Auf Einladung von Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, reisten Sabrina Bottesch und Jessica Barth als Vertreterinnen der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland, Landesgruppe Bayern, sowie Heidi Mößner als stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen nach Berlin und nahmen an der spannenden und sehr wertschätzenden Veranstaltung „Gemeinsam engagiert“ – Würdigung von ehrenamtlich engagierten (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedlern am 15. und 16. November 2024 im Innenministerium Berlin teil.
Junge Ehrenamtliche im Bundesinnenministerium, von links: Jessica Barth (SJD Bayern), Sabrina Bottesch (SJD Bayern), Heidi Mößner (stellvertretende Bundesvorsitzende Verband der Siebenbürger Sachsen), Bundesaussiedlerbeauftragte Natalie Pawlik, Andrea Kielburg (Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen), Daniela Hirsch (Banater Jugend- und Trachtengruppen). Foto: privat
Es folgte ein Abend voller Begegnungen, neuer Kontakte und gegenseitiger Unterstützung. Neben zwei Kolleginnen aus der Banater Jugendorganisation (Daniela Hirsch und Andrea Kielburg) knüpften wir auch Kontakte mit Russlanddeutschen. Natalie Pawlik betonte in ihrer Begrüßungsrede die Relevanz des Ehrenamts für die gesellschaftliche Integration von Aussiedlern. Durch ihr Engagement würden Aussiedler nicht nur zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts beitragen, sondern auch als Brückenbauer zwischen den Kulturen agieren. Ein zentraler Programmpunkt war die Podiumsdiskussion zum Thema „(Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler im Ehrenamt – Erfolge und Herausforderungen“. An ihr nahmen Markus Priesterrath (ehemaliger Mitarbeiter BMI, Referat für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement), Hannes Jähnert (Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt), Nelli Geger (Bundesvorsitzende des Jugendverbandes der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland), Andrea Kielburg (Stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Banater Jugend- und Trachtengruppen) und Heidi Mößner (Stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen) teil. Ira Peter moderierte mit viel Esprit und Professionalität und befragte die Podiumsteilnehmer zu Themen wie der Rolle des Ehrenamtes in der Gesellschaft, Integration von (Spät-)Aussiedlern, Engagement der Jüngeren, Generationenkonflikte, Entwicklung durch Digitalisierung und Bewahrung von Traditionen sowie Mundart. Heidi Mößner sprach über die Herausforderungen bei der Gewinnung von Förderungen, über digitale Projekte wie Livestreams siebenbürgischer Großveranstaltungen, die überwiegend von der siebenbürgischen Jugend gestemmt werden, und die Zeidner Wortschatz App, die immer mehr von Jüngeren genutzt werde. Einen weiteren Höhepunkt des Abends bescherte Nancy Faeser mit ihrer Laudatio. Sie lobte das Engagement der (Spät-)Aussiedler als essenziellen Beitrag zur deutschen Gesellschaft und betonte, wie wichtig es sei, ihnen mehr Unterstützung und Sichtbarkeit zu gewähren. Musikalisch wurde die Veranstaltung sensationell von Helena Goldt und den Cosmonautix umrahmt, die auch das anschließende Netzwerken bei kulinarischen Köstlichkeiten begleiteten.
Am Folgetag durften wir gemeinsam mit den Teilnehmenden das Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ in Berlin besuchen. Die persönlichen Geschichten der Zeitzeugen, im Koffer Mitgebrachtes, gemalte Bilder von Aussiedlerkindern und harte Fakten beeindruckten uns nachhaltig, zeigten uns auf, wie vielschichtig die Erlebnisse von Flucht und Vertreibung sein können, und ließen uns einmal mehr über den siebenbürgischen Tellerrand hinausblicken. Die Tage in Berlin bestärken uns darin, unser Engagement mit viel Elan weiterzuführen und weiterhin Angebote für alle Generationen unserer Siebenbürger Sachsen bereitzuhalten. Mit unserem ehrenamtlichen Engagement helfen wir mit, Identität zu stiften, Heimat zu finden, Gemeinschaft und Freude zu teilen und Traditionen sowie Sprache zu bewahren. Wir freuen uns auf eine hoffentlich bald wieder stattfindende Begegnung in Berlin und können allen Jugendlichen in der SJD, in den Kreisgruppen und Tanzgruppen nur empfehlen öfter bei solchen Veranstaltungen dabei zu sein. Es ist wichtig, dass wir uns zeigen. Es macht Spaß, in lockerer Runde über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sprechen und sich zu dem ein oder anderen Wort in Mundart hinreißen zu lassen.
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