20. Oktober 2016

Ausstellung in Ebersberg: Kunst von Harald Birck zum Lutherjahr

Just zum 533. Geburtstag von Martin Luther (geboren am 10. November 1483, gestorben am 18. Februar 1546) wird Ebersbergs 1. Bürgermeister Walter Brilmayer eine Sonderausstellung im Rathaus von Ebersberg eröffnen mit Werken von Harald Birck (geb. 1966) zum Schaffen und Leben des großen Reformators. Von 13 Orten, in denen diese Wanderausstellung präsentiert wird, ist die Galerie im Rathaus Ebersberg als dritte Station - anstelle von München - ausgewählt worden, eine Ehre für die Kreisstadt.
Die bild- und schriftgewaltige Sprache des Augustinermönchs und späteren Reformers Martin Luther, der seine Thesen am 31. Oktober 1517 an der Tür der Schlosskirche zu Wittenberg in leserlicher Übersetzung den Gläubigen zur Kenntnisnahme veröffentlichte, sollte bald das religiöse und kulturelle Leben sowie die politische Entwicklung Europas und der ganzen Welt verändern, zum Teil auch revolutionieren. So bekannte sich beispielsweise schon 20 Jahre nach dem Erscheinen der Thesen das 1400 Kilometer von Wittenberg entfernte Siebenbürgen durch den Kronstädter Humanisten, Stadtpfarrer, Reformer, Künstler und Glaubensfreund Luthers Johannes Honterus (1498-1549) zur neuen Glaubenslehre und damit gegen den Papismus, die Seelenangst und den Ablass – Kernthemen des katholischen Glaubens. Wie stark Luther, der Sprachschöpfer und Seelsorger, der Gastgeber und Dichter, Übersetzer und Ehemann Katharina von Boras, sich damit von den gängigen religiösen und sozialen Konventionen seiner Zeit entfernt hatte, zeigt nichts deutlicher als die Exkommunikation, die gegen den Neuerer verhängt wurde.
Plakat der Luther-Ausstellung in Ebersberg ...
Plakat der Luther-Ausstellung in Ebersberg
Auch 500 Jahre nach dem Thesenanschlag will Martin Luther nicht in ein gängiges Schema passen. Deshalb stellten und stellen sich bis heute Denker und Wissenschaftler, Gläubige und Künstler die Frage, wer Luther für sie persönlich ist. Während der abwechselnd in Berlin und Marval lebende Bildhauer, Maler und Fotograf Harald Birck sich dieser Aufgabe mit ausgestellten Werken aus Bronze, Ton und Papier stellt, nähert sich der Kurator und Herausgeber des Katalogs, Andreas Pitz (Nierstein), dem „Phänomen Luther“ durch allerlei Wissenswertes, Vergnügliches, Hochpolitisches und Alltägliches, nicht zuletzt durch die Betrachtungen heutiger bekannter Zeitgenossen. Sie alle möchten die Besucher der Ausstellung anregen, sich auf die faszinierende Persönlichkeit Luthers einzulassen und seinem Lebenswerk nachzuspüren. Die Vernissage findet am 10. November, 17 Uhr, im Rathaus von Ebersberg (Marienplatz 1) in Anwesenheit des Künstlers sowie des Kurators Andreas Pitz statt. 1. Bürgermeister Walter Brilmayer und Oberkirchenrat Michael Martin sprechen Grußworte, Helmut Franke vom Dekanat Rosenheim führt in die Ausstellung ein, die vom 11. November 2016 bis 6. Januar 2017 dauert und Montag bis Donnerstag von 8-17 Uhr, Freitag von 8-12 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt ist frei.

Antje M. Berberich, Kuratorin Galerie im Rathaus Ebersberg

Schlagwörter: Reformation, Luther, Ebersberg

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