23. April 2010

25. Internationale Siebenbürgische Akademiewoche: Kronstadt und das Burzenland

Die 25. Internationale Siebenbürgische Akademiewoche findet als Sommerakademie vom 6. bis 11. September 2010 in Wolkendorf (Siebenbürgen) statt. Im Fokus dieser Veranstaltung von Studium Transylvanicum in Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas e.V. an der Ludwig-Maximilians-Universität München stehen diesmal Kronstadt und das Burzenland.
799 Jahre nachdem das Burzenland durch den ungarischen König Andreas II. an den Deutschen Orden verliehen wurde, womit die urkundlich belegbare Geschichte des Burzenlandes und damit auch Kronstadts beginnt, greift Studium Transylvanicum Stadt wie Land als Rahmenthema für seine 25. Akademiewoche auf. Rechtzeitig zum Gedenken der vor 800 Jahren erfolgten Berufung des Ordens 2011 sollen die zentralen Ergebnisse der Tagung in gedruckter Form als Festgabe vorgelegt werden. Kronstadt und das Burzenland sollen damit den Bezugsrahmen für die traditionell multidisziplinäre und epochenübergreifende Herangehensweise von Studium Transylvanicum bilden.

Geographisch ist das Burzenland dem inneren Siebenbürgen nach Südosten hin vorgelagert, wurde dadurch als eine der letzten Kleinregionen dem mittelalterlichen Königreich Ungarn eingegliedert und steht dadurch seit je her in besonders regem Kontakt zu allen angrenzenden Regionen, was sich auch in seiner bereits im Mittelalter stark ausgeprägten Multiethnizität niederschlägt. Kaiser Joseph II. erschien es im 18. Jahrhundert musterhaft organisiert, gleich einem Garten, womit er den landwirtschaftlichen Vorteil des ebenen Burzenlandes gegenüber dem zumeist hügligen restlichen Siebenbürgen im Auge gehabt haben mag. Darauf wie auf regem Handel und solidem Handwerk fußte der frühe Aufstieg der Region, der sich noch in der Zwischenkriegszeit an der niedrigsten Analphabetenquote Rumäniens ablesen ließ.

Fortschrittlichkeit einerseits und konkurrierende nationale Bewegungen der verschiedenen Ethnien andererseits, die aus der Region ein Siebenbürgen im Kleinen machen, lassen eine besonders intensive Auseinandersetzung zwischen wie innerhalb der jeweiligen ethnischen Gruppen erwarten. Vermutlich setzte mit der einst in der Schwarzen Kirche in Kronstadt zu bewundernden Wandchronik der Beginn eines vertieften historischen Bewusstseins in der Region ein, das sich in der Historiographie bis in die modernen Zeiten verfolgen lässt. All dies mag Anregung und Einladung genug zur interessierten Teilnahme wie zur Beisteuerung von Beiträgen sein.

Die Einladung zur Teilnahme (die Beisteuerung eines eigenen Referats ist nicht Voraussetzung) wendet sich an Schüler der Oberstufe, Studenten und Jungakademiker, die der Thematik ein entsprechendes Interesse abgewinnen können. Der Tagungsort bietet Platz für 30 Teilnehmer inklusive Referenten. Die Unterbringung erfolgt im Jugendgästehaus des Ortes in Mehrbettzimmern. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel bemüht sich Studium Transylvanicum, die entstehenden Reisekosten möglichst vollständig zu erstatten. Der Kostenbeitrag der Teilnehmer, inklusive Übernachtung und Verpflegung, beträgt 50 Euro für ausländische Teilnehmer und 25 Euro für Teilnehmer aus Rumänien. Ansprechpartner für Informationen und Anmeldung (bis 1. August. 2010) sind: für Deutschland: Timo Hagen, E-Mail: timo.hagen [ät] web.de, Telefon: (0 62 21) 58 81 19; für Österreich: Bernhard Heigl, E-Mail: bernhardheigl [ät] gmx.at; für Rumänien: Ursula Fernolend, E-Mail: ursulafernolend [ät] gmail.com.

Schlagwörter: Studium Transylvanicum, Burzenlang, Jungakademiker

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