19. November 2007

Kreisgruppe Rosenheim: USA Südwest – das muss man erlebt haben

An der 14-tägigen Reise (vom 17. bis 30. September) in den Südwesten der USA, organisiert von Bavarian Tours-Gruppenreisen, nahmen 33 Personen aus ganz Deutschland, darunter auch mehrere Banater Schwaben, teil. Auf unserer Reise besuchten wir die Staaten Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah und legten mit dem Bus 4 279 km zurück.
Unsere deutschsprachige Reiseleiterin Anita, die aus der Schweiz stammt und seit vielen Jahren in Kanada lebt, empfing uns und führte uns zu unserem klimatisierten Bus. Unser Stadtrundgang in Los Angeles führte uns auch auf den Walk of Fame, wo berühmte Persönlichkeiten und Künstler mit einem oder mehreren Sternen auf dem Gehweg verewigt sind. Bei der Besichtigung des „Universal Studio“, wo die Hollywood-Filme gedreht werden, wurden uns einige Filmtricks vorgeführt. Die Bootsfahrt durch den Jurassic Park war ein besonderes Vergnügen, wobei wir bei einer etwa 20 m hohen Abschussfahrt trotz Regenschutz klitschnass wurden. Eine große Attraktion war die „Waterworld-Show“. Die Spielerstadt Laughlin am Colorado River, die Mojave-Wüste und die nachgebaute Geisterstadt Calico waren unsere nächsten Ziele. Wir durften nicht eher weiterfahren, bis der Sheriff einen „Irrtum“ aufgeklärt hatte. Ein zur Fahndung ausgeschriebener Räuber befand sich nicht in unserer Reisegruppe. Inzwischen hatten wir uns an die neunstündige Zeitverschiebung gewöhnt und folgten der legendären Traumstraße Amerikas, der Route 66, ein Stück amerikanischer Geschichte. Wir erreichten den Südrand des Grand Canyon und erlebten eine prachtvolle Aussicht auf die rotbraunen Felsen dieses Naturwunders. Bei der Durchquerung der Painted Desert konnten wir die verschiedensten Farbschattierungen erleben, im Monument Valley fuhren wir mit offenen Jeeps durch die Wüste und bekamen von den Novajo-Indianern ein typisches Mittagessen vorgesetzt. Auffallend waren die Namen einiger Berge, ins Deutsche übersetzt klingen die dann so: „Graue Barthaare“, „Rechter Handschuh“, „Adlerfels“, „Drei Nonnen“.
Rosenheimer Reisegruppe im Monument Valley/Utah ...
Rosenheimer Reisegruppe im Monument Valley/Utah-Arizona. Foto: Diethelm Reimer


Bei einem Flug mit einem Kleinflugzeug über den Grand Canyon beeindruckte uns diese überwältigende Landschaft. Mit offenen Jeeps fuhren wir zum Antelope Canyon, der im größten Indianer-Reservat der Vereinigten Staaten liegt. Hier durchwanderten wir zu Fuß eine schmale Schlucht zwischen engen, senkrecht aufragenden Sandsteinfelsen. Mit einem „Cowboy-Essen“, bei dem jeder von uns einen Cowboy-Hut aufsetzen musste, klang der Tag aus. Auf dem Weg nach Las Vegas gelangten wir zuerst zum Bryce Canyon - ein Traum in Rot. Es ist der schönste Nationalpark, den wir auf dieser Reise gesehen haben. Prachtvolle Gesteinssäulen und Figuren, Zinnen und Spitzen, eine Märchenlandschaft aus Tausenden von Kalksteinskulpturen bot sich unserem Blick in immer neuen Farbschattierungen. Auch hier gibt es einige typische Namen: Thors Hammer, The Cathedral, The Alligator, Tower Bridge, Queens Garden, Sinking Ship. Und dann Las Vegas mit seinen „Themenhotels“ und Shows. Bei einem Abendspaziergang erlebten wir den lebendigen Puls der Glitzer- und Casino-Stadt, wir sahen den tragischen Untergang von Atlantis, einen Vulkanausbruch und die wunderbaren Wasserspiele, die sich im Reigen der Musik wiegten. Kunst und Kitsch liegen nahe beieinander. Es ist nicht unsere Welt, aber man muss es gesehen haben.

Die Besichtigung des Hoover-Staudammes war ein Ereignis. Im Death Valley, das teilweise 86 m unter dem Meeresspiegel liegt, besichtigten wir das Borax-Museum, wo uns gezeigt wurde, wie hier vor vielen Jahren das Erz unter schwersten Lebensbedingungen abgebaut wurde. Wir überquerten den Tioga-Pass (3 033 m) und erreichten den Yosemite-Nationalpark mit seinen Wasserfällen und uralten Mammutbäumen. In San Francisco angekommen, machen wir zunächst einen Spaziergang an den Pazifischen Ozean. Die Golden-Gate-Bridge ist beeindruckend.

Die Fahrt zum Hochsicherheitsgefängnis auf der Insel Alcatraz war eine Attraktion. Von 1934 bis 1963 war es eine Strafvollzugsanstalt und diente als Bundesgefängnis für schwere Verbrecher. Wir waren überrascht von den gut ausgestatteten Gefängniszellen mit Schlafstelle, Waschgelegenheit und Wasserspülklosett. Es gab auch einen Esssaal, eine Bibliothek und einen Warmwasserduschraum. Wer einen Einblick in rumänische Gefängnisse bekommen konnte (z. B. als Fachmann für die Kontrolle der Heizzentralen in Aiud und Gherla), kann zu der Einschätzung kommen, dass Alcatraz im Vergleich dazu ein Luxushotel war.

Die Ortschaften sind sehr sauber, die öffentlichen Toiletten gratis, die Autofahrer bleiben rücksichtsvoll am Zebrastreifen stehen. Man ist höflich und freundlich, Deutsch wird aber nicht gesprochen. Das Essen war immer reichhaltig und gut. Drei Geburtstage wurden gefeiert und sorgten für gute Laune im Bus. Wir machten viele neue Bekanntschaften, entdeckten entfernte Verwandte. Die Rückreise war sehr angenehm. Noch eine Bemerkung zur amerikanischen Sicherheitskontrolle: Vor der Abreise in San Francisco: mussten wir uns sogar die Schuhe ausziehen, nur die bei der Einreise abgenommenen Fingerabdrücke sind dort geblieben.

Hildegard und Erwin Schuster

Schlagwörter: Reise, Rosenheim

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