10. Mai 2008

Gedenkfeier zum 125. Geburtstag von Hans Mild

Einen überaus erfreulichen, bunten Nachmittag erlebten die zahlreichen Besucher der Fürther Vortragsreihe am 10. April im Gemeindehaus des Martin-Luther-Heimes. Zum Auftakt erklang das Frühlingslied „Hirt des Stromes Sälwerwellen“. Der Schöpfer der Frühlingsgefühle weckenden Melodie dieses bekannten Liedes, Hans Mild (1883-1958), stand im Zentrum der Veranstal­tung aus Anlass des 125. Geburtstages des bekannten siebenbürgischen Liederkomponisten, der mit seinen Melodien dem siebenbürgisch-sächsischen Liedgut ein Denkmal gesetzt hat.
Den passenden Rahmen dieser Feierstunde bildeten, außer den erwartungsvoll gestimmten Landsleuten, eine kleine Ausstellung mit Bildern aus dem Leben von Hans Mild, dazu Aquarelle mit Kirchenburgen von Juliana Fabritius-Dancu, den Wirkungsstätten von Mild sowie mehrere Frauen mit Spinnrocken. Zu dieser Gedenkfeier hatte die Nachbar­mutter Rosel Potoradi den Enkelsohn des Jubi­lars, Hermann Mild, eingeladen, um über die Persönlichkeit und das vielseitige Wirken seines Großvaters zu berichten.

Vor den aufmerksamen Zuhörern entstand so das Bild eines schöpferischen Menschen, der in mehreren siebenbürgischen Gemeinden als Lehrer, Rektor und Pfarrer segensreich gewirkt hat und unter dem Einfluss des einzigartigen Dorflebens in Siebenbürgen eine Vielzahl volkstümlicher Mundartlieder geschaffen hat. In ihnen lebt die siebenbürgische Welt weiter, Naturerlebnisse im Wandel der Jahreszeiten, Erinnerungen an junge Liebe und Trennung. Die Melodien waren angeregt von den schönen Gedichten vor allem von Grete Lienert-Zultner, Viktor Kästner u. a. Mit warmer Herz­lichkeit flocht der Enkelsohn auch viele persönliche Erinnerungen an den geliebten Großvater in seinen Bericht ein.

Eingeladen war auch der Singkreis unseres Kreisverbandes, der unter der bewährten Lei­tung von Margarete Schuster mit Freude und Hingabe das siebenbürgisch-sächsische Volks­lied pflegt und folgende Lieder vortrug: „Wal äs dei Läwst af deser Ierd?“ (Worte von Daniel Kasemiresch/ Melodie Hans Mild), „Nor ist noch wil ich dir begenen“ (Worte von Grete Lienert-Zultner/ Melo­die Hans Mild). Der Fürther Chor hat in seinem Repertoire zahlreiche siebenbürgisch-sächsische Lieder und ist bestrebt, dieses wertvolle Kultur­gut bei seinen Auftritten zu verbreiten und so vor dem Untergang zu bewahren. Unter der Leitung seines Dirigenten Reinhold Schneider brachte der Chor folgende Mild-Lieder zu Gehör: „Hirt des Stromes Sälwerwellen“ (Worte Michael Wonner) sowie die beiden Lienert-Zult­ner-Ver­tonungen „Owendlied – Ställ uch friedlich“ und „Dat ech des Nachts net schlofen kann“.

Landsleute, die Hans Mild als Pfarrer in Me­schendorf gekannt haben, meldeten sich zu Wort. Angeregte Gespräche folgten. Mit Applaus belohnten die Teil­nehmer alle, die den schönen Nachmittags mitgestaltet haben. Uwe Hatzak stellte das am 15. März in Her­mannstadt erschienene Buch des Schrift­stellers und Pfarrers Walter Gottfried Seidner (Stolzen­burg) „Auf Wolke Sieben 7 Bürgen-Paradies in der Hölle“ vor. Interessenten können das Buch bei Herrn Hatzak unter Telefon: (09 11) 3 22 32 48 bestellen. Von jedem verkauften Exemplar wird ein Eu­ro zu Gunsten der Renovierung der Stolzen­bur­­­ger Kirchenorgel eingesetzt.

Rosel Potoradi

Schlagwörter: Saksesch Wält, Komponist

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