18. März 2017

Siebenbürgisches Miniatur-Museum in Altenmünster

Eine Ausstellung mit Ostereiern, Kirchenmodellen und siebenbürgischen Handarbeiten kann vom 4. März bis Ostern (16. April) jeden Samstag und Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr, im „Siebenbürgischen Miniatur-Museum“, Lindenweg 9, in 86450 Altenmünster/Hegnenbach besichtigt werden. Der Eintritt beträgt zwei Euro.
„Es gibt viele Möglichkeiten für uns Siebenbürger, uns die Heimat zu bewahren. Der eine spricht in seiner Familie den siebenbürgisch-sächsischen Dialekt seiner Vorfahren. Der andere bewahrt die Tracht im Schrank und versetzt sich im stillen Gebet in die Kirche, wo er getauft wurde“, erklärt Regina Ludwig gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung. Andere seien mit viel Hingabe in der Theater- oder Tanzgruppe aktiv und nehmen am gesellschaftlichen Leben, an gemeinsamen siebenbürgischen Tätigkeiten teil. Aus diesem Wunsch, „Heimat zu bewahren und zu gestalten“, brachten Regina Ludwig und ihre Zwillingsschwester Katharina Zoppelt bei jeder Gelegenheit etwas aus ihrer angestammten ­Heimat Siebenbürgen mit. In Bulkesch geboren, studierte Regina Ludwig Germanistik in Hermannstadt und wirkte von 1982 bis 1984 als Deutsch-Lehrerin in der Moldau. Seit 1984 lebt sie in Deutschland. So entstand vor einigen Jahren die Idee, ein „Siebenbürgisches Miniatur-Museum“ zu errichten, das nun seit 2015 in ihrem Wohnort Alten­müns­ter/Hegnenbach steht. Dafür fertigte ein Cousin ihres Vaters, Hans Zangar aus Bulkesch, nicht nur Möbel und Hausrat, sondern auch Haus, Brunnen, Schuppen u.a. in Miniatur an.
Blick in das Siebenbürgische Miniatur-Museum in ...
Blick in das Siebenbürgische Miniatur-Museum in Altenmünster.
Schon in Siebenbürgen hatten es sich die Zwillingsschwestern zur Aufgabe gemacht, das sächsische Kulturgut zu erhalten. So verfassten sie als Diplomarbeit des Germanistikstudiums in Hermannstadt eine Sammlung von Sagen und Schwänken aus Bulkesch. Der fachliche Teil der Arbeit war in deutscher Sprache, die Sammlung in siebenbürgisch-sächsischer Lautschrift verfasst.

Leider starb ihre Zwillingsschwester 2011 an Krebs und erlebte die Veröffentlichung der „Sagen und Schwänke aus Bulkesch“ (Verlag Epubli, 2013, ISBN 978-3-8442-7738-8), die sie gemeinsam mit Regina Ludwig ins Deutsche übertragen hatte, nicht mehr. Auch ihr Buch „Misteries. Rätselhafte Erlebnisse“ (Adama Verlag, ISBN 978-3-937625-68-3) erschien erst nach ihrem Tod im Jahr 2014. Die schicksalsschwere Zeit, in der Regina Ludwig ihre älteste Schwester, Susanne Depner, Eltern und Zwillingsschwester verlor, hat sie mit Hilfe des Schreibens in zwei Büchern verarbeitet: „Ich suchte den Ort der Liebe“ (ISBN 978-3-8442-5245-3) und „Im Wirbel des Vergessens“ (Epubli Verlag, 2017, ISBN 978-3-8442-9015-8).

„Ich hoffe, dass ich auch auf diesem Weg einen Beitrag leisten kann, ein Stück Heimat und die von unseren Ahnen vermittelten Werte zu bewahren und in die neue Heimat hinüberzuretten“, meint die Bulkescherin. Weitere Infos und Buchbestellungen bei Regina Ludwig, Telefon: (01 77) 8 53 29 25, E-Mail: info[ät]naturpark-trimana.de.

S. B.

Ich suchte den Ort der Liebe
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Schlagwörter: Ausstellung, Museum, Altenmünster

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