19. Mai 2019

Ehrungen in Geretsried

Am 6. Mai trafen sich im TUS-Vereinsheim (Isar-Au) zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Bad Tölz – Wolfratshausen so viele Mitglieder wie schon seit Jahren nicht mehr. Woher der plötzliche Sinneswandel? War es Überzeugung oder Goethes Ehefrau Christiane Vulpius, gespielt von Eva Piringer, einer Schauspielerin aus Großpold?
Der Chor stimmte uns mit drei sächsischen Liedern auf den Abend ein. Unsere Vorsitzende Ursula Meyndt begrüßte alle mit den Worten: „Was wäre unsere Kreisgruppe ohne Chor? Wir brauchen noch neue Stimmen und neue Mitglieder, denn mit jedem Neuzugang wird unsere Kreisgruppe stärker.“ Kulturreferentin Iris Maurus zeigte eine Zusammenfassung aller Gruppen und deren Aktivitäten im ­vergangenen Geschäftsjahr in einer Power-Point-Präsentation. Dabei meinte sie: „Die einen haben gedacht, die anderen haben es gemacht“, aber zusammen kann sich das Produkt sehen lassen.
In Geretsried wurde geehrt. Foto: Thomas Kieltsch ...
In Geretsried wurde geehrt. Foto: Thomas Kieltsch
Es folgte der Hauptteil des Abends. Frau Meyndt: „Eine Urkunde haben eigentlich alle ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen verdient, aber einige von ihnen haben bereits eine erhalten, andere bekommen sie heute. Aber keiner wird vergessen, diejenigen bekommen sie das nächste Mal.“ Besonders hervorgehoben wurde die Jugend mit zwölf Urkunden, da sie immer wieder unsere Kreisgruppe vertritt. Vergeben wurden zudem fünf Anerkennungsurkunden, während vom Landesverband das Silberne Ehrenwappen durch Gerlinde Zurl-Theil an Kerstin Wagner und Ingo Untch überreicht wurde. Das Goldene Ehrenwappen brachte Herta Daniel vom Bundesverband für Liane Schmidts mit.

Nach einer Pause mit Getränken und Knabbereien besuchte uns Goethes Geliebte, Christiane Vulpius, die er erst nach 18 Jahren heiratete. Während er mit der verheirateten Freifrau Charlotte von Stein nur eine platonische Liebe hatte, ging er bei Christiane gleich zur Sache und nannte sie „mein kleines Naturwesen“. Trotz seiner fünf Kinder, von denen nur Sohn August das Erwachsenenalter erreichte, und drei Enkeln, die unverheiratet waren, blieb Johann Wolfgang von Goethe ohne direkte Nachkommen.

Eva Piringer, Entschuldigung, Christiane Vulpius zeigte uns in einem Monolog ihre Gedanken und Gefühle. „Ich möchte mit Frau von Stein sprechen. Ich weiß, ich bin in euren Kreisen nicht akzeptiert, ich bin ordinär und soll hochdeutsch sprechen. Werde Hure und Blutwurst genannt, aber jetzt bin ich die Geheimrätin Goethe geworden und trotzdem wollen sie mich nicht empfangen … Und jetzt können Sie, Frau von Stein, meinen Thüringer Arsch lecken.“ Bestimmt hat sich das schon manch einer gedacht, nur nicht ausgesprochen. Aber ist das ordinär? Nein, es ist der Schäßburger Gruß, der bis Thüringen bekannt war.

Wiltrud Wagner

Schlagwörter: Geretsried, Mitgliederversammlung, Ehrungen

Bewerten:

10 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.