14. November 2009

„Dirndl draht – Bua draht“: SJD-Seminar mit alpenländischen Volkstänzen

Die Reihe der vielen Volkstanzseminare, welche die Landesgruppe Baden-Württemberg der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD BW) bisher veranstaltet hat, ergänzt nun ein Seminar mit Tänzen aus den Alpenländern ein. Erich Utz, Leiter der LAG Bayern, fungierte hierbei als kompetenter Referent und führte das Seminar auf eine lockere Art und Weise.
Sieben Tanzgruppen fanden sich vom 17. bis 18. Oktober im Haus der Siebenbürger Sachsen in Heilbronn-Böckingen ein, das von der Kreis­gruppe Heilbronn freundlicherweise zur Verfü­gung gestellt wurde. Insgesamt 35 Teilnehmer aus Biberach, Tuttlingen, Ludwigsburg, Heil­bronn und Sachsenheim begrüßten dabei auch neue Gesichter aus der erst im April 2009 gegründeten Jugendtanzgruppe Illingen. Sie waren erstmals bei einem Tanzseminar der SJD BW dabei und, wie der Rest der Tänzerinnen und Tänzer, ebenso gespannt auf das Wochen­ende. Der Referent, der als stattlicher Bayer durch seine Art begeisterte, sorgte mit den mitgebrachten Tänzen und Klängen aus Bayern und anderen Alpenländern für unterschiedliche Meinungen bei den Teilnehmern. Volkstanz ist für die meisten Teilnehmer von Volkstanz­seminaren der SJD meist genau das Gegenteil von dem, was an diesem Wochenende hauptsächlich gelernt wurde.

Es wurden viele kurze Landler, Polkas und Mazurkas getanzt, was bei den etwas erfahreneren Tänzerinnen und Tänzern teilweise sogar für Langeweile sorgte. Für Tanz-Neulinge war dies jedoch genau der richtige Anfang, um Grundschritte und -tanzarten zu erlernen. Gefragt sind bei den meisten Teilnehmern von Volkstanzseminaren der SJD jedoch längere Schautänze, die die Tanzgruppen für Auftritte verwenden können. Für Begeiste­rung sorgten deshalb die längeren Quadrillen wie „Münchner Françáise“ und „Topporzer Kreuzpolka“. Innerhalb der SJD steht zur Diskussion, auch in der Landesgruppe Baden-Württemberg, die Ausrichtung von Volkstanz­semi­naren mehr am Volkstanz als Gesell­schafts­tanz zu orientieren. Damit soll das eigentliche Wesen des Volkstanzes weitergegeben werden, natürlich ohne dabei die Nach­frage nach Schautänzen zu vernachlässigen. Diese gesamte Thematik, der Unterschied zwischen dem echten Volkstanz und dem, was jahrelang in der SJD praktiziert wurde, trat während der Feedback-Runde zum Schluss des Seminars zutage.
Volkstanzseminar der SJD Baden-Württemberg in ...
Volkstanzseminar der SJD Baden-Württemberg in Heilbronn. Der Referent inmitten der Semi­narteilnehmer während dem Einstudieren eines neuen Tanzes. Foto: Mathias Petri
Allgemein herrschte eine sehr gute Stimmung und ein gutes Maß an Tanzfreude der Teil­nehmer. Der Referent verstand es, sich in seinem bayrischen Dialekt und seiner lockeren Art Gehör zu verschaffen. Der Zusammenhalt wurde noch mehr gestärkt, als nach dem gemeinsamen Ballbesuch ein Großteil der Teilneh­mer auch im Haus der Siebenbürger Sachsen übernachtete. Ein gelungenes Seminar, das bei allen Teilnehmern einen guten Zuspruch fand, ging am Sonntag schließlich mit einem großen Abschlusskreis zu Ende. Vielen Dank an alle, die zum guten Gelingen beigetragen haben, insbesondere an Erich Utz für die kompetente und engagierte Tanzleitung, Karin Schneider und Astrid Kelp, die für das leibliche Wohl sorgten, Karin Nägler und Mathias Petri für die Gesamt­organisation. Die SJD BW wünscht sich für die Zukunft weitere Seminare, in denen auch kritische Töne zu Inhalt und Durchführung zur Sprache gebracht werden, wie es an diesem Wochenende der Fall war. Und natürlich viele begeisterte Tänzerinnen und Tänzer sowie neue Gesichter.

Edwin-Andreas Drotleff

Schlagwörter: Seminar, Tanz, Heilbronn

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