23. September 2010

Erich Jekelius in Bukarest gewürdigt

Zahlreiche Besucher kamen am 18. August zu der Feierstunde in das Nationale Geologiemuseum der rumänischen Hauptstadt, wo ein Porträt des Geologen Erich Jekelius enthüllt wurde. Es war ein Anlass zu einer lebendigen Würdigung des Kronstädter Wissenschaftlers, der als Mitarbeiter des Bukarester Geologieinstituts fast ein Vierteljahrhundert, von 1920 bis 1944, in dem imposanten Gebäude, in dem jetzt seiner gedacht wurde, geforscht hatte. Das Werk des geschätzten Fachmanns weckt auch heute noch Interesse und die Erinnerung an ihn ist bei einigen seiner früheren Kollegen und Nachfolger noch sehr lebendig.
Das war vor allem den mit Begeisterung vorgebrachten Ausführungen von Akademiemitglied Prof. Dr. Theodor Neagu zu entnehmen, der, selber ein international anerkannter Paläontologe, Erich Jekelius, den er in jungen Jahren noch persönlich gekannt hatte, vor allem als Vertreter dieser Wissenschaft vorstellte. Er brachte den Zuhörern den Geehrten als gründlichen Erforscher des Tertiärs und des Jura nahe. Jekelius führte seine Forschungen hauptsächlich in Siebenbürgen durch und konzentrierte sich insbesondere auf das Burzenland. Sein Leben teilte er zwischen seiner Arbeit in Bukarest und den Aufenthalten in Kronstadt, wo er sich der Familie und der Forschung widmete.

Florina Coulin: Porträt des siebenbürgischen ...
Florina Coulin: Porträt des siebenbürgischen Paläontologen Erich Jekelius, 2010.
Ein zusammenfassendes Lebensbild hatte schon vor dieser Würdigung der Leiter des Geologieinstituts Rumäniens, Dr. Marcel Mărunțiu, entworfen. Erich Jekelius (1889 - 1970) wuchs in Kronstadt auf und studierte in Straßburg, München, Leipzig und Budapest Geologie. Nachdem er kurze Zeit in Budapest gearbeitet hatte, wurde er nach dem Ersten Weltkrieg an das Geologieinstitut in Bukarest berufen, wo er bahnbrechend in der rumänischen Paläontologie wirkte. Er veröffentlichte seine Studien regelmäßig in den Publikationen des Instituts. 1944 musste er diesen Arbeitsplatz verlassen, doch erhielt er 1950 wieder einen Ruf nach Bukarest, wo sein Fachwissen bei den vorbereitenden Forschungen für die Errichtung der großen Staudämme bei Vidraru, bei Mühlbach, am Lotru u.a. gefragt war.

Schon im Oktober 2009 erinnerte anlässlich des 120. Geburtstags ein Symposium in Kronstadt an die Verdienste dieses Mannes, der auch als Mitarbeiter und ehrenamtlicher Leiter des einstigen Burzenländer Sächsischen Museums in seiner Heimatstadt Bedeutung erlangte. Damals entstand der Gedanke, ein Porträt von Erich Jekelius in die Galerie der namhaften rumänischen Geologen im Geologiemuseum in Bukarest aufzunehmen. Der Naturwissenschaftler Dan Danielopol aus Salzburg in Österreich nahm sich diese Idee zu Herzen und arbeitete beharrlich an ihrer Durchführung. Er brachte die in Augsburg lebende Malerin Florina Coulin dazu, ein Porträt zu malen, das jetzt bei der Enthüllung große Bewunderung hervorrief. Zur Verwirklichung des Vorhabens trug ebenso die Tochter des Gewürdigten, Margarete Jekelius, bei, die ein Grußwort an die Teilnehmer der Feier richtete, das von Dan Danielopol verlesen wurde. Erich Jekelius befindet sich nun in der Reihe der verdienstvollen Vertreter der rumänischen Geologie, von denen insbesondere Ion Simionescu, Gheorghe Macovei, Ion Băncilă und Ion Atanasiu Erwähnung fanden.

Rohtraut Wittstock

Schlagwörter: Bukarest, Geologie, Porträt

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