16. November 2009

Kreisgruppe München: „Jugend trifft Klassik“

Einen Abend der Superlative erlebten wir am 25. Oktober im „Adalbert-Stifter-Saal“ des Su­de­tendeutschen Hauses in München. Unsere Kin­der und Jugendlichen boten ein außergewöhnliches Konzert, das uns alle tief berührte. Sie spiel-­ ten klassische Musik auf einem sehr hohen Ni­veau und übertrafen all unsere Erwar­tungen.
Man muss bedenken, dass diese jungen Musi­ker in ihrer Freizeit musizieren und so ihrem schönen, aber schwierigen Hobby nachgehen. Es ist das erste Mal, dass siebenbürgische Kinder und Jugendliche mit klassischer Musik vor das anspruchsvolle Münchner Publikum treten. Dies war ein vielversprechender Anfang und wir hoffen sehr auf eine Fortsetzung der Konzertreihe.

Mit einer getragenen „Sarabande“ von Georg Friedrich Händel – für Saxophon umgeschrieben von Siegfried Krempels – eröffneten er und seine Kinder Heidi und Patrick das Konzert. Im Laufe des Abends boten sie noch zwei Glanzstücke ih­res Könnens.

Das „Nesthäkchen“ Sarah Zeck, sieben Jahre jung, kam ans Klavier und spielte souverän das „Wiegenlied“ von Franz Schubert und „Für Elise“ von Ludwig van Beethoven – es gab großen Ap­plaus. Den hatte auch Alisa Codreanu für ihren Auftritt am Saxophon. Wir hörten eine „Etüde“ von Guy Lacour; ihre Lehrerin, Liana Stegaru-Fischer, begleitete sie am Klavier. Dann umhüllten uns die melodischen Klänge eines Cellos, gespielt von Elisa Fischer. Es war eine meisterhafte Leistung, so stimmungsvoll und fehlerfrei die „Nocturne“ von George Enescu und „Col Nidrei“ von Max Bruch zu interpretieren.

Christine Hauptkorn, die trotz Abiturstress ih­rer Leidenschaft, dem Musizieren, frönt, spielte sehr einfühlsam am Klavier Mozart und Cesar Franck. In der „Sonate“ von Giovanni Battista Fontana ließen Adrian Königes und sein Lehrer Lukas Rüdisser die Waldhörner ertönen. Es war ein frohes, harmonisches Spiel, wir hätten gerne mehr gehört.
Premiere: Junge Siebenbürger traten mit ...
Premiere: Junge Siebenbürger traten mit Klassik vor dem Münchner Publikum auf.
Und auch der junge Elias Codreanu sorgte mit seinem Saxophon für gute Stimmung; er spielte das bekannte Jazzstück „Take Five“ von Paul Desmond. Am Klavier begleitete ihn seine Schwes­ter Sina Codreanu. Mit zarten Händen und wunderbarem Anschlag entfachte Sina Co­dreanu ein kleines musikalisches Feuerwerk am Klavier; ihre musikalische Vielfältigkeit begeisterte das Publikum. Wir hörten von ihr den ersten Satz der „Sonate in D-Dur“ von Joseph Haydn, ein Jazzstück und einen lateinamerikanischen Tan­go, „La Cumparsita“ von G. M. Ro­driguez.

Was wäre aber so ein Abend ohne Poesie? As­trid und Sigrid Weber fanden die richtigen Ge­dichte und den richtigen Ton beim Vortragen und flochten sich harmonisch in das musikalische Netz ein. Durchs Programm führte gekonnt und gewohnt charmant Annette Königes.

An diesem Abend hatten wir die Chance, dank Heidemarie Weber, einen wundervollen Schatz zu entdecken, den wir sorgfältig behüten und bewahren sollten. Auch sollten wir das Suchen nicht aufgeben. Wir hörten junge und vielversprechende Talente, die gefördert und unterstützt werden müssen von uns allen, von einem breiten Publikum. Schön, dass viele Omas und Opas das Konzert besuchten, leider hatten sie ihre En­kelkinder zu Hause gelassen. Vielen Dank auch an die Veranstalter und Musiklehrer, die dieses Erfolgserlebnis möglich machten.

Hildegard Greff

Schlagwörter: München, Klassik, Jugend, Konzert

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