Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Herzogenaurach besucht Landsleute in den USA und Kanada
Am Montag, den 11. August, begann die Jugendreise der Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Herzogenaurach (Herzis) auf einen anderen Kontinent. Gleich in der Früh ging es mit der Bahn nach Frankfurt. Ab durch die Sicherheitskontrolle, direkt ins Flugzeug und schon lagen neun Stunden Flug vor uns. In New York City flanierten wir am Times Square, wo die meisten bei Raising Cane‘s aßen und einen kurzen Trip durch den Central Park unternahmen. Erschöpft von den vielen Eindrücken des ersten Tages, fielen wir abends müde ins Bett.
Nach dem Auftritt im Sachsenheim Cleveland: Herzis und Cleveland Saxon Dance Group. Fotos: privatAm nächsten Morgen begann das Programm mit einer Stadtrundfahrt. Dieter, unser deutschsprachiger Guide, zeigte uns die bedeutendsten und schönsten Orte der Stadt. Dazu gehörten unter anderem der Times Square, der Chelsea Market, Harlem, Chinatown, Little Italy, die Wall Street, die Brooklyn Bridge und der Aircraft Carrier. Wir fuhren rund um den Central Park, hielten am beeindruckenden Twin Tower Memorial und unternahmen ab Pier 16 eine Bootstour zur Freiheitsstatue. Nach vielen Eindrücken und Fotos ging es erneut zum Flughafen. Nachts in Buffalo angekommen, wurde gleich im Hotel eingecheckt. Bei bester Stimmung und singend ging es morgens mit einem Stadtbus zu den Niagara-Wasserfällen. Wir bestaunten die Wasserfälle auf der kanadischen Seite, und auf der amerikanischen Seite betrachteten wir die kleinen Niagara-Fälle nicht nur, sondern waren live dabei bei „Cave of the Winds“. In beeindruckender Nähe zogen wir die bereitgestellten Regenmäntel aus und tanzen und sangen nahezu unter den Wasserfällen. Es war ein tolles Erlebnis! Am späten Abend sahen wir uns das Feuerwerk bei den Niagara-Wasserfällen an. Nach einem langen und abenteuerlichen Heimweg fielen wir alle müde ins Bett.Saxonia Dancers gemeinsam mit den Herzis nach dem Auftritt in der Saxonia Hall Aylmer.
Am nächsten Morgen ging es mit „unserem“ gemieteten Bus, nach Aylmer, Kanada. Zuerst erlebten wir eine Führung auf dem „Walker Dairy“ Bauernhof, der in vierter Generation hochtechnisierte und nachhaltige Milchwirtschaft betreibt. Danach ging es zum German Canadian Club in der Saxonia Hall. Hier staunten wir im Saxon Culture Room über die zahlreichen Exponate aus der alten Heimat, die liebevoll in mehreren Vitrinen und an den Wänden ausgestellt waren. Vor einem großartigen Publikum durften wir den ersten Teil unseres Programms vortanzen und singen. Zu Beginn stellten Lisa Finke und Julia Gunnesch unsere Gruppe zweisprachig vor. Musikalisch wurden wir von Fred Untch am Keyboard und gesanglich von Rosi Bartel und Melitta Untch unterstützt. Nach einer BBQ-Pause, mit leckeren Gerichten nach siebenbürgischer Art, boten wir den zweiten Teil unseres Programms und erfreuten uns danach an den flotten Tänzen der Saxonia Dancers. Abschließend sangen wir gemeinsam „Wahre Freundschaft“ und fuhren mit unseren Gastfamilien zum Übernachten. Ein Dankeschön an Rebecca Horeth für die tolle Organisation und an alle Landsleute für die warmherzige Gastfreundschaft!
Nach einer erholsamen Nacht ging die Reise mit Chrissy, unserer Busfahrerin, nach Detroit. Während unserer Freizeit im Hotel gingen einige essen und andere baden. Bei der Alliance of Transylvanian Saxons (ATS), Branch 37, wurden wir von Präsidentin Susanna Fleischer und Ingrid Weihs-Ferguson herzlich empfangen und zum Essen eingeladen. Das Publikum war sehr interessiert und es ergaben sich im Laufe des Abends zahlreiche Gespräche in deutscher Sprache, aber auch öfter im siebenbürgischen Dialekt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die schönen Stunden in Detroit und die Orga unseres Auftrittes und Aufenthaltes!
Am Samstagmorgen gab es eine Stadtrundfahrt durch Detroit mit Linda, der englischsprachigen Reiseleiterin. Mit Reiseproviant vom Eastern Market versorgt, fuhren wir weiter zu unseren Freunden nach Cleveland zum Oktoberfest der Branch 1 in der Sachsenheim Hall. Wir trafen bekannte Gesichter und fühlten uns sehr willkommen. Begrüßt wurden wir von Denise Crawford, Präsidentin der Alliance of Transylvanian Saxons (ATS). Auch hier im Sachsenheim gibt es eine Räumlichkeit, die von siebenbürgischen Wurzeln erzählt. Nach dem schmackhaften Abendessen begann der kulturelle Teil: unsere Gastgeber, die Cleveland Saxon Dance Group, und wir Herzis zeigten mehrere Tänze. Für Stimmung sorgten die „Gemütlichkeit Clevelander Musikanten“. Nach dem Programm ging es zu Amanda Donnellan, Präsidentin der Cleveland Saxon Dance Group, nach Hause, bei der die meisten von uns übernachteten.
Mit einem leckeren, typisch amerikanischen Frühstück aus Pancakes, Rührei, Bacon, Cookies ging es für uns zum Annual Picnic der East Side Cleveland Branch 33, geleitet von Margarete Ziegler und organisiert von ihrem Team. Es wurden viele Spiele geboten, wie Cornhole, Wasserballonfangen, Schuh-Schnelligkeit, Volleyball und Fischanzahl erraten, wobei viele Spiele von uns Herzis gewonnen wurden. Nach einem leckeren Essen trugen wir Lieder aus unserem Liederheft vor und es gab die Uraufführung unseres Herzi-Liedes. Zurück bei Amanda wurde im Pool geschwommen, am See geangelt, Basketball gespielt, Wurst gegrillt, am Lagerfeuer Marshmallows gemacht und bis tief in die Nacht gesungen.Auftritt der Herzis in der Donauschwabenhalle Chicago.
Am Montag, den 18. August, war in Ohio Schulbeginn und wir brachten Amandas Sohn zum Schulbus und fuhren dann zur Stadtbesichtigung. Wir waren u.a. in Clevelands Main Library, die auch eine Abteilung mit ca. 40.000 deutschsprachigen Büchern beherbergt. Anschließend besuchten wir die Rock & Roll – Hall of Fame und kauften danach ein im Outdoor-Crocker-Park. Abends gab es bei Amanda einen Taco-Abend und ein spannendes Basketball-Match. Nachdem die National-Hymnen der jeweiligen Teams abgespielt wurden, folgte ein nervenkitzelndes Spiel. Das Ergebnis: unser Herzi-Basketball Team (unterstützt von Zach) besiegte das amerikanische Team knappen mit 21 zu 18!
Den letzten Abend in Cleveland verbrachten wir am Lagerfeuer mit gemeinsamem Singen und Freds Akkordeonklängen. An Amanda und ihre Familie geht ein riesengroßes Dankeschön für die tolle Zeit, welche wir in ihrem Haus verbringen durften. Ebenso an Kristian, die einige unserer Mädels beherbergt hat.
Siebenbürgische Jugendtanzgruppe Herzogenaurach bei den Niagarawasserfällen.
Am nächsten Tag stand die längste Busreise, nach Chicago, an. Nach sieben Stunden Schlafen und Singen im Bus erkundeten wir erst einmal die Woodfield Shopping Mall. Im Hotel wurden wir von Diethild Thudt, Vorsitzendes der ATS-Branch 9 Chicago, zum leckeren Abendessen eingeladen, welches sie mit ihrem Team vorbereitet hatte. Anschließend gab es im Hotel ein Volleyball-Pool-Match. Am Mittwoch standen eine Stadttour mit Diethild und Rose-Marie Hauer sowie eine spannende Bootstour auf dem Chicago River und kurz auf dem Lake-Michigan auf dem Programm. Am Nachmittag hatten wir unseren vierten und letzten Auftritt bei den Transylvanian Saxons Chicago. Die Veranstaltung fand in der gut besuchten Donauschwabenhalle statt, die Diethild und ihre Helfer mit siebenbürgischen Stickereien und passender Tischdekoration geschmückt hatten. Nach einem köstlichen Büfett (Essen nach siebenbürgischer Art) zeigten wir unsere Tänze und sangen unsere Lieder. Auch diesmal ernteten wir viel Applaus und dankbares Lob. Nach unserem Programm gab es einen gemeinsamen Aufmarsch mit Gästen und unseren neuen Freunden aus der Chicago Donau-Jugendgruppe. Fred spielte zum Tanz auf, und es wurde fröhlich und ausgelassen getanzt. Das war ein fröhlicher und schöner letzter Abend in Amerika. Danke Diethild! Am O’Hare Flughafen in Chicago verabschiedeten wir uns dankbar von Chrissy, und nach wunderschönen zehn Tagen in Nordamerika ging es für uns wieder nach Hause.
Die Reise war mehr als nur ein Erlebnis für uns. Wir haben neue Freunde kennengelernt, alte Bekanntschaften aufgefrischt und vor allem viel Freude an allem gehabt, was wir erleben durften. Die vielen Eindrücke und Erfahrungen werden uns lange in Erinnerung bleiben und wir werden die gemeinsam verbrachte Herzi-Zeit stets im Herzen mit uns tragen. Herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt und diese Reise möglich gemacht haben, und an Brigitte Krempels für die gesamte Organisation. Wir wurden gefördert vom Kreisverband Nürnberg und vom Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V.
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