8. August 2015

Föderationsjugendlager in den USA

Das diesjährige Föderationsjugendlager fand vom 7. bis 20. Juli in den USA statt. Aus Österreich nahmen fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren und eine Betreuerin teil. Die anderen Teilnehmer kamen aus Deutschland, Kanada und den USA. Unsere Reise begann am 6. Juli, als wir uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen aufmachten. Im Zug lernten wir uns alle kennen: Hanna Roth, Jakob Stefani, Karin Biristeica und Anna Engler aus Traun, Eva Wagner aus Vöcklabruck und Amanda Schmidt aus Wien. Nach einer langen Zugfahrt ruhten wir uns für den langen Flug am darauffolgenden Tag aus. Nach der Ankunft in Cleveland am 7. Juli wurden wir am Flughafen herzlich von den anderen Teilnehmern empfangen und nach Salem gebracht, wo wir die ersten zwei Nächte verbrachten.
Am Mittwoch, den 8. Juli, waren wir zu Besuch auf der Farm von Rose Cisine-Barkett und verbrachten den Tag am Schwimmteich mit Sprungturm und Zipline, spielten Volleyball auf der Wiese und studierten abends Line-Dance ein.

Tags darauf stand die Besichtigung einer Amish-Farm auf dem Programm. Dort angekommen, machten wir eine Tour durch das Haus, streichelten die Baby-Tiere, machten eine Kutschfahrt und konnten auch Lebensmittel einkaufen. Mittag gegessen wurde in einem typischen, amishen Restaurant. Im Nachhinein waren wir zum Dinner in Youngstown eingeladen, wo der nächste amerikanische Heimattag stattfinden wird, und wir besichtigten dort den Club, danach fuhren wir in unsere Unterkunft.

Am nächsten Tag brachen wir auf nach Kanada, um am Heimattag teilzunehmen (siehe "Jugend prägt Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Nordamerika"). Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Niagarafälle. Unser Hotel bezogen wir in London. Es fand dann ein Spieleabend in Aylmer statt und nachher gab es noch eine Party im Hotel, wo wir auch weitere kanadische Sachsen trafen.

Der Samstag des Heimattages wurde mit einem Fußballmatch begonnen. Auch die Mitglieder des Föderationsjugendlagers stellten eine Mannschaft. Am Nachmittag bekamen wir „frei“ und konnten uns in der Stadt umsehen und einkaufen gehen. Der offizielle Teil der Veranstaltung begann am Abend, bei dem zwei kanadische und eine amerikanische Tanzgruppe uns mit Tänzen unterhielten.

Am Sonntag, den 12. Juli, gab es einen Umzug und im Anschluss daran wurde ein Gottesdienst abgehalten. Danach machten wir uns wieder auf den Weg in die USA, wo wir dieses Mal in Erie, Pennsylvania, Halt machten. Am 13. Juli verbrachten wir einen halben Tag in Presque Isle an einem Strand am Lake Erie. Dort wurde auch Beachvolleyball gespielt. Den Nachmittag verbrachten wir beim Shoppen in der Mill Creek Mall. Zum Dinner waren wir diesmal im Siebenbürger Club in Erie eingeladen. Ein Zwischenstopp wurde am 14. Juli bei den sogenannten „Seneca Caverns“ eingelegt, einer Tropfsteinhöhle, die wir besichtigten. Wir bezogen kleine türkise Häuschen direkt am Lake, auf einem wunderschönen Anwesen. Wir ließen einen gemütlichen Tag am Lagerfeuer mit gegrillten Marshmallows ausklingen.
Gruppenbild aller Teilnehmer am letzten Tag des ...
Gruppenbild aller Teilnehmer am letzten Tag des Föderationsjugendlagers in den USA, wobei auch der Heimattag in Almer in Kanada besucht wurde. Foto: Hanna Roth
Der 15. Juli stand unter dem Motto des Freizeitparks „Cedar Point“. Es gab einige Stunden voller Adrenalin, Achterbahnen, Riesenrädern, Autodromen und Karussellen. Wir wurden mit Sonnenschein beschenkt, hatten alle zusammen eine Menge Spaß und lange Gespräche.

Am Vormittag des 16. Juli wurde das Statehouse in Columbus, Ohios Hauptstadt, besichtigt. Dieses Gebäude ist beeindruckend und edel, immerhin waren alle amerikanischen Präsidenten seit Abraham Lincoln dort! Auch das Mittagessen war interessant, wir besuchten ein deutsches Restaurant mit Namen „Schmidt’s“.

Am 17. Juli war das Programm immens informativ: Zuallererst erhielten wir eine Stadtführung durch Cleveland von einem Bus aus, danach erkundeten wir das Science Center dort, anschließend wurde noch ein Schiff aus dem 19. Jahrhundert in Augenschein genommen. Der restliche Nachmittag wurde am „Mentor Headlands Beach“ verbracht, wo wir ein paar schöne Stunden mit dem Ausblick auf Möwen, Leuchttürme und bunte Steine genossen. Die Rock’n’Roll-Hall of Fame wurde am nächsten Tag besucht. Nicht nur ein beeindruckendes Gebäude, auch die Ausstellung im Inneren begeisterte uns alle. Nach einem Mittagessen im legendären „Hard Rock Café“ bekamen wir in einer Mall die Gelegenheit, noch restliche Mitbringsel zu besorgen und den Sommerschlussverkauf auszunutzen.

Eine Schifffahrt am 19. Juli bildete den letzten Teil unseres Besichtigungsprogrammes dieses Föderationsjugendlagers. Wir sahen vom Boot aus noch andere Facetten dieser Stadt, bräunten uns in der Sonne und genossen den letzten vollen Tag hier. Nach dem Abschlussbankett im Sachsenheim von Cleveland, wo alle Mitglieder des Jugendlagers einen gemeinsam einstudierten siebenbürgischen Volkstanz vorführten, gab es eine Abschlussparty im Hotel, wo unter anderem in der Nacht ein Mädchenfliegen vor dem Eingang stattfand, was bei einigen Angestellten für Erstaunen sorgte. Am 20. Juli hieß es im Sachsenheim von Cleveland Abschied nehmen. Tränen flossen, Umarmungen wurden lange gehalten, und eigentlich wollte keiner von uns wegfahren. Es war uns eine Ehre, Teil dieser unglaublichen zwei Wochen gewesen zu sein. Wir haben uns alle geschworen, es wird ein Wiedersehen geben!

Hanna Roth/Anna Engler




Bundesjugendverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich

Dieses Jahr fand das Föderationsjugendlager der Siebenbürger Sachsen in den USA statt. Aus Österreich machten sich fünf Jugendliche und eine Betreuungsperson auf die weite Reise. Gemeinsam mit den Teilnehmern aus Deutschland ging es in den fernen Westen. Ich als Bundesjugendleiter in Österreich möchte hier und jetzt die Gelegenheit nutzen, um ein paar Gedanken zu diesem Jugendlager loszuwerden, und meinen Dank an die Organisatoren aussprechen.

Die Nachhaltigkeit dieses nur auf die Jugend aufgebauten Treffens hat einen großen Wert, denn es kann doch nur an unsere Jugend eine Weitergabe erfolgen. Somit ist auch ein Fortbestand unserer Kultur, unserer siebenbürgischen Identität und Gemeinschaft über die Grenzen hinaus gegeben, ein unbedingtes „Muss“ für die zukünftigen Jahrzehnte. Gerade in dieser Zeit, in der unsere Erlebnisgeneration so massiv schwindet, ist es notwendig, verstärkt in die Zukunft unserer Jugend zu investieren. Die gewonnenen Eindrücke für die Teilnehmer an einem Jugendlager bleiben unvergesslich, das hat sich inzwischen vielfach bestätigt.

Ich möchte des Weiteren meinen Dank an jene aussprechen, die in den USA so trefflich mitgeholfen haben, dieses Jugendlager vorzubereiten und sich vor Ort um unsere Jugend bemühten, ihnen Sehenswürdigkeiten gezeigt und vor allem den Gemeinschaftssinn gefördert und Werte vermittelt haben. Danken möchte ich Kathrin Kepp, die über die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD) die Organisation der Flugreise übernommen hat und unsere Jugend aus Österreich mit betreute. Ein Dankeschön möchte ich zudem der Betreuerin Karin-Sonja Biristeica aus Traun übermitteln. Sie hat sich um die Reiseorganisation nach Deutschland für die fünf Österreicher im Vorfeld der Beschaffung der notwendigen Dokumente für die Reise ins Ausland und um das Wohlergehen der österreichischen Gruppe fern der Heimat gekümmert. Bedanken möchte ich mich natürlich auch bei den Teilnehmern aus Österreich für den Mut, an einer internationalen Veranstaltung teilzunehmen, vor allem aber für die bewiesene Disziplin während der Reise.

Ich hoffe und wünsche mir, dass die zukünftigen Jugendlager ebenso erfolgreich verlaufen und freue mich jetzt schon auf das Jahr 2017, bei dem sich in Siebenbürgen die Jugend wieder zu einem Föderationsjugendlager treffen wird.

Bundesjugendsprecher Österreich Konsulent Manfred Schuller




Lesen Sie dazu auch:

Reise rund um den Eriesee

Schlagwörter: Österreich, Jugend, Föderationsjugendlager, USA, Heimattag, Aylmer, Kanada

Bewerten:

11 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.