschäftsführers Karl Schönauer erfolgte in Zusammenarbeit mit den Heimatauskunftsstellen, Ausgleichsämtern und dem ‚Verband der Landsmannschaften‘ (VdL) die Gesamterhebung zur Feststellung der Vertreibungsverluste und zur Evaluierung der Schäden, die durch das Lastenausgleichgesetz erstattet werden sollten“ (Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Seite 29).

Karl Schönauer, Mitte der 60er Jahre. ...
Karl Schönauer, Mitte der 60er Jahre.
In Schönauers mehr als zwei Jahrzehnte lange Amtsperiode fielen eine Reihe von verbandspolitisch bedeutsamen Entscheidungen und Ereignissen. So wurde: Dinkelsbühl Austragungsort des Heimattages (1951 erste Ausrichtung), das erste siebenbürgisch-sächsische Altenheim in Rimsting am Chiemsee und als Trägerverein der Hilfsverein der Siebenbürger Sachsen „Stephan Ludwig Roth“ e.V. gegründet (1952), die Münchner Bundesgeschäftsstelle in der Sendlinger Straße bezogen (1955). 1957 erfolgte die Patenschaftsübernahme des Landes Nordrhein-Westfalen für unseren Verband, 1963 die „Vier-Punkte-Erklärung“ zur Heimatpolitik, 1966 die Einweihung der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung Drabenderhöhe, 1967 die Errichtung der Gedenkstätte in Dinkelsbühl.

Anlässlich Schönauers 60. Geburtstages würdigte der damlige Bundesvorsitzende Erhard Plesch die „beispielhafte Arbeit und ebenso gemeinschaftsverbundene wie aufrechte Haltung“ des leitenden Angestellten (Siebenbürgische Zeitung vom 5. April 1969, Seite 2). Ende April 1974 trat Karl Schönauer (verheiratet mit Erika Schönauer, drei Kinder) in den Ruhestand ein. In der Siebenbürgischen Zeitung (30. April 1974, Seite 7) überliefert der gebürtige Zuckmantler die folgende Anekdote aus seinem Berufsleben: „Es ist 7 Uhr früh; ich eile die Treppen in den dritten Stock hinauf, in die Geschäftsstelle. Siehe da, vor der Tür steht mein Freund Hans! Er schaut mich sehr böse an und fragt: ‚Woher kommst du? Ich warte schon seit 6 Uhr, ich habe dauernd an der Tür geläutet, und kein Mensch macht mir auf. Wo warst du?‘ Ich: ‚Ich komme jetzt von zuhause.‘ Hans: ‚Wieso von zuhause? Ich habe gedacht, du schläfst hier.‘ Ich: ‚Nein, Hans, in der Nacht schlafe ich zuhause. Hier nur am Tag.‘“ Am Silvestertag des Jahres 1990 verstarb Karl Schönauer 81-jährig in München.

CS

Schlagwörter: Verbandsleben, Gedenken

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