18. Dezember 2011

Tausend Siebenbürger feiern in St. Sebald Nürnberg

„Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie schließen.“ Mit diesem tiefsinnigen Wort aus der Offenbarung des Johannes (3,8) begrüßte Inge Alzner rund tausend Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen, dabei viele, viele Kinder, in der geräumigen St. Sebaldus-Kirche in der nördlichen Altstadt Nürnbergs.
„Es ist bereits Tradition, unseren Adventsgottesdienst in dieser beeindruckenden Kirche feiern zu dürfen. Die Türen von St. Sebald wurden uns aufgetan, wir sind hier herzlich willkommen und dürfen darauf vertrauen, dass sie auch für uns offen bleiben“, fügte sie hinzu. Zugleich erinnerte sie mit deutlicher Genugtuung an die große Feier zum 60-jährigen Jubiläum des Kreisverbandes der Siebenbürger Sachsen Nürnberg: „Herzlich willkommen stand auf unseren Einladungen zu unserer Jubiläumsfeier und viele von Ihnen sind gekommen. Wir haben zusammen gefeiert, hier in der Innenstadt, hier am Sebalder Platz, hier in dieser Kirche. Wir haben damit ein Zeichen gesetzt und dem öffentlichen Leben der Stadt Nürnberg einen wichtigen Impuls gegeben: Wir sind eine starke Gemeinschaft und als solche werden wir auch nach außen wahrgenommen.“ Den Bogen vom sommerlichen Jubiläumstreffen zum vorweihnachtlichen Beisammensein schloss Inge Alzner mit dem einführenden Bibelwort: „Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie schließen“ und fügte hinzu: „So ist auch in der Advents- und Weihnachtszeit die Tür für uns aufgetan worden, in der Zeit, in der wir immer näher zusammenrücken und uns zunehmend bewusst wird, wie persönlich uns Gottes Botschaft erreicht. Daraus geht Wärme aus, Wärme aus der Verbindung zu Gott.“ Auch dieser Gottesdienst war ganz besonders unseren Kindern gewidmet, die unter der Leitung von Annette Folkendt mit ihrem Singen und Gedichtvorträgen genau die Stimmung erzeugten, die wir im hektischen Alltag vermissen.
Kindergruppe in St. Sebald mit Annette Folkendt, ...
Kindergruppe in St. Sebald mit Annette Folkendt, Pfarrer Werner Konnerth und dem Orgelspieler Michael Binder. Foto: Inge Alzner
Pfarrer Werner Konnerth aus Schwabach ist es trefflich gelungen, auf der Grundlage des Weihnachtsevangeliums bei Lukas, das Katharina Theil vorgetragen hat, Kinder und Erwachsene auf die beglückende Reise in die enge Herberge nach Bethlehem zu unserem Heiland mitzunehmen. Maria und Joseph machen sich auf den Weg ins Ungewisse (fast möchte man meinen, wie wir Siebenbürger Sachsen vor 850 Jahren nach Siebenbürgen und Jahrhunderte später nach Deutschland), auf eine endlose Herbergssuche. Nach der wundersamen Geburt Jesu in der Krippe kommen Hirten, um das Wunder, den Retter der Welt, im Stall zu begrüßen. „Jedes Jahr lassen wir uns neu in Bewegung setzen. Die Hirten haben der Botschaft der Engel vertraut, sich auf das Neue eingelassen, was für uns heißt: Wer Neues will, muss sich in Bewegung setzen, zu Gott“. Auch wir Siebenbürger Sachsen haben uns vor Jahren in Bewegung gesetzt, auch wir haben uns auf das neue, das Unbekannte eingelassen, auch wir bleiben bei unserem vertrauten Glauben. „Die Hirten begegnen im Kind der unermesslichen Liebe Gottes. Gott ist da. Er kommt zu uns Menschen, zu Menschen wie du und ich.“

Die Christbescherung freute die vielen Kleinen und ihre Angehörigen besonders. Wieder sagen wir lieben Dank an Johann Lindert und seine bewährten Helferinnen und Helfer für die einwandfreie Zusammenstellung der Päckchen und ihre Austeilung. Ebenso erfreute uns die weihnachtliche Musik. An der Orgel begleitete einfühlsam erstmals unser Landsmann Michael Binder. Bevor die Gemeinde vor dem Orgelnachspiel voller Hingabe „Stille Nacht“ sang, sprachen zum Abschluss zusammen mit Pfarrer Konnerth Katharina Theil, Verena Konnerth, Lisa Schuster und Andrea Hartmann das Fürbittengebet. Inge Alzner dankte allen Akteuren und Gottesdienstbesuchern und lud zu weiteren Veranstaltungen des Kreisverbandes ein. Es war uns wieder einmal möglich, siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft in traditionellem christlichem Rahmen zu erleben. Danke!

Horst Göbbel

Schlagwörter: Nürnberg, Gottesdienst, Advent

Bewerten:

20 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.