7. Dezember 2025
Gottesdienst der Landesgruppe Baden-Württemberg in Schorndorf
„Da Jesus gefragt wurde von den Pharisäern: Wann kommt das Reich Gottes? Antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden, man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! Oder da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Lk 17,20-21

Bald waren alle Plätze besetzt und die Blaskapelle läutete den Festgottesdienst mit dem Choral „God of Our Fathers“ ein. Durch ihre eindrucksvollen Klänge und die vertraute Liturgie fühlte man sich nicht nur mit Gott vereint, sondern auch in heimatlicher Gemeinschaft. Pfarrer i.R. Dr. Rolf Binder führte in seiner zu Herzen gehenden Predigt aus, dass das Reich Gottes nicht – wie die Pharisäer erwarteten – mit Krachen und Tosen, Vernichtung aller bösen Menschen durch Feuer und Schwefelregen und Errettung der Guten in der Arche Noah kommen werde. Mit guten Werken nach dem Gesetz, das heißt mit „äußerlichen Gebärden“ hat niemand einen Einfluss auf Gottes Reich. Aus Jesu erster Predigt nach der Taufe im Jordan haben die Evangelisten den Kernsatz aufgeschrieben: „Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbei gekommen“. In der altdeutschen Sprache heißt „tut Buße“ so viel wie „verbessert euch“, verbessert eure Gedanken, aber genauer übersetzt wäre „Erkennt es!“ Was ist denn ein Reich? Nicht ein Staat, ein Land, im Begriff wie Frankreich und Österreich!? Das Reich Gottes ist allerdings ein anderes Land als ein Land dieser Erde, ein Reich, das nicht von dieser Welt ist. Aber es ist ein Reich mit einer königlichen Regierung und einer himmlischen Heerschar und es ist unsichtbare und zugleich sichtbare Wirklichkeit. Wir sind Gottes Werk als kirchliche Gemeinschaft und Einwohner des Himmelreiches, „Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen“ (Epherserbrief 2). Link zum Video Siebenbürgischer Gottesdienst mit Pfarrer Rolf Binder in der Evangelischen Versöhnungskirche in Schorndorf In Jesu Christi Nähe sind auch wir versammelt, also in seinem Reich. Die Zusage gilt uns, dass er bei uns ist. Jesus Christus ist der lebendige Mittelpunkt unseres Lebens. Die Botschaft dieses Spruches stimmt mit der Antwort auf die Frage nach dem Reich Gottes überein. Das Reich Gottes ist gegenwärtig. Die Regierung Gottes durch Jesum Christum will uns durchdringen und in die Gemeinde stellen. Unter seiner Regierung sollen wir sein. In der Treue eines Kirchenvolkes, in der Gemeinschaft und Zuwendung zum Nächsten erkennen wir das „himmlische Wesen“, in das wir „gesetzt“ sind (Eph 2,6). Das bedeutet mehr als eine innere Regung und eine feierliche Stimmung, mehr als ein Inhalt des Gemütes. Es ist ein Ergriffensein von der Wirklichkeit des Reiches Gottes, das aus dem Unsichtbaren auf uns zugekommen ist. Dieses Reich Gottes mit seiner Kraft und Herrlichkeit nennen wir im Lobpreis des Vaterunsers: „Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.“ „Dein Reich komme!“ bitten wir täglich. Das Himmelreich möge über uns Macht gewinnen, denn wir sind seine „Einwohner“ – „Einwohner des Glaubens“ (Galaterbrief 6,10). Wer die Verkündigung Jesu vom Reich Gottes erfasst hat, wird der Gegenwart des Reiches innewerden und dessen, dass es ihn innehat und im Denken und Handeln bestimmt. Das Reich Gottes ist euer inne. Der Gottesdienst, der uns die geistige und vertraute Heimat nahebrachte, schloss mit dem von den Bläsern gespielten „The Spacious Firmament“.

Ein herzlicher Dank gilt Pfarrer Binder und Organistin Grete Schuller, den Vereinigten Blaskapellen Baden-Württemberg und Bernhard Staffendt für unermüdlichen Einsatz sowie der Kreisgruppe Schorndorf für Speis und Trank. Dank gilt auch der Gemeinde der Versöhnungskirche Schorndorf für die Gastfreundschaft und die Aufzeichnung des Gottesdienstes, zu sehen auf YouTube unter http://youtu.be/ _3vE9VkieX4. Mit der Gemeinde der Versöhnungskirche ist die Landes- und Kreisgruppe seit Jahren freundschaftlich verbunden. Veranstaltungen wie dieser Gottesdienst stärken dies Band.
I. S.
Schlagwörter: Gottesdienst, Schorndorf
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