14. Dezember 2012

"Ich bin noch da"

In Deutschland leben mehr als 1,4 Millionen demenzkranke Menschen. Der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge könnte sich die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 auf etwa drei Millionen verdoppeln, sollte kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingen. Zwei Drittel aller Demenzkranken in Deutschland leiden an Alzheimer. In ihrem Buch „Ich bin noch da. Ein Wegbegleiter für Mit-Menschen von Demenz-Kranken“ schildert die Siebenbürger Sächsin Heidenore Glatz sehr einfühlsam die Welt der Menschen, die an Demenz erkrankt sind.
Wie nehmen Demenzkranke ihre Umwelt und die Menschen, die sie begleiten, gefühlsmäßig wahr? Wie gehen Angehörige mit der Situation um, die ihre erkrankten Familienmitglieder betreuen und begleiten. Man möchte das Beste und gerät in der Hektik des Alltags trotz guter Vorsätze oft an die Grenzen der Belastbarkeit. Ruhe, Geduld und Verständnis sind oft wichtiger als geschäftiges Tun. Die Zerrissenheit dieser Menschen, die sich auf der Suche nach ihrem Zuhause immer weiter von uns entfernen und in eine andere Welt eintauchen, ist bedrückend und belastend. Das Buch von Frau Glatz kann beiden Seiten Hilfestellung und Trost bieten. Die Autorin hat sich in die Gefühlswelt der Kranken hineinversetzt und dies sensibel in Worte gefasst.
Heidenore Glatz ist 1961 in Kronstadt geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Honigberg und Zeiden. Seit 1983 lebt sie in Deutschland. Sie wohnt mit ihrem Ehemann und zwei erwachsenen Söhnen in der Marktgemeinde Kaufering bei Landsberg am Lech. Ihr Berufsweg führte sie nach dem Fachabitur und jahrelanger Tätigkeit als Arzthelferin zur Arbeit mit demenzkranken Patienten in einem Seniorenheim, wo sie eine Sturzpräventionsgruppe leitete. Heute schult und berät Heidenore Glatz Angehörige von Demenzkranken. Ab Januar 2013 leitet sie das Café Memory im AWO Mehrgenerationenhaus in Landsberg am Lech.

Heidenore Glatz ...
Heidenore Glatz
Gespräche, Beobachtungen und private Erlebnisse mit demenzkranken Patienten - ihre eigene Mutter erkrankte an Demenz und konnte der Tochter eigene Gefühle und Ängste schildern - haben sie bewogen, dieses Buch als Hilfestellung für Angehörige, Pflegende, Pflegekräfte, Freunde, Bekannte, Krankenschwestern zu schreiben und so dazu beizutragen, den Umgang mit den Betroffenen zu erleichtern und deren Bedürfnisse besser wahrzunehmen. „Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben“ – dieser Leitgedanke der großen alten Dame der Hospiz- und Palliativarbeit Cicely Saunders, könnte Leit- und Grundgedanke für Heidenore Glatz gewesen sein.

Das in zweiter Auflage im Selbstverlag erschienene 80-seitige Ringbuch „Ich bin noch da. Ein Wegbegleiter für Mit-Menschen von Demenz-Kranken“ ist mit gegenüberliegenden Bild- und Textseiten reich illustriert und kann zum Preis von 19,90 Euro, zuzüglich Versandkosten, bei der Autorin, E-Mail: ich-bin-noch-da[ät]gmx.net, Telefon: (0 81 91) 9 37 34 73, sowie in allen Buchhandlungen unter der ISBN 978-3-00-038077-8 bestellt werden.

Christa Wandschneider, Bundesfrauenreferentin

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