8. August 2015

Reise rund um den Eriesee

Vom 7. bis 20. Juli verbrachten 20 Jugendliche aus vier verschiedenen Ländern eine unvergessliche Zeit im Rahmen des Föderationsjugendlagers in den USA. Die österreichische, deutsche, kanadische und amerikanische Gruppe trafen sich in Cleveland, um von dort aus eine Reise rund um den Eriesee zu erleben.
Am 6. Juli machten wir, die deutsche Gruppe, uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Dort verbrachten wir eine Nacht im Hotel und trafen am nächsten Morgen zum ersten Mal auf die österreichische Gruppe (siehe Bericht "Föderationsjugendlager in den USA"), mit der wir uns auf Anhieb gut verstanden. Gemeinsam flogen wir dann über Detroit nach Cleveland. Dort wurden wir von unserer Leiterin Heidi Weber und der kanadischen Gruppe herzlichst empfangen.

Unsere ersten beiden Nächte verbrachten wir im Salem Saxon Club in Cleveland, wo wir auch die letzten Teilnehmer, zwei Amerikanerinnen, trafen.

Während unserer gesamten Reise wurden wir immer wieder freundlich empfangen und willkommen geheißen, sodass wir uns wie zu Hause fühlten. Bei Rose Cisine-Barkett auf der Farm durften wir unseren zweiten Tag verbringen. Mit dem großen See, Tretbooten, einem Fußball- und einem Volleyballfeld, einem Country-Line-Dance-Tanzkurs und mit einem typischen amerikanischen BBQ-Grillabend war den ganzen Tag für reichlich Spaß gesorgt.

Am nächsten Tag stand ein Besuch einer „Amish-Farm“ auf dem Plan. Die „Amish people“ sind streng religiös und dafür bekannt, technischen Fortschritt abzulehnen. Neben einer Fahrt mit dem Pferdewagen, einem Buggy, duften wir bei einer Führung die Häuser und Ställe besichtigen. Vor allem die vielen Babykatzen und andere Jungtiere auf der Farm erhielten unsere Aufmerksamkeit und so fiel es uns schwer, diese dort zu lassen, als es dann weiter in ein Amish-Restaurant ging, wo wir zu Mittag aßen. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Saxon Club in Youngstown. Nach dem Abendessen verbrachten wir unsere erste Nacht in einem Hotel.

Am nächsten Tag stiegen wir dann alle ausgeschlafen in den Bus zum Heimattag in Alymer in Kanada ein. Auf der sechs Stunden langen Fahrt machten wir bei den Niagara-Fällen Halt, auf die wir uns schon alle sehr gefreut hatten. Wir haben an der Stelle, an der die Fälle in der bekannten Hufeisenform in die Tiefe stürzen, eine kleine Runde gedreht und sind von der Gischt etwas nass geworden. Das hat uns aber wenig gestört, denn das Wetter war mit uns und wir waren alle von diesen Wuchten von Wasser unglaublich fasziniert. Endlich in Alymer (Ontario) angekommen, fuhren wir direkt zur „Saxonia Hall“, wo der diesjährige Heimattag von Nordamerika stattfand. Vor uns tauchte auf den letzten Metern ein gelber Schulbus auf und ein paar von uns erkannten darin die Jugendtanzgruppe aus Kitchener. Als beide Busse auf den Parkplatz der Saxonia Hall hielten, sind Kathrin und Claudia rausgerannt und direkt auf den kanadischen gelben Schulbus zu. Den zwei Mädels aus unserer Truppe waren die Jugendlichen aus Kanada bereits bekannt und so war die Freude riesengroß, ihre Gastfamilien aus dem vergangenen Jahr wieder anzutreffen. Die anderen Jugendlager-Mitglieder lernten auch die Kitchener Jugendtanzgruppe kennen und wir verbrachten einen schönen ersten Abend des Heimattags mit Dinner und ein paar lustigen Gemeinschaftsspielen. Das Thema des Abends war „Country und Cowboys“. Als der Abend sich dem Ende neigte, sind wir mit der Kitchener Jugend in dem Schulbus zurück zu unserem gemeinsamen Hotel im nahegelegenen London gefahren. Auf dem Weg wurde viel gesungen, englische und deutsche Lieder, die die Kanadier vom letztjährigen Kulturaustausch noch kannten. Hierzu muss man sich einen typischen amerikanischen/kanadischen gelben Schulbus vorstellen, vollbeladen mit den Jugendlichen aus dem Jugendlager und der Jugendtanzgruppe aus Kitchener. Auch im Hotel feierten wir noch ausgiebig bis in die Morgenstunden hinein.
Gruppenbild der Teilnehmer des ...
Gruppenbild der Teilnehmer des Föderationsjugendlagers auf den Stufen des Ohio Statehouse. Foto: Heidi Weber
Nach einer für die meisten relativ kurzen Nacht spielten wir gegen die Kanadier Fußball und abends gab es für alle Teilnehmer des Heimattages ein gemeinsames Abendessen. Auch diese Nacht verlief mit gemeinsamem Singen und Feiern in den Hotelzimmern.

Der Sonntag wurde mit einer Parade der Trachtenträger eröffnet. Danach wurde ein Gottesdienst abgehalten, bei dem wir, die Teilnehmer des Jugendlagers, unser einstudiertes Lied „Wahre Freundschaft“ vortrugen. Auch die Tanzgruppen aus Kitchener, Alymer und Cleveland traten auf. Nachmittags mussten wir leider schon weiterfahren.

Danach ging es nach Erie. Dort verbrachten wir einen wunderschönen Tag am Strand des Eriesees. Außerdem besuchten wir eine Mall, in der der erste Shopping-Marathon begann! Nach dem ganzen Shoppingstress ließen wir den Tag mit einem Besuch im Hotelpool ausklingen. Noch bevor wir die folgenden beiden Nächte ebenfalls am Eriesee in kleinen Strandhäusern verbrachten, den sogenannten Cottages, haben wir auf dem Weg dorthin bei den „Seneca Caverns“ eine Art Höhle mit Tropfsteinpotenzial angesehen. Unsere Cottages hatten einen wunderschönen Ausblick auf den See, der so groß scheint wie ein Meer.

Am 15. Juli machten wir uns mit unseren beiden vollbeladenen Vans auf den Weg zum „Cedar Point“, einem riesengroßen Freizeitpark mit vielen Achterbahnen und Attraktionen. Dort angekommen, war es noch recht frisch, alle waren in ihre Jacken und Pullis eingepackt. Die Achterbahn (Rollercoaster)-Begeisterten sind direkt losgestürmt zu den großen und wilden Fahrgeschäften. Nach einigen Runden und wilden Fahrten, kopfüber, im Kreis oder durch das Wasser sind wir am Abend völlig platt wieder in den Cottages eingekehrt.

Am nächsten Morgen fuhren wir ins Statehouse von Ohio nach Columbus und hatten dort eine Führung. Hier waren schon alle Präsidenten seit Lincoln! Nach dem Mittagessen in einem Restaurant fuhren wir weiter nach Cleveland ins Sachsenheim, wo wir den Abend mit neuen Bekannten bei Abendessen und Gemeinschaftsspielen verbrachten.

Am 17. Juli machten wir eine Lolly the Trolley Tour, eine Stadttour durch Cleveland. Danach besichtigten wir das Science Center und hatten erneut eine Führung auf einem Schiff, das gleich zwischen dem Science Center und der Hall of Fame lag.

Am Sontag sahen wir uns die Hall of Fame an und gingen nochmals Shoppen. Davor hatten wir ein überaus köstliches Mittagessen im Hard Rock Café in Cleveland.

An unserem vorletzten Tag in den USA machten wir mit der Goodtime 3 eine Schiffsfahrt durch und um Cleveland. Hier hatten wir auch Mittag und einen sehr entspannten Tag. Danach fuhren wir ins Hotel und machten und für das Abschiedsbankett schick. Hier wurden wir unter anderem von Joan Miller verabschiedet und Heidi Weber überreichte uns die Teilnehmerurkunden von John Werner, dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft in Kanada, und Senator Michael Skindell. Danach feierten wir im Hotel unseren letzten gemeinsamen Abend, der uns immer in Erinnerung bleiben wird.

Tags darauf fuhren wir ein letztes Mal ins Sachsenheim, wo die kanadische und amerikanische Gruppe von ihren Eltern abgeholt wurden. Am Flughafen verabschiedeten wir uns noch von Heidi, die auch gleich wieder nach San Francisco flog. In Deutschland angekommen, sagten wir noch zur letzten Gruppe, den Österreichern, auf Wiedersehen, bis zum Volkstanzwettbewerb der SJD und fuhren sehr müde mit dem Zug nach Hause.

Im Namen aller Teilnehmer des Föderationsjugendlagers möchten wir uns bei allen Mitwirkenden und Unterstützern für diese unvergessliche Zeit ganz herzlich bedanken. Wir durften viele Erfahrungen sammeln, von denen wir bestimmt noch unseren Enkeln erzählen werden, und fanden Freunde aus drei anderen Ländern. Der Abschied war tränenreich, wir verließen das Jugendlager mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Vielen Dank!

Claudia Helch und Andrea Zultner

Schlagwörter: Föderationsjugendlager, USA, Heimattag, Aylmer, Kanada

Bewerten:

14 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.