8. Dezember 2016

Reformationsgottesdienst der Kreisgruppe Augsburg

Am Sonntag, dem 6. November, um 9.30 Uhr fand der traditionelle Reformationsgottesdienst der Kreisgruppe Augsburg mit der Kirchengemeinde St. Johannes in der St. Johannes-Kirche in Oberhausen/Augsburg statt. Die Leitung dieses Festgottesdienstes hatte Pfarrer i.R. Carl-Franz Weingärnter inne, er gestaltete die Liturgie und Predigt; die Organisation oblag der Kreisgruppe.
Über 100 Siebenbürger und Kirchengemeindemitglieder erfreuten sich an den Klängen des Chorals „Das Erwachen der Sonne“, gespielt von der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg, die den Gottesdienst musikalisch eröffnete. Nach Gesang der Kirchengemeinde mit Orgel, Lesung und Glaubensbekenntnis, musikalischem Vortrag des Chores mit Liedern wie „Du großer Gott“ und „Der Herr ist mein getreuer Hirte“ folgte eine Predigt, die uns Martin Luther als Mensch, Gläubiger, Gelehrter und großer Reformator neu in das Gedächtnis brachte. Hier ein Zitat aus der Predigt: „Vor 500 Jahren lebte dieser Mann. Er war ein aufgeweckter Junge, ein ausgelassener Student, sang gerne und hatte große Angst vor dem strafenden Christus. Dann ging er in das Kloster. Er wollte sein Leben gottfällig führen. Er wollte zu Gott gehören, aber glaubt ihm Gott? Er klopfte bei dem Kirchenvater Augustinus an, der überzeugt war, dass ein Mensch erleuchtet werden kann, so dass er die ganze Welt und alles Leben wunderbar verstehen kann. Er holte sich Rat beim Mystiker Meister Eckart, der sagte, dass der Mensch Christus ganz nahe kommen kann. Ja, und Martin Luther bestand, weil er Gottes Gnade und Barmherzigkeit erfahren konnte, seine Vergebung.“
Pfarrer Claus-Franz Weingärtner beim  ...
Pfarrer Claus-Franz Weingärtner beim Reformationsgottesdienst. Foto: Gottfried Schwarz
Der siebenbürgische Gelehrte Johannes Honterus hörte und informierte sich über das neue Glaubensverständnis, und die Verantwortlichen jener Zeit in Siebenbürgen fassten den Beschluss, diese Einladung Gottes anzunehmen. So war 1573 die Annahme der reformatorischen Lehre in Siebenbürgen vollzogen und die Siebenbürger Sachsen als Volksgruppe im Glauben verbunden und zusammengeschmiedet. Mit folgenden Worten beendete Pfarrer Weingärtner seine Predigt: „Bleibt bei der Hoffnung des Evangeliums – sie sei eure Lebensmitte – und in eurem Lebensumfeld und in euch selbst wird die Frucht des Glaubens zu finden sein.“

Nach Abendmahl und Fürbitten endete ein wunderbarer Gottesdienst. Die Kollekte am Ausgang wurde je zur Hälfte für das Sozialwerk im Verband der Siebenbürger Sachsen und für die Kirchengemeinde St. Johannes bestimmt. Herzlich gedankt sei der Siebenbürger Blaskapelle Augsburg unter der Leitung von Siegfried Krempels, dem Siebenbürger Chor Augsburg unter der Leitung von Elisabeth Schwarz, der Kirchengemeinde St. Johannes, dem Vorstand der Kreisgruppe Augsburg und vor allem Pfarrer Weingärtner für die Gestaltung des Gottesdienstes.

Rosemarie Schwarz

Schlagwörter: Augsburg, Gottesdienst, Reformation

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