14. März 2025

„Siebenbürgische Passionsmusik“: Hans Peter Türks Komposition wird in Siebenbürgen und Sachsen aufgeführt

Seit vergangenem Herbst proben die Sängerinnen und Sänger der Meißner Kantorei 1961 die „Siebenbürgische Passionsmusik für Karfreitag“ von Hans Peter Türk. Gemeinsam mit dem Chor der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und in Kooperation mit der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien wird das Werk im Frühjahr in Siebenbürgen und Sachsen aufgeführt.
Die Meißner Kantorei führt Hans Peter Türks ...
Die Meißner Kantorei führt Hans Peter Türks „Siebenbürgische Passionsmusik“ heuer mehrmals auf. Foto: Meißner Kantorei 1961 e.V.
Im Siebenbürgischen Gesangbuch von 1899 findet sich eine Textvorlage, die Ausschnitte aus der Passionsgeschichte nach Matthäus, ergänzt durch Choräle und Psalmen, enthält. Sie ist in sechs Abschnitte gegliedert, je drei für Gründonnerstag und Karfreitag. Der Kronstädter Stadtkantor Rudolf Lassel (1861-1918), der seine musikalische Ausbildung in Leipzig erhalten hatte, vertonte Anfang des vorigen Jahrhunderts die drei Teile für den Gründonnerstag, setzte diese Komposition jedoch nicht fort. Der Initiative des ehemaligen Landesmusikwarts der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Kurt Philippi, ist es zu danken, dass der in Klausenburg lebende Komponist Hans Peter Türk (geb. 1940 in Hermannstadt) die verbliebenen drei Teile des Passionstextes neu komponierte. Türk hält sich streng an die historische Textvorlage und übernimmt die Besetzung des Lasselschen Werkes – Solisten, Chor und Orgel –, ansonsten gibt es keine stilistischen Beziehungen zu dieser romantisch geprägten Komposition. Türk entwickelt eine eigene musikalische Sprache, die zeitgenössische Mittel einbezieht, sich jedoch nicht in Modernismen gefällt.

Nach der Uraufführung der Siebenbürgischen Passionsmusik 2007 in Hermannstadt im Rahmen des Programms zur Kulturhauptstadt Europas durch die Meißner Kantorei und Mitglieder des Hermannstädter Bachchores (siehe Hans Peter Türks "Passionsmusik" uraufgeführt) erfolgten die deutschen Erstaufführungen 2008 in Dresden und Chemnitz. Sie fanden ein außerordentlich starkes, positives Echo.

Die Meißner Kantorei 1961 e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Pflege und Aufführung zeitgenössischer geistlicher Chormusik verschrieben hat. Unter der Leitung von Prof. Georg Christoph Sandmann und Prof. Stephan Lennig und in Kooperation mit dem Chor der Hochschule für Kirchenmusik Dresden sowie der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien bringen sie das Werk 2025 erneut zu gehör. Drei Konzerte finden in Sachsen statt, zwei in Siebenbürgen:

Sonntag, 23. März, 17.00 Uhr, Versöhnungskirche Dresden

Samstag, 5. April, 17.00 Uhr, Stadtkirche Burgstädt

Sonntag, 6. April, 17.00 Uhr, Nikolaikirche Leipzig

Sonntag, 13. April, 17.00 Uhr, Stadtpfarrkirche Hermannstadt

Montag, 14. April, 19.00 Uhr, Pietatikirche Klausenburg

Karten gibt es an der Abendkasse und für die deutschen Konzerte zusätzlich über das Ticketportal Reservix. Wer die Musikerinnen und Musiker unterstützen will, kann das auf vielfältige Weise tun: Man kann eins der Konzerte besuchen, das Crowdfunding unterstützen (www.99funken.de/siebenbuergische-passionsmusik) oder die CD mit der Passionsmusik erwerben, die 2008 von der Meißner Kantorei eingespielt wurde und weiterhin über info[ät]meissner-kantorei.de erhältlich ist.

Schlagwörter: Musik, Türk, Komponist, Klausenburg, Hermannstadt

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