12. Juli 2009

Jugendtanzgruppe Augsburg bei Volkstanzgala im Ostallgäu

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Volkstanzgruppe Ebenhofen fand am 20. Juni im Saal des Gasthauses „Rössle“ in Kaltental das Symposium „Volkstanz quo vadis?“ statt. Volkstanzex­perten aus der Oberpfalz, Baden-Württemberg, dem Allgäu, Gäste aus der Steiermark, St. Gal­len, Tirol und Delegierte der Jugendarbeit aus München bildeten die fachliche Gesprächsrunde.
Unter der Moderation von Manfred Gemkow, Gastgeber und Volkstanzfachberater des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben, wurden die Probleme, aber auch Chancen des Volkstan­zes erörtert. Nach einer dreistündigen Diskus­sionsrunde, geprägt von vielfältigem und inter­essantem Austausch, konnte jeder der Beteilig- ­ten, ausgestattet mit neuen Vorschlägen und Ideen, in die anschließende Tanzgala verabschiedet werden. Einig waren sich Referenten und Gäste darüber, den Volkstanz in seiner „Reinheit“ zu behalten. Trotzdem darf getanzt werden, was Spaß und Freude macht.

Anschließend wurde es bunt, laut und lustig, als sich rund 200 Tänzer und Tänzerinnen von zehn Tanzgruppen im Theaterstadl zusammenfanden, um ihr tänzerisches Können vorzuführen. Nach der Begrüßung durch die Gastgeber wurde den Jubilaren ein Korb mit siebenbürgischen Spezialitäten – Baumstriezel und siebenbürgischer Wein – von der Jugendtanzgruppe Augsburg überreicht und gratuliert. Ganz neu für die Gruppe war, beim gemeinsamen Tanzen mit dem Publikum mitzumachen. Mit neun Paa­ren ausgestattet, durfte die Jugendtanzgruppe Augsburg die Tanzgala eröffnen. Die „Holsteiner Dreitour“ begeisterte durch die verschiedenartigen Fassungen und den Wechsel in Tempo und Rhythmus. „Das Fenster“ und „Orient Ex­press“ mit all den lebendigen Tanzfiguren kommt der Feststellung eines griechischen Philosophen nahe, der sagte: „Tanz ist lebendige Malerei“.
Die Jugendtanzgruppe Augsburg begeisterte in ...
Die Jugendtanzgruppe Augsburg begeisterte in Kaltental im Ostallgäu mit Tanz und Tracht. Foto: Sofia Draser
Volkstanz ohne Volkstracht ist nicht authentisch. Während einer Pause zwischen zwei Tanz­blöcken hatte die Jugendtanzgruppe die Gele­genheit, ihre Trachten zu präsentieren. Adel- ­­heid Kellinger, Frauenreferentin der Kreisgrup­pe Augsburg, stellte die Trachten aus den vielen Trachtenlandschaften Siebenbürgens vor, z. B. die der Hermanstädter Gegend, des Unterwal­des, Kokelgebietes und Burzenlandes. Sie hob hervor, dass viele Familien im Zuge der Aus­wan­derung ihre Volkstracht wie ein Stück Identität in die neue Heimat mitgebracht haben, andere die Tracht originalgetreu anfertigen ließen. Nach der gelungenen Trachtenpräsentation folgte der mit Spannung erwartete zweite Teil des Auftrit­tes, das gemeinsame Tanzen. Es wurden die „Reklich Med“, der „Salaman­der“ und der „Bü­cheleklopfer“ vorgeführt und mit dem begeisterten Publikum einstudiert. So fand man mit den Tanzfreudigen schnell ins Gespräch, die Themen ergaben sich von selbst.

„Der Flieger“, der „Schwedentanz“ und der „Webertanz“ als Showtänze und die vielen, mit Begeisterung getanzten Gemeinschaftstänze brachten die Stimmung im Festsaal auf den Hö­hepunkt. Zur Beruhigung der erhitzten Gemü­ter stimmten dann die Musikanten ein Heimat­lied an. Nach der mehrstündigen Begegnung mit bekannten Gruppen wie dem Augsburger Volkstanzkreis, dem Volkstanzkreis Plo­chingen, dem Trachten­verein Wertach­taler und weniger bekannten wie der Sam­melgruppe Ost­schweiz, dem Trachtenverein Hittisau und vielen anderen verabschiedete man sich voneinander mit der Gewissheit, lebhafte, vom Gemeinschafts­sinn geprägte Stunden erlebt zu ha­ben, die noch lange in Erinnerung bleiben wer­­den.

Rosemarie Schwarz und Adelheid Kellinger

Schlagwörter: SJD, Tanzgruppen, Augsburg

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