15. Januar 2017

Crailsheim und Hermannstadt – zwei Reformationsstädte Europas

Am dritten Advent, dem 11. Dezember 2016, füllten Siebenbürger Sachsen den großen Saal im Crailsheimer Johannes-Gemeindehaus. Die Kuchentheke war für den späteren Ansturm schon liebevoll vorbereitet. Da unser siebenbürgisches Mesnerehepaar krankheitshalber ausgefallen war, hatten Männer jüngeren Alters auch die Getränke besorgt. Doch vor Beginn des unterhaltsamen stand der besinnliche Teil der Adventsfeier der Kreisgruppe Crailsheim-Schwäbisch Hall.
Die Singgruppe, dirigiert von Ute Hermann, eröffnete das Programm mit drei Liedern, darunter bewusst zu Beginn des Reformationsjubiläumsjahres das Lied von Martin Luther (Text und Melodie) „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ (Gesangbuch Nr. 24). Unter den Gästen durfte der Kreisvorsitzende Reinhold Bruckner auch Pfarrer Joachim Frisch von der Johanneskirchengemeinde begrüßen, der sich in unserer Mitte sichtlich wohl fühlte.

Zu einer Adventsfeier gehören Geschenke dazu. So hatten die Kinder ihre Päckchen bekommen. Aber die wirklich Beschenkten waren diesmal wir Erwachsenen durch das nachdenklich stimmende Anspiel „Der abgewiesene Advent“, das acht Jugendliche aufführten. Im vorweihnachtlichen Trubel hatte für die Botschaft des Advents niemand Verständnis, nur ein Ehepaar, das berichtete: „Wir kommen aus einem fernen Land. Dort war es verboten, von Jesus Christus zu erzählen.“ Für dieses Spiel wie auch für die musikalischen Darbietungen ein ganz herzliches Dankeschön!

Die Andacht stellte Pfarrer i.R. Bernddieter Schobel diesmal unter das Thema „Advent am Beginn des Reformationsjubiläumsjahres“. Dafür gab es einen konkreten lokalen Anlass: Für den 20. Dezember, also neun Tage nach unserer Feier, erwartete Crailsheim die Ankunft des Reformations-Infomobiles, eines zum Museum umgebauten, begehbaren Lastwagens, der nach und nach alle über 70 ausgewählte „Reformationsstädte Europas“ anfahren wird. Für uns Siebenbürger Sachsen interessant: Gut einen Monat später, nämlich am 28. Januar 2017, wird dieser Wagen auch in Hermannstadt Halt machen.
Pfarrer i.R. Bernddieter Schobel (links) übergab ...
Pfarrer i.R. Bernddieter Schobel (links) übergab eine Spende an Pfarrer Joachim Frisch. Foto: Christa Klein-Bruckner
Wie bei unseren Adventsfeiern üblich, gab es vom Kreisvorsitzenden Reinhold Bruckner eine Rückschau auf das Leben der Kreisgruppe im abgelaufenen Jahr. Trotz teilweisen Generationenwechsels hätten alle geplanten Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt werden können, berichtete er. Als wichtigste wären dabei zu nennen: Fasching, Kronenfest und der Heimatgeschichtliche Nachmittag mit Vorstandswahl und Theateraufführung durch die eigene Theatergruppe. Auch die letzte Veranstaltung, der Kathreinenball, sei gut besucht und stimmungsvoll verlaufen. Viele hätten bedauert, dass der Auftritt der „Index“-Band der letzte in Crailsheim gewesen sei. Bruckner dankte allen Ehrenamtlichen für ihre stets tatkräftige Unterstützung. Er dankte für die vielen Kuchenspenden und den Mitgliedern für ihre Teilnahme an den genannten Veranstaltungen. Eine besondere Ehrung wurde unserem ausgeschiedenen Kassenwart Horst Winzel zuteil. Für langjährige treue und gewissenhafte Verwaltung der Kasse wurde ihm eine Ehrennadel verliehen.

Auch Pfarrer Frisch ging nicht unbeschenkt nach Hause. Als Dank für die Überlassung des Kreuzberg-Gemeindehauses als Treffpunkt des Seniorenkreises unserer Kreisgruppe und auch für Proben von Singkreis und Theatergruppe wurde ihm eine Spende überreicht. Die aufliegenden Exemplare von „Jahrbuch 2017. Siebenbürgisch-Sächsischer Hauskalender“ wurden gerne mitgenommen. Mit fröhlichen Gesprächen bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag aus.

Bernddieter Schobel

Schlagwörter: Crailsheim, Adventsfeier, Reformationsjubiläum

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