2. Februar 2024
Kreisgruppe Karlsruhe: Feierlicher Gottesdienst zum Dreikönisgfest und 70-Jahr-Feier
Die Kreisgruppe Karlsruhe hat am 6. Januar, zu Epiphanias, nach den Jahren der Corona-Verwerfung wieder das größte ihrer Feste mit über 300 Gästen gefeiert.

Die Siebenbürgische Kantorei in guter Besetzung und musikalisch in Bestform gestaltete den Gottesdienst in gewohnter Weise mit und bot auch zwei Chorwerke von Prof. Heinz Acker. Zum zweiten Mal dabei waren auch etwa 100 Großscheuerner, teilweise in ihrer schmucken Kirchentracht, die aus Ingolstadt und Frankfurt je einen Leuchter mitgebracht und zu beiden Seiten der Stufen zum Altar aufgestellt hatten.

Hermann Kraus, Werner Gohn-Kreuz
70. Jubiläumsfeier der Kreisgruppe Karlsruhe
Am 22. Februar 1953 wurde unter der Leitung von Robert Hienz im Beisein von 30 Familien die Karlsruher Kreisgruppe der Siebenbürger Sachsen gegründet. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, lud der Vorstand der Kreisgruppe am Nachmittag des Dreikönigstags zur Festveranstaltung in den Hanns-Löw-Saal in Karlsruhe ein, so dass an diesem Tag gleich zwei kulturelle Höhepunkte der Siebenbürger Sachsen in Karlsruhe stattfanden. Rund 250 Gäste erlebten ein festliches Programm mit Grußworten, Rückblicken, Ehrungen und abwechslungsreichen musikalischen Darbietungen von der Siebenbürgischen Kantorei.Zur Festveranstaltung konnte der Vorsitzende der Kreisgruppe Karlsruhe, Werner Gohn-Kreuz, zahlreiche Ehrengäste vom Bundes- und Landesverband der Siebenbürger Sachsen, mehrere Kreisgruppenvorsitzende, den Vorsitzenden des Siebenbürgischen Kulturzentrums „Schloss Horneck“ e.V., Helge Krempels, sowie den Vorsitzenden der Kreisgruppe der Banater Schwaben, Werner Gilde, und den Vorsitzenden des BdV Karlsruhe, Wolfgang Hannagarth, begrüßen. Er freute sich insbesondere über die erstmalige Anwesenheit des Bundesvorsitzenden Rainer Lehni und des Karlsruher Bürgermeisters Daniel Fluhrer.
Ein geistliches Wort richtete Pfarrer i.R. Hermann Kraus an die Anwesenden, der gleichzeitig seinen „Abschied in Raten“ ankündigte, da er nach fast zwei Jahrzehnten den Dreikönigsgottesdienst nicht mehr in dem Umfang leiten kann wie bisher. Trotz dieser Erkenntnis sei er voller Dank für diejenigen, die den diesjährigen Gottesdienst und die Jubiläumsfeier möglich gemacht haben, allen voran die Leuchtersänger aus Großscheuern, die Siebenbürgische Kantorei und die Kreisgruppe Karlsruhe, sowie für diejenigen, die ihn in seiner Zeit als Pfarrer der Siebenbürger Sachsen in Karlsruhe begleitet haben.

Es folgten Grußworte von Michael Konnerth, dem Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Wolfgang Hannagarth, dem Vorsitzenden des BdV Karlsruhe, und von Daniel Fluhrer, dem Bürgermeister der Stadt Karlsruhe. Letzterer gratulierte den Siebenbürger Sachsen zum Bewahren ihrer Werte durch alle Krisen und Neuanfänge hindurch und hob die Bedeutung der Kreisgruppe Karlsruhe hierfür hervor. Zudem war er voll des Lobes für die kulturellen Tugenden der Siebenbürger Sachsen, deren Zeuge er nicht nur im Dreikönigsgottesdienst am Vormittag, sondern auch durch das erlesene musikalische Programm der Siebenbürgischen Kantorei geworden war.
Andrea Kulin, künstlerische Leiterin der Siebenbürgischen Kantorei, hatte für das Festprogramm feierliche Chormusik wie die „Siebenbürgische Elegie“ sowie klassische Instrumentalstücke ausgewählt. Mit Johannes Brahms‘ Sonate für Violine und Klavier in G-Dur Opus 78, 1. Satz, gespielt von Maria Klara Braun an der Geige und Andrea Kulin am Klavier, wurde des im Dezember 2023 verstorbenen bedeutenden Musikverlegers Frieder Latzina gedacht, der von 1997 bis 2009 auch als Vorsitzender der Kreisgruppe Karlsruhe gewirkt hatte.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, zeigte sich begeistert vom Dreikönigsgottesdienst, dem er zum ersten Mal beiwohnte, insbesondere vom Brauch des Leuchtersingens. In seiner Festrede verdeutlichte er die Bedeutung der Bräuche und Traditionen für die Siebenbürger Sachsen, die sich seit jeher vor allem durch den Grundgedanken der Gemeinschaft auszeichneten. Daher komme den Kreisgruppen neben den Familien die wichtige Rolle zu, die Werte der Siebenbürger Sachsen an die jüngere Generation weiterzugeben, die nicht mehr in Siebenbürgen, sondern in Deutschland geboren ist.

Das Protokoll der Gründungssitzung am 22. Februar 1953 endete mit folgender Feststellung: „Beim Auseinandergehen der Versammelten hatte man durchaus den Eindruck, dass ein jeder mit dem verbrachten Sonntagnachmittag zufrieden gewesen war.“ Die Teilnehmer dieser Feier nach über 70 Jahren waren es auch.
Ina Schuller
Schlagwörter: Karlsruhe, Gottesdienst, Jubiläum, Ehrung, Rainer Lehni
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