22. Mai 2006

Junge Nösner grillen am Kuhweiher

"Die Kinder haben gegessen, getanzt, gesungen, sie haben sich wohl gefühlt. Wir auch. Es war eine Freude. Als dann zu später Stunde am Lagerfeuer unsere Lieder ("Rote Rosen", "Am Holderstrauch", "Auf der Lauer", "Am Strande der Donau" etc.) erklangen, sagte Horst Göbbel zu Inge Alzner, der Vorsitzenden der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen: 'Jetzt müsste man die Zeit anhalten können.' Göbbel berichtet.
Man kann genießen, die Kinder sind dabei, sind (fast) erwachsen und gefestigt. Alexandra sagte zu Markus: 'Meinst du, wir werden später auch so ein Zusammengehörigkeitsgefühl haben wie unsere Eltern, so vertraut miteinander umgehen?' - Wir wünschen es ihnen von ganzem Herzen." Dies der Kurzkommentar von Hildegard Steger, stellvertretende Kreisgruppenvorsitzende, zu einer neuartigen Unternehmung in Nürnberg. Was war passiert?

Mit Begeisterung und Grillzangen dabei: Junge Nösner am Kuhweiher. Foto: Horst Göbbel
Mit Begeisterung und Grillzangen dabei: Junge Nösner am Kuhweiher. Foto: Horst Göbbel

Annemarie Wagner, die gute Seele und ideenreiche Leiterin der Nösner Nachbarschaft im Nürnberger Raum - dazu gehören alle Nordsiebenbürger aus dem Bistritzer Raum und deren Freunde (Bistritz hieß im Mittelalter auch Nösen), unterteilt in "Die jungen Nösner" und die Senioren (sie treffen sich regelmäßig im Haus der Heimat bzw. auf zig Reisen und sonstigen Aktivitäten) -, hatte zum großen Frühlingsbegrüßungsfest auf das Caritas-Gelände am Nürnberger Kuhweiher eingeladen und viele, viele waren an zwei wunderbaren Tagen, am 30. April und am 1. Mai, dabei. Die Außentemperaturen konnten trotz Sonnenschein mit den Innentemperaturen der begeisterten Teilnehmer nicht mithalten. "Wir haben die Feier bis kurz vor Mitternacht genossen. Der Pali hat uns von innen, die Musik von außen gewärmt.", so eine Stimme.

Am einführenden Tag zeigten die Jungen Nösner, was sie drauf haben: In einem Kessel schmorte unter Aufsicht von Martin Haltrich ein deftiges Rehgulasch (einige der Männer haben inzwischen ihre Jägerprüfung absolviert und kommen von der Pirsch nicht mit leeren Händen heim), im zweiten Kessel präparierte Michael Alzner ein saftiges Lammgulasch (die Lämmer waren am Vortag von einem fränkischen Schafbauern geliefert worden), an zwei großen Grillen konnte jeder sein eigenes Grillgut zubereiten. Frisches siebenbürgisches Weißbrot von der Bäckerei Ludwig und Kaffee wurde von unseren emsigen Frauen bereitgestellt. Dass sich die Männer Pali oder Wein in x Varianten gegenseitig anboten und probierten, trug auch dazu bei, die äußeren kühlen Temperaturen im Nu zu verscheuchen. Mitten ins bunte Geschehen trafen nach einiger Zeit die Mädchen und Jungen aus der sich neu formierenden Tanzgruppe von ihrer Tanzprobe ein. Es sind vorwiegend Kinder derjenigen Mitglieder der Tanzgruppe Nürnberg, die sie vor 30 Jahren gegründet haben. Dass die Eltern mit Recht richtig stolz über diese Entwicklung sind, das kann jeder verstehen. Und wenn diese jungen Menschen am späten Abend beim Singen und Tanzen, bei Musik und Gaumengenuss das Zusammengehörigkeitsgefühl ihrer Eltern lobend, ja fast neidisch erwähnen, dann ist das Elternglück und das Glück der ehrenamtlich in der Landsmannschaft Aktiven vollkommen.

Der nächste Tag gehörte den Senioren. Annemarie kommentierte: "Wie es gestern war? Ganz toll, es hat alles gepasst, das Wetter, das Essen, die Leute - einfach alles." Um 9 Uhr standen die Helfer zwar etwas verloren vor verschlossenen Toren, da der Hausmeister möglicherweise selbst in den Mai hineingefeiert hatte, aber Hanzi Nierlich junior war auch dabei, um die Lichtstrahler abzubauen, und er ist über das Tor geklettert. Wir hatten bereits am Morgen einen Wahnsinnsspaß. Schon bei der Zubereitung des Lammgulaschs ging es bunt zu. Michael Alzner senior, Johann Bauer und Martin Stierl mussten als Köche sogar ihre Kessel vom Vortag mit sauber machen. Dazu meinte Martin Stierl nur: "No, wot hun aich ich gesout?" Johann Nierlich senior durfte die benutzten Grills sauber machen. Sein Kommentar: "No, wot soll em mochen, mer sai frui, wunn mer zesummenku ond em helft, wot em känn, met!" - Ja, genau darauf kommt es an. Annemarie verpasste ihnen "hufferdiche" Kochmützen, ihre Schürzen hatten sie schon dabei und dann ging's los. Bemerkungen begleiteten das Kochereignis wie: "Dau host za winnich Wosser gedu." - "Dränk och en Pali." - "Drei meilicher, et koucht ibern." Sogar ein Holzlöffel wurde aufgearbeitet. Dann trafen die Leute ein, sehr pünktlich wie immer. Grete Schuster hatte ihr Akkordeon dabei, es wurde viel gesungen, auch getanzt, als Hanni Schuster um die Mittagszeit die Anlage aufstellte. Vereinbart war, dass einige von den Jungen nach der Tanzprobe vorbeikommen und beim Abbauen der Zelte helfen. Bis ich mich umgeschaut hatte, war alles abgebaut, in die richtigen Kisten und Säcke verpackt, aber wie! So verstaut waren die wohl nur in der Fabrik, als sie eingekauft wurden. Die Musikanlage übernahmen die Pentekers, die Familien Hoos und Wagner machten alles sauber, auch die Sanitäranlagen, verstauten die Kessel und die anderen Sachen und lieferten diese zusammen mit Thomas Streifert im Haus der Heimat ab. Ich möchte allen Aktiven Dank sagen. Ganz besonders Erika und Helmut Hoos für ihren unermüdlichen Einsatz, aber auch allen anderen, die beim Vorbereiten, Kochen, Aufstellen der Zelte und Abbauen geholfen haben. Es zeigt sich immer wieder: Es klappt - man muss nur koordinieren und rechtzeitig bestellen. Und das werden wir auch in Zukunft tun, damit wir auch weiterhin eine gute Gemeinschaft pflegen. Liebe Grüße allen, die dabei waren.

Hildegard Steger, Annemarie Wagner, Horst Göbbel

Schlagwörter: HOG-Treffen

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