18. November 2019

Stadt- und Kulturgeschichte von Temeswar/Timișoara/Temesvár

Wochenendseminar in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde der Lenauschule Temeswar sowie dem Kultur- und Dokumentationszentrum der Banater Schwaben in Ulm in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Bad Kissingen, vom 6. bis 8. Dezember
2021 wird Temeswar Kulturhauptstadt Europas sein. Über Jahrhunderte, teilweise bis in die Gegenwart, ist der multiethnisch, multikonfessionell und vielsprachig geprägte Ort sowie die gesamte Region auch von den Banater Schwaben und anderen deutschsprachigen Siedlergruppen geprägt worden. Im 19. Jahrhundert erblühten in Temeswar Industrie und Handel, das Bildungswesen und kulturelle Einrichtungen. Seinerzeit waren die Deutschen die größte ethnische Gruppe, mit abnehmender Tendenz sogar bis in die Zwischenkriegszeit. Im Gefolge des Ersten Welkrieges fiel der größte Teil des Banats und dessen Hauptstadt Temeswar an Rumänien. Im Sozialismus wurde in Temeswar insbesondere die Schwerindustrie aufgebaut. Dadurch bedingt gab es eine große Bevölkerungsexpansion, vor allem einen Zuzug von Rumänen, der den Anteil aller anderen ethnischen Gruppen schrumpfen ließ. Die Rumäniendeutschen emigrierten in die Bundesrepublik Deutschland. Die letzte große Auswanderungswelle kam nach dem politischen Umsturz von 1989, der in Temeswar durch Bürgerproteste ausgelöst worden war.
Blick auf das Begaufer in Temeswar. Die ...
Blick auf das Begaufer in Temeswar. Die historische Aufnahme aus der Zwischenkriegszeit wurde von Emil Banciu gemacht.
Es gibt nach wie vor in der Stadt angesehene deutschsprachige Bildungs- und Kultureinrichtungen: die Lenauschule, das Deutsche Staatstheater sowie Publikationen und Rundfunksendungen in deutscher Sprache. Nicht zu vergessen das kirchliche und kirchenmusikalische Leben, das in der Stadt mit katholischem Bischofssitz von einer langen Tradition in deutscher Sprache geprägt war. Die Stadt besitzt ein anerkanntes wertvolles städtebauliches und architektonisches Erbe, vor allem aus dem Barock und dem Jugendstil.
Die Piaristenkirche und das dazugehörige Kloster, ...
Die Piaristenkirche und das dazugehörige Kloster, damals Piaristengymnasium, in Temeswar. Aufnahme aus der Zwischenkriegszeit von Emil Banciu.
Als Referierende haben ihre Teilnehme zugesagt: Katharina Kilzer: Literarisch-kulturelle Spaziergänge durch Temeswar; Dr. Hans-Heinrich Rieser: Temeswar. Geographische Lage und Stadtwerdung; Mihai Oprisch: Das sagenumwobene „türkische Jagdschloss des Grafen Mercy“ – das Temeswarer Versailles?; Drd. Raluca Nelepcu: Die Geschichte des Schulwesens, insbesondere der Lenauschule; Ph.D. Eszter János: Das Bild von Temeswar im Spiegel der Temesvarer Zeitung; Dr. Walter Engel: Temeswar als literarisches Zentrum der Banater Deutschen. Autoren, Werke und Zeitschriften im 20. Jahrhundert; Dr. Franz Metz: Die Rolle von Musik und Gesang im multiethnischen Temeswar; Ramona Lambing: Das touristische Potential Temeswars; Dr. Claudiu Călin: Geschichte des Bistums Temeswar und Getta Neumann: Das jüdische Temeswar.
Blick auf den Domplatz in Temeswar, 2018: Foto: ...
Blick auf den Domplatz in Temeswar, 2018: Foto: Halrun Reinholz
Die Teilnahme an der Veranstaltung kostet 60 Euro (ermäßigt für Studierende, Teilnehmer aus Ost- und Ostmitteleuropa, Bedürftige: 20 Euro) und ggf. Einzelzimmerzuschlag 20 Euro, zuzüglich 3,60 Euro Kurtaxe, jeweils für den gesamten Zeitraum. Für Teilnehmer aus Ostmitteleuropa können Reisekostenzuschüsse gewährt werden. Bitte die genauen Konditionen beim Veranstalter erfragen. Der Teilnahmebeitrag beinhaltet Unterkunft, Verpflegung und Programmkosten. Die Veranstaltung wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert. Bitte melden Sie sich umgehend an. Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47-0, Fax: (09 71) 71 47-17, E-Mail: info[ät]heiligenhof.de

Schlagwörter: Seminar, Temeswar, Banat, Geschichte, Literatur, Kirche, Architektur, Musik, Heiligenhof, Bad Kissingen

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