19. August 2012

Sektion Karpaten des DAV: Ausbildung Fels und Eis

Auf der Blaueishütte (1680 m) fand vom 17. bis 20. Mai 2012 ein Lehrgang zum Thema „Fels und Eis“ mit Hans Werner statt, der im Folgenden berichtet.
Schon beim Aufstieg zur Hütte wusste ich, dass wir ideale Bedingungen vorfinden würden: Es hatte am Tag zuvor bis in tiefe Lagen gut geschneit. Nachdem wir unsere Matratzenlager bezogen hatten, versammelten wir uns im Seminarraum der Hütte und begannen mit einer Vorstellungsrunde und dem ersten Lehrgangspunkt Knotenkunde: Anseilknoten (Achterknoten in all seinen Variationen), Klemmknoten (Prusik) und Sicherungsknoten (HMS und Mastwurf). Sieben Teilnehmer sahen sich zum ersten Mal mit diesen Knoten konfrontiert. Sehr hilfreich war der uns zur Verfügung gestellte Beamer. Anhand einer Präsentation konnte ich das wichtige Kapitel Materialkunde anschaulich zeigen und erklären.

Am Freitagvormittag referierte Koky vor der Hütte über Orientierung, danach ging es gemeinsam auf den Blaueisgletscher, um im steilen Gelände viele Variationen von Stürzen und das Gehen am Fixseil und dessen Bedeutung zu üben. Spätnachmittags fanden wir einen riesigen Felsbrocken, das perfekte Gelände, um das Abseilen und Ablassen zu üben. Nach dem Abendessen ging es weiter mit Theorie: Orientierung, Analyse eines Bergunfalls (Bildpräsentation) und Tourbesprechung für den nächsten Tag auf den Hochkalter (2607 m). Am Samstag gab es herrlichen Sonnenschein, perfekt für unsere geplante Tour. Nach Frühstück und Materialcheck starteten wir Richtung Hochkalter.
Mit dem Fixseil auf den Hochkalter. Foto: Klaus ...
Mit dem Fixseil auf den Hochkalter. Foto: Klaus Gündisch
Der Anstieg führte über eine Steilrinne (Firn) und eine steile, ca. 20 Meter hohe Felswand in leichter Kletterei zur Einsattelung des „Schönen Fleck“, den alle tapfer meisterten. Die Schlüsselstelle bildete eine steile, aber griffige, ca. zwölf Meter hohe Felswand (Kletterschwierigkeit II), da hieß es aufpassen und konzentrieren. Danach ging es über den Kleinkalter auf alpinem Gehgelände mit kurzen Stellen I zum großen Teil schneebedeckt in Richtung Hauptgipfel. Die letzten Meter zum Gipfel mussten wir ein Fixseil anbringen, da das Schneefeld heikel zu überqueren war. Stolz standen wir alle am Gipfel. Es war eine großartige, anspruchsvolle und wirklich alpine Bergtour mit traumhafter Aussicht. Die Teil­nehmer mussten gezwungenermaßen das Erlernte in die Praxis umsetzen. Ich war stolz auf jeden Einzelnen. Auch am Sonntag hatten wir traumhaftes Wetter. Da wir schon mittags den Rückweg antreten mussten, entschieden wir in Hüttennähe zu bleiben. Der „Plattenweg“ eignete sich perfekt für unser Vorhaben: Vorstieg, Sichern und Abseilen üben.

Meine Ausbildungsziele wurden alle erreicht – streckenweise übertroffen. Das verdanke ich auch den erfahrenen „alten Hasen“ und Helfern: Koky, Klaus G., Klaus S. und Hans I. Teilnehmer waren: Bernd, Irmgard, Dieter, Gabi, Carmen, Andreas, Hans I., Klaus G., Patrick, Koky, Klaus S., Brigitte, Peter, Ernst, Dieter M. und Petra (16 Personen).

Hans Werner

Schlagwörter: Sektion Karpaten des DAV

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