15. August 2022

Kreisverband Nürnberg: Kronenfest in Herzogenaurach

Bei herrlichem Sommerwetter feierte die Volkstanzgruppe Herzogenaurach zusammen mit der Kinder- und Jugendtanzgruppe Herzogenaurach am 26. Juni nach zweijähriger Corona-Pause wieder ihr traditionelles Kronenfest. An der Zahl der Besucher konnte man sehen, dass viele den Wunsch hatten, dieses Trachtenfest mitzufeiern, Freunde zu treffen und siebenbürgische Spezialitäten zu essen.
Altknecht mit Altmaid und Jungknecht mit ...
Altknecht mit Altmaid und Jungknecht mit Jungmaid. Foto: Daniel Kardos
Die Vorbereitungen für das Fest, das Binden und Aufstellen der zwei Kronen hatten am Vortag stattgefunden. Es waren die Mitglieder der Erwachsenentanzgruppe, die Kinder- und Jugendtanzgruppe unter der Leitung von Brigitte Krempels sowie deren Eltern und die vielen treuen Helfer, die die Kronen aus Feld- und Gartenblumen auf reichlich Eichengrün gebunden hatten. Die Spitze schmückte jeweils ein Strauß aus Kornähren und leuchtenden Lilien.

Das Fest begann traditionell mit einem Gottesdienst auf dem Festplatz um 12.00 Uhr. Er wurde von Pfarrer Pröger von der evangelischen Kirche Herzogenaurach gehalten. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von einem Posaunenchor aus aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppe Herzogenaurach und unterstützt von einem Musiker der Loisachthaler, umrahmt von Trachtenträgern der Tanzgruppe Herzogenaurach.

Pfarrer Pröger begrüßte die Besucher zum Gottesdienst im Rahmen des Kronenfestes und sagte, es sei schön, dieses Fest und die ganze Tradition, die damit verbunden sei, auch in Herzogenaurach zu feiern und zu pflegen. Im Mittelpunkt des Festes stehe die Krone. Die Johanniskrone aus Blumen und Blättern, aus lebendigem Material, leuchte in den Farben der Natur. Sie symbolisiere, worauf Menschen im Sommer hingearbeitet hätten – auf eine gute, reiche, erfolgreiche Ernte. Sie wolle uns daran erinnern, dankbar zu sein für all das, was uns geschenkt ist, und treu im Glauben zu sein.

Das Nachmittagsprogramm begann mit einem Aufmarsch der Trachtenträger um die beiden Kronenbäume zu den Klängen der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg. Mitgewirkt haben die Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Nürnberg, die Kinder- und Jugendtanzgruppe Herzogenaurach, die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg, die Banater Trachtengruppe Nürnberg und Vertreter der Schlesischen Spinnstube Herzogenaurach in der Brückeberger Tracht.

Gerhard Berner, der Vorsitzende der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe Herzogenaurach, begrüßte die Ehrengäste und die vielen Besucher und hob die Wichtigkeit dieses Festes hervor, das als letztes Fest vor der schweren Feldarbeit gefeiert wurde, ein Fest des Dankes und der Freude. Mit dem Motto des diesjährigen Heimattages, „Wurzeln suchen – Wege finden“, wandte er sich an die Jugendlichen, die auch zahlreich erschienen waren. Es sei eine gute Gelegenheit, über diesen schönen Brauch die eigenen Wurzeln zu suchen und einen Weg dorthin zu finden.

Viel Politprominenz, Vertreter der lokalen Vereine, Ehrengäste des Kreisverbandes Nürnberg und anderer siebenbürgischer Ortsgruppen hatten sich auch in diesem Jahr eingefunden. In ihren Grußworten lobten die Ehrengäste den Veranstalter für das Engagement und die Arbeit im Hintergrund. Walter Nussel, Landtagsabgeordneter der CSU, sprach seinen Dank aus für den Zusammenhalt vor allem in diesen schweren Zeiten, in denen gerade die Jugend sich gar nicht vorstellen konnte, wie wichtig der Zusammenhalt, die Völkerverständigung, der Frieden und die Freiheit sind. Er hofft, dass diese Tradition beibehalten wird, dass die jungen Menschen wissen, wo ihre Wurzeln sind oder waren, und dass wir es schaffen, in Europa den Frieden aufrecht zu erhalten.

Der Stellvertretende Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt, Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Die Grünen), beeindruckt vom Essen und den Tanzvorführungen, richtete Grüße von Landrat Alexander Tritthart aus und lobte Gerhard Berner als Stellvertreter der Gruppe für das toll vorbereitete Fest, den inhaltlichen Hintergrund. Dass Kulturerhalt in dieser Art von Frohsinn und Geselligkeit stattfinden könne, sei etwas ganz Positives hier in Herzogenaurach. Der Zusammenschluss der Siebenbürger und Siebenbürgerinnen sei wichtig für dieses Land und die kulturelle Vielfalt.

Dr. German Hacker (SPD), Erster Bürgermeister der Stadt Herzogenaurach, überbrachte Grüße im Namen der Stadt und freute sich, dass so viele Besucher wieder dabei sein konnten. Dieses Fest zähle zum festen Kanon der Kulturveranstaltungen in Herzogenaurach. Es freue ihn, dass auch hier Wurzeln geschlagen werden können, in einer Stadt mit 110 verschiedenen Nationen, die hier friedlich zusammenleben. Anschließend übergab er einen Scheck und wünschte allen noch eine schöne Feier.

Annette Folkendt, Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg, dankte für die Einladung und würdigte die Bemühungen der Siebenbürgischen Volkstanzgruppe und der Nachbarschaft Herzogenaurach um die Brauchtumspflege und das zum 22. Mal gefeierte Kronenfest. Sie bat um aktive und intensive Unterstützung des Verbandes in Form einer Mitgliedschaft, damit Feste wie dieses auch in zehn Jahren noch gefeiert werden können. Folkendt dankte allen Aktiven für die Organisation des Festes und wünschte den Gästen, das Fest zu genießen und diese Tradition auch weiterhin zu pflegen.

Anschließend folgte der Höhepunkt des Kronenfestes, das Erklimmen des Kronenbaumes und die Rede aus der Krone, diesmal durch den Altknecht Marc Pall. Während er in der Krone kurz verschnaufte, sang man gemeinsam und in Begleitung der Blaskapelle „Af deser Ierd“ und Jungknecht Jonas Mehl sprach ganz stolz seine Freude über die Kinderkrone aus. Er dankte im Namen aller Kinder für den Erhalt dieses Brauches. Marc dankte in seiner Ansprache den Bauern, die das Feld so tüchtig bestellt hatten, und Gott, der die Saat habe reifen lassen. Dann ließ er Süßigkeiten aus der Krone regnen für die vielen wartenden Kinder. Danach wurde gemeinsam und in Begleitung der Blaskapelle das Deutschlandlied und das Siebenbürgenlied gesungen. Mit einem Walzer eröffneten Marc zusammen mit Altmaid Lisa Finke und Jonas mit Jungmaid Katja Roth-Nuzzo den Tanz. Abgerundet wurde das Fest mit Tanzdarbietungen der einzelnen Tanzgruppen auf dem Podium im Weihersbach. Sie erfreuten die Besucher mit einem schönen kulturellen Programm, wofür sie viel Applaus erhielten. Danach konnten alle Besucherinnen und Besucher zu den Klängen der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg bis in die Abend-stunden das Tanzbein schwingen. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Es gab siebenbürgische Spezialitäten vom Grill, gekochte Maiskolben, Hanklich, Fruchtcocktails und Baumstriezel der Familie Ziegler. Herzlichen Dank allen Helfern, die uns wie jedes Jahr so tatkräftig beim Vorbereiten und Ausrichten dieses Festes unterstützt und so auch zu seinem Gelingen beigetragen haben.

Brigitte Berner, Heidemarie Krempels

Schlagwörter: Nürnberg, Kreisverband, Kronenfest, Herzogenaurach, Volkstanzgruppe

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