1. August 2011

Kreisgruppe Ingolstadt: Kronenfest

Bei herrlichem Sommerwetter feierte die Kreisgruppe Ingolstadt am 26. Juni das Kronenfest auf dem Freigelände des Sportheimes in Zuchering. Über 500 Landsleute von nah und fern hatten sich eingefunden. Die Feier stand unter der Schirmherrschaft des Ingolstädter Oberbürgermeisters Dr. Alfred Lehmann, der von Stadtrat Franz Liepold vertreten wurde.
Wie in Siebenbürgen hat das Kronenfest auch in Deutschland einen festen Platz im Kulturleben vieler Kreisgruppen. Es erfreut sich immer größerer Beliebtheit, nicht nur bei den Jüngeren, die in den meisten Fällen aktiv mitwirken, sondern auch bei der älteren Generation, die es genießt, wie Traditionen weitergeführt werden. Gerda Knall, Kulturreferentin und stellvertretende Vorsitzende der Kreisgruppe, begrüßte die Besucher, Ehrengäste und Gastgruppen und erinnerte daran, dass Sinn und Bedeutung dieses Festes darin liegen, um Gottes Segen für Felder und Ernte zu bitten, aber auch darin, die siebenbürgischen Wurzeln zu pflegen und wachsen zu lassen. Pfarrer Axel Conrad hielt einen Gottesdienst unter freiem Himmel, in dem er die enge Verbundenheit der Siebenbürger Sachsen mit der Ingolstädter Markuskirche hervorhob und sich auf weitere gemeinsame Feste freute, die eine Bereicherung des Gemeindelebens seien. Die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes gestalteten der Chor der Kreisgruppe unter der Leitung von Ludwig Seiverth und die Siebenbürger-Banater Blaskapelle, geleitet von Hermann Mattes. Lesung und Fürbitten wurden von Kindern aus den Tanzgruppen (Annemone Herberth, Kathrin Binder, Karina Mattes, Stefanie Krauss) gehalten.

Willy Schenker, der Kreisgruppenvorsitzende, richtete ein Grußwort an alle Landsleute, die Gastgruppen aus Augsburg und Gerolfing, den Vorstand der Kreisgruppe und an die Ehrengäste, die immer wieder gerne den Einladungen der Siebenbürger Sachsen folgen. Neben Stadtrat Franz Liepold und Pfarrer Axel Conrad fanden sich auch Vorsitzende anderer Landsmannschaften ein: Helmut Kindl (Egerländer), Dr. Johannes Hörner (Deutsche aus Russland), Werner Meisinger (Böhmerwälder), Rosina Schiesser vom Bund der Vertriebenen (BdV), Stefan Mlyrnazek von der Union der Vertriebenen (UdV) und Simona Rottenkolber vom Aussiedlerforum. Schenker unterstrich, dass das Kronenfest eines der beliebtesten Feste in Siebenbürgen war. Franz Liepold, Hausherr der gastgebenden Sportgaststätte, dankte allen für die Vorbereitungen. Er sieht das Kronenfest als Bereicherung des bayerischen Brauchtums und forderte dazu auf, an schönen Bräuchen festzuhalten.
Gemeinschaftsbild aller Trachtenpaare, die am ...
Gemeinschaftsbild aller Trachtenpaare, die am Kronenfest in Ingolstadt mitgewirkt haben: die Siebenbürger Tanzgruppe Augsburg, eine bayerische Volkstanzgruppe vom Heimat- und Trachtenverein aus Gerolfing und vier Tanzgruppen aus Ingolstadt (Kinder-, Schüler-, Jugend- und die Volkstanzgruppe der Erwachsenen). Foto: Ingrid Mattes
Zu den Klängen der Blaskapelle folgte der Aufmarsch aller Trachtenpaare, an dem sich vier Tanzgruppen aus Ingolstadt (Kinder-, Schüler-, Jugend- und Volkstanzgruppe der Erwachsenen), die Siebenbürger Tanzgruppe Augsburg, geleitet von Ute Bako und Helmut Schwarz, und die Schuhplattler vom Heimat- und Trachtenverein aus Gerolfing beteiligten. Nach den gemeinsam gesungenen Liedern „Wahre Freundschaft“ und „Af deser Ierd“ folgte das Erklimmen der Krone durch Ronny Gabel, Tänzer in der Jugendgruppe. Er meisterte die Herausforderung – mit etwas Nachhilfe – beispielhaft. Nach der Kronenpredigt ließ er für die Kleinsten Bonbons regnen. Mit dem „Siebenbürgenlied“ und der „Bayernhymne“ folgte nach dem Abstieg vom Kronenbaum ein Ehrenwalzer mit Irmtraut Gabel. Dann füllte sich der Platz unter der Krone mit den anderen Tanzpaaren.

Ein weiterer Höhepunkt des Kronenfestes waren die Tanzdarbietungen, angeführt von den Jüngsten aus der Kindertanzgruppe. Moderation und Vorstellung übernahmen Tanja Thodt und Manfred Schenn. Besonders die bayerische Gruppe erntete viel Applaus. Den Tanzreigen schloss der Gemeinschaftstanz „Großer Atlantik“, an dem sich alle Gruppen mit 32 Tanzpaaren beteiligten. Die Zuschauer honorierten das Dargebotene mit großem Beifall. Für die Blaskapelle war lange nicht Schluss. Nach etlichen Zugaben wurde sie immer wieder aufgefordert Musikwünsche zu erfüllen, so dass sich das Fest bis in die Abendstunden zog.

Große Anerkennung gebührt der Frauengruppe, geleitet von Traute Gierelt, die für das leibliche Wohl beim Nachmittagskaffee sorgte. Unterstützt von vielen Müttern der Kinder und Jugendlichen wurde ein reichhaltiges Sortiment von selbst gebackenen Kuchen angeboten, das bei den Gästen reißenden Absatz fand. Eine stetige Schlange bildete sich auch an „Bettina’s Baumstriezel“-Stand. Ein Dankeschön geht an die Organisatoren, an Gerda Knall und Ingrid Mattes für die Programmgestaltung, die vielen Mitwirkenden und Helfer, ohne die so etwas nicht realisierbar gewesen wäre. Auch den Wirtsleuten sei für die gute Bewirtung und den großzügig zur Verfügung gestellten Platz gedankt. Es war ein gelungenes Kronenfest. Man kann nur hoffen, dass die Jugend an dieser Tradition festhält.

Marianne Theil

Schlagwörter: Ingolstadt, Kronenfest, Brauchtum, Tanzgruppen

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