17. Juli 2020
Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck eröffnet
Nach den umfangreichen Bauarbeiten in den letzten zwei Jahren wurde das Siebenbürgische Kulturzentrum auf Schloss Horneck in Gundelsheim am 10. Juli unter dem ökumenischen Segen von S. E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und des Superintendenten der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark, Mag. Wolfgang Rehner, feierlich eröffnet und seiner neuen Bestimmung übergeben. Einziger Wermutstropfen: Aufgrund der derzeitigen Bestimmungen konnten nicht alle Freunde und Förderer, Spender und Gönner dieser festlichen und vielfältigen Veranstaltung beiwohnen, aber im Rahmen der digitalen Eröffnung und auch noch danach können die Grußworte und Glückwünsche, das kulturelle Rahmenprogramm und der Imagefilm auf www.schloss-horneck.de wie auch auf www.siebenbuerger.de online angeschaut werden.
Zu den festlichen Klängen der von Prof. Heinz Acker bearbeiteten Fanfare, dargeboten von den Siebenbürgisch-Sächsischen Schlossbläsern unter der Leitung von Walter Theiss, durchschnitten Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Vorsitzender des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V., und der bauleitende Architekt Peter Schell auf der Schlossbrücke das blau-rote Band und übergaben damit Schloss Horneck seiner neuen Bestimmung als Siebenbürgisches Kulturzentrum.
In seiner darauffolgenden Ansprache schilderte Architekt Peter Schell die Herausforderungen, mit denen das Team während der Umbauphase zu kämpfen hatte. Diese waren ein knappes Budget von rund 4,6 Millionen Euro für eine Fläche von rund 4600 Quadratmetern, verteilt auf fünf Stockwerke, ein straffer Terminplan und die Unwägbarkeiten der Sanierung eines Schlosses, das fast ein halbes Jahrtausend alt ist. Und genau diese herausfordernden Rahmenbedingungen haben für ihn letztendlich den Reiz ausgemacht, diese Aufgabe zu übernehmen, um mit den verfügbaren Mitteln kluge Entscheidungen zu treffen, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen.
Nach der Erteilung des ökumenischen Segens durch S. E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und durch den Superintendenten der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark, Wolfgang Rehner, erfolgte der feierliche Einzug in das Schloss. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Eröffnung des Besucherzentrums, die Visitenkarte des Kultur- und Begegnungszentrum, durch Dr. Axel Froese, Manager und Koordinator der Umbauarbeiten, der in seinem Grußwort die Zuhörerschaft zu den Anfängen dieses Vorhabens führte. Startpunkt war das betriebswirtschaftliche Konzept von Dr. Froese und Oliver Sill und das Marketingkonzept von Heidrun Negura. Lucian Binder-Catana hat das Medienkonzept mit dem neuen Corporate Design eingebracht. Auch erwähnte er die einzelnen Meilensteine dieses Vorhabens beginnend mit der Baugenehmigung, der Gewinnung des Architekturbüros Schell für diese Phase des Umbaus, dem Zuwendungsbescheid des Bundeskulturministeriums, der Bewilligung des Umbaus durch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, dem Abschluss eines 15-jährigen Pachtvertrages mit der Familie Pietralla, Betreiber des Schlosshotels, und dem Nachförderungsbescheid der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Die Spendenaktion für die Möblierung der Zimmer folgte einem Zimmerkonzept von Heidrun Negura, bei der der Spender die Möglichkeit hatte, dem Zimmer einen siebenbürgischen Ortsnamen zu geben, und sein Name dafür auf dem Zimmerschild genannt wurde. In jedem Zimmer liegt eine Broschüre mit Informationstexten über Siebenbürgen, den gewählten Ort und einem Spendertext aus. Damit wird im Schlosshotel den Siebenbürger Sachsen ein Heimatgefühl vermittelt, aber auch Touristen lernen Siebenbürgen besser kennen. Die 32 Zimmer wurden unter strengen denkmalpflegerischen Auflagen saniert. Sie beeindrucken durch die farblich abgestimmte Ausstattung, ihre hohen Decken und die wunderschön restaurierte Stuckatur. Der traumhafte Ausblick auf den Neckar und das benachbarte „Himmelreich“ (die Weinberge) ist inklusive.
Ein zentrales Element des Besucherzentrums ist die Medienwand gestaltet von Lucian Binder-Catana. Ein Teil davon sind die Wandtafeln, die die Geschichte von Schloss Horneck darstellen, die Institutionen vor Ort (Siebenbürgen-Institut und das Siebenbürgische Museum) vorstellen sowie über die Geschichte Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen informieren. Auf einem großen Bildschirm (Touchscreen) mit einer Mediathek, die nach Belieben erweitert werden kann, können Informationen abgerufen werden, darunter auch einige Interviews und der neue Imagefilm.
Im Jugendstilsaal des Besucherzentrums feierte auch der sehr gelungene Imagefilm „Schloss Horneck – eine Jahrhunderte alte Geschichte“ von Lucian Binder-Catana Premiere. Das Drehbuch hat Heidrun Negura unter Mitwirkung von Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch geschrieben, die Produktion des Films hat die Firma Hyperscreen übernommen. Die von Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen, moderierte Premierenvorstellung ermöglichte es, auch direkt von Lucian Binder-Catana einiges über die Hintergründe zu diesem Film zu erfahren.
Außerdem haben zwei Neuerscheinungen die Eröffnungsveranstaltung bereichert: Konrad Gündisch präsentierte die Geschichte von Schloss Horneck in Wort und Bild und Ines Handel erzählte Pimpolinos Abenteuer auf Schloss Horneck. Im Rahmen der festlichen Eröffnung im Festsaal „Johannes Honterus“, die Dagmar Seck, Kulturreferentin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. moderierte, haben Ehrengäste und Würdenträger von nah und fern, persönlich oder per Videobotschaft Grußworte überbracht. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Heidelberger Kammerformation unter der Leitung von Prof. Heinz Acker, der eigens für diese festliche Eröffnung eine Kammerfassung zu Ludwig van Beethovens „Musik zu einem Ritterballett“ geschrieben hat. Die acht Nummern dieser Ballettmusik – Marsch – Deutscher Gesang – Jagdlied – Romanze – Kriegslied – Trinklied – Deutscher Tanz – Coda – kennzeichnen nicht nur die Tugenden (und Untugenden) der deutschen Ritter, sie ergeben gleichzeitig auch eine Kurzfassung der Geschichte von Schloss Horneck von der Ordensritterburg über Bierbrauerei, Lungenheilanstalt, das Sanatorium, das „Heimathaus Siebenbürgen“ bis hin zum aktuellen Kulturzentrum.
In seiner Begrüßungsansprache dankte der Vorsitzende des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V., Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, all denen, die diese Umbauphase mit Rat und Tat begleitet haben. Zunächst dankte er den Gründern des Schlossvereins, speziell dem Verband der Siebenbürger Sachsen und seinem damaligen Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius, sowie den Großspendern, die erheblich zu den 1,4 Millionen Euro beigetragen haben, die es möglich machten, Schloss Horneck zu erwerben. Außerdem dankte er auch dem heutigen Bundesvorsitzenden Rainer Lehni und der Präsidentin der Föderation der Siebenbürger Sachsen Herta Daniel, der Bundeskulturreferentin Dagmar Seck sowie dem Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Michael Konnerth, für die Unterstützung. Sein Dank gilt dem Deutschen Bundestag, der die Förderung für den Um- und Ausbau beschlossen hat, der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters, der Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Standort Freiburg, dem Staatlichen Hochbauamt Schwäbisch Hall, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Landratsamt Heilbronn, der Stadt Gundelsheim und der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Heilbronn. Des Weiteren dankte er dem bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das über das Haus des Deutschen Ostens in München die Eröffnungsveranstaltung gefördert hat. Die Filmaufnahmen für die digitale Eröffnung und die Bereitstellung der Videos im Internet wurden durch die Kulturreferentin für Siebenbürgen aus Mitteln der BKM gefördert.
Vor allem aber dankte Prof. Gündisch den rund 2000 Siebenbürger Sachsen und ihren Freunden, die mit ihren Spenden die Realisierung dieses Projektes überhaupt ermöglicht haben. Aus dem Kreis der ehrenamtlich Engagierten dankte er stellvertretend vor allem drei Personen: Heidrun Negura, das Herz und die Seele des Kulturzentrums, die diese Veranstaltung federführend organisiert hat, Dr. Axel Froese, der als Manager und Koordinator der Um- und Ausbauarbeiten die baulichen, finanziellen und juristischen Fäden in der Hand gehalten hat, sowie Lucian Binder-Catana, der als Mediendesigner für die Gestaltung des Besucherzentrums und den Imagefilm verantwortlich zeichnet. S.E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung und die Geschichte von Schloss Horneck ein, erbat für das Siebenbürgische Kulturzentrum den Segen Gottes und überreichte dem Schlossverein als sichtbares Zeichen der Verbundenheit eine Deutschordensmadonna.
Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ überbrachte Mag. Wolfgang Rehner, Superintendent in der Steiermark, die Grüße der Evangelischen Kirche außerhalb Siebenbürgens und bat um die Gegenwart Gottes für das Kulturzentrum und für alle hier Ein- und Ausgehenden.
Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, überbrachte per Videobotschaft die Grüße und Glückwünsche der Heimatkirche und blickte mit Vorfreude auf die Zusammenarbeit der Institutionen auf Schloss Horneck zum Wohle der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft.
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, überbrachte die Glückwünsche der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und des Bundesinnen- und Heimatministers Horst Seehofer und versprach, sich auch in Zukunft für die Belange der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft einzusetzen.
Sylvia Stierstorfer, MdL und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, überbrachte die besten Grüße des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und der Bayerischen Sozialministerin Carolina Trautner. Sie hat schon öfter Siebenbürgen besucht und ist beeindruckt von dem Zusammenhalt und der Heimatliebe der Siebenbürger Sachsen; sie freut sich, dass auf Schloss Horneck die Kultur, Geschichte und die Traditionen der Siebenbürger Sachsen eine Heimat gefunden haben.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., erinnerte in seinem Grußwort an den heißen Sommer 2015 in dem es um die Rettung von Schloss Horneck ging, an die großartige Spendenaktion der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft und ihrer Freunde und nicht zuletzt an die Gründung des Trägervereins „Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V.“, des Eigentümers von Schloss Horneck. Für ihn war die Zusammensetzung des Vorstandes eine goldrichtige Entscheidung. Mit Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Dr. Axel Froese, Heidrun Negura und Herta Daniel hätten sich die richtigen Leute gefunden, die einen außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz gezeigt und Großartiges geleistet hätten. Thomas Șindilariu, stellvertretender Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, überbrachte die Grüße von Prof. Martin Bottesch, Vorsitzender des Siebenbürgenforums. Für ihn ist Kulturerbe ein Staffellauf mit Hindernissen aller Art. Er wünschte allen Institutionen auf Schloss Horneck, dem Siebenbürgen-Institut an der Uni Heidelberg mit Bibliothek und Archiv, dem Siebenbürgischen Museum und nicht zuletzt dem Schlossverein, dass sie den identitätsstiftenden Zweck auch weiterhin wahrnehmen. Denn nur so kann die Staffelübergabe an die nächste Generation gelingen.
Peter Maffay überbrachte seine Glückwünsche auch per Videobotschaft, gratulierte den Verantwortlichen für diese großartige Leistung und lud nach Siebenbürgen nach Radeln, Deutsch-Weißkirch oder ins Haferland ein.
Seitens der Familie Pietralla, Betreiber des Schlosshotels, sprach Michel Pietralla den Willkommensgruß. Die Familie hat langjährige Erfahrung in der Burgengastronomie, will auf Schloss Horneck erfolgreich wirtschaften, identifiziert sich aber auch in einem hohen Maß mit dem prachtvollen Renaissance- und Barockschloss und steht voll und ganz hinter der Zielsetzung des Schlossvereins, die siebenbürgische Kultur und Begegnung hier lebendig werden und bleiben zu lassen. Eine feierliche Eröffnung des Schlosshotels wird in absehbarer Zeit erfolgen.
Nicht zuletzt überbrachte Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters, MdB, in ihrer Videobotschaft herzliche Grüße, hob die Bedeutung der Förderung für den Ausbau von Schloss Horneck zum Siebenbürgischen Kultur- und Begegnungszentrum hervor und erinnerte an einen der Sinnsprüche auf vielen siebenbürgischen Hausgiebeln: „Ein Haus zu bauen braucht Geschick, ein Haus zu haben ist ein Glück, drinnen glücklich zu leben – ein Meisterstück“.
Mögen wir alle, die weltweite siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft und ihre Freunde dazu beitragen, dass dieses Meisterstück gelingt und auf Schloss Horneck glücklich gelebt wird! Mit dieser vielfältigen und trotz aller Einschränkungen sehr gelungenen, gut organisierten Eröffnungsveranstaltung wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Aber es gilt weiter zu machen und alle sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten, damit Schloss Horneck seiner Bestimmung als Siebenbürgisches Kulturzentrum gerecht wird.
Wir empfehlen Ihnen dazu auch die Bildergalerie: Eröffnung des Siebenbürgischen Kulturzentrums auf Schloss Horneck
Nach der Erteilung des ökumenischen Segens durch S. E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, und durch den Superintendenten der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark, Wolfgang Rehner, erfolgte der feierliche Einzug in das Schloss. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Eröffnung des Besucherzentrums, die Visitenkarte des Kultur- und Begegnungszentrum, durch Dr. Axel Froese, Manager und Koordinator der Umbauarbeiten, der in seinem Grußwort die Zuhörerschaft zu den Anfängen dieses Vorhabens führte. Startpunkt war das betriebswirtschaftliche Konzept von Dr. Froese und Oliver Sill und das Marketingkonzept von Heidrun Negura. Lucian Binder-Catana hat das Medienkonzept mit dem neuen Corporate Design eingebracht. Auch erwähnte er die einzelnen Meilensteine dieses Vorhabens beginnend mit der Baugenehmigung, der Gewinnung des Architekturbüros Schell für diese Phase des Umbaus, dem Zuwendungsbescheid des Bundeskulturministeriums, der Bewilligung des Umbaus durch das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, dem Abschluss eines 15-jährigen Pachtvertrages mit der Familie Pietralla, Betreiber des Schlosshotels, und dem Nachförderungsbescheid der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Die Spendenaktion für die Möblierung der Zimmer folgte einem Zimmerkonzept von Heidrun Negura, bei der der Spender die Möglichkeit hatte, dem Zimmer einen siebenbürgischen Ortsnamen zu geben, und sein Name dafür auf dem Zimmerschild genannt wurde. In jedem Zimmer liegt eine Broschüre mit Informationstexten über Siebenbürgen, den gewählten Ort und einem Spendertext aus. Damit wird im Schlosshotel den Siebenbürger Sachsen ein Heimatgefühl vermittelt, aber auch Touristen lernen Siebenbürgen besser kennen. Die 32 Zimmer wurden unter strengen denkmalpflegerischen Auflagen saniert. Sie beeindrucken durch die farblich abgestimmte Ausstattung, ihre hohen Decken und die wunderschön restaurierte Stuckatur. Der traumhafte Ausblick auf den Neckar und das benachbarte „Himmelreich“ (die Weinberge) ist inklusive.
Ein zentrales Element des Besucherzentrums ist die Medienwand gestaltet von Lucian Binder-Catana. Ein Teil davon sind die Wandtafeln, die die Geschichte von Schloss Horneck darstellen, die Institutionen vor Ort (Siebenbürgen-Institut und das Siebenbürgische Museum) vorstellen sowie über die Geschichte Siebenbürgens und der Siebenbürger Sachsen informieren. Auf einem großen Bildschirm (Touchscreen) mit einer Mediathek, die nach Belieben erweitert werden kann, können Informationen abgerufen werden, darunter auch einige Interviews und der neue Imagefilm.
Im Jugendstilsaal des Besucherzentrums feierte auch der sehr gelungene Imagefilm „Schloss Horneck – eine Jahrhunderte alte Geschichte“ von Lucian Binder-Catana Premiere. Das Drehbuch hat Heidrun Negura unter Mitwirkung von Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch geschrieben, die Produktion des Films hat die Firma Hyperscreen übernommen. Die von Dr. Heinke Fabritius, Kulturreferentin für Siebenbürgen, moderierte Premierenvorstellung ermöglichte es, auch direkt von Lucian Binder-Catana einiges über die Hintergründe zu diesem Film zu erfahren.
Außerdem haben zwei Neuerscheinungen die Eröffnungsveranstaltung bereichert: Konrad Gündisch präsentierte die Geschichte von Schloss Horneck in Wort und Bild und Ines Handel erzählte Pimpolinos Abenteuer auf Schloss Horneck. Im Rahmen der festlichen Eröffnung im Festsaal „Johannes Honterus“, die Dagmar Seck, Kulturreferentin des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. moderierte, haben Ehrengäste und Würdenträger von nah und fern, persönlich oder per Videobotschaft Grußworte überbracht. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Heidelberger Kammerformation unter der Leitung von Prof. Heinz Acker, der eigens für diese festliche Eröffnung eine Kammerfassung zu Ludwig van Beethovens „Musik zu einem Ritterballett“ geschrieben hat. Die acht Nummern dieser Ballettmusik – Marsch – Deutscher Gesang – Jagdlied – Romanze – Kriegslied – Trinklied – Deutscher Tanz – Coda – kennzeichnen nicht nur die Tugenden (und Untugenden) der deutschen Ritter, sie ergeben gleichzeitig auch eine Kurzfassung der Geschichte von Schloss Horneck von der Ordensritterburg über Bierbrauerei, Lungenheilanstalt, das Sanatorium, das „Heimathaus Siebenbürgen“ bis hin zum aktuellen Kulturzentrum.
In seiner Begrüßungsansprache dankte der Vorsitzende des Vereins Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V., Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, all denen, die diese Umbauphase mit Rat und Tat begleitet haben. Zunächst dankte er den Gründern des Schlossvereins, speziell dem Verband der Siebenbürger Sachsen und seinem damaligen Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius, sowie den Großspendern, die erheblich zu den 1,4 Millionen Euro beigetragen haben, die es möglich machten, Schloss Horneck zu erwerben. Außerdem dankte er auch dem heutigen Bundesvorsitzenden Rainer Lehni und der Präsidentin der Föderation der Siebenbürger Sachsen Herta Daniel, der Bundeskulturreferentin Dagmar Seck sowie dem Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Michael Konnerth, für die Unterstützung. Sein Dank gilt dem Deutschen Bundestag, der die Förderung für den Um- und Ausbau beschlossen hat, der Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters, der Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Standort Freiburg, dem Staatlichen Hochbauamt Schwäbisch Hall, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und dem Landesamt für Denkmalpflege, dem Landratsamt Heilbronn, der Stadt Gundelsheim und der Städtischen Entwicklungsgesellschaft Heilbronn. Des Weiteren dankte er dem bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, das über das Haus des Deutschen Ostens in München die Eröffnungsveranstaltung gefördert hat. Die Filmaufnahmen für die digitale Eröffnung und die Bereitstellung der Videos im Internet wurden durch die Kulturreferentin für Siebenbürgen aus Mitteln der BKM gefördert.
Vor allem aber dankte Prof. Gündisch den rund 2000 Siebenbürger Sachsen und ihren Freunden, die mit ihren Spenden die Realisierung dieses Projektes überhaupt ermöglicht haben. Aus dem Kreis der ehrenamtlich Engagierten dankte er stellvertretend vor allem drei Personen: Heidrun Negura, das Herz und die Seele des Kulturzentrums, die diese Veranstaltung federführend organisiert hat, Dr. Axel Froese, der als Manager und Koordinator der Um- und Ausbauarbeiten die baulichen, finanziellen und juristischen Fäden in der Hand gehalten hat, sowie Lucian Binder-Catana, der als Mediendesigner für die Gestaltung des Besucherzentrums und den Imagefilm verantwortlich zeichnet. S.E. Frank Bayard, Hochmeister des Deutschen Ordens, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung und die Geschichte von Schloss Horneck ein, erbat für das Siebenbürgische Kulturzentrum den Segen Gottes und überreichte dem Schlossverein als sichtbares Zeichen der Verbundenheit eine Deutschordensmadonna.
Mit einem herzlichen „Grüß Gott“ überbrachte Mag. Wolfgang Rehner, Superintendent in der Steiermark, die Grüße der Evangelischen Kirche außerhalb Siebenbürgens und bat um die Gegenwart Gottes für das Kulturzentrum und für alle hier Ein- und Ausgehenden.
Reinhart Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, überbrachte per Videobotschaft die Grüße und Glückwünsche der Heimatkirche und blickte mit Vorfreude auf die Zusammenarbeit der Institutionen auf Schloss Horneck zum Wohle der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft.
Prof. Dr. Dr. h.c. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, überbrachte die Glückwünsche der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und des Bundesinnen- und Heimatministers Horst Seehofer und versprach, sich auch in Zukunft für die Belange der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft einzusetzen.
Sylvia Stierstorfer, MdL und Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, überbrachte die besten Grüße des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und der Bayerischen Sozialministerin Carolina Trautner. Sie hat schon öfter Siebenbürgen besucht und ist beeindruckt von dem Zusammenhalt und der Heimatliebe der Siebenbürger Sachsen; sie freut sich, dass auf Schloss Horneck die Kultur, Geschichte und die Traditionen der Siebenbürger Sachsen eine Heimat gefunden haben.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., erinnerte in seinem Grußwort an den heißen Sommer 2015 in dem es um die Rettung von Schloss Horneck ging, an die großartige Spendenaktion der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft und ihrer Freunde und nicht zuletzt an die Gründung des Trägervereins „Siebenbürgisches Kulturzentrum Schloss Horneck e.V.“, des Eigentümers von Schloss Horneck. Für ihn war die Zusammensetzung des Vorstandes eine goldrichtige Entscheidung. Mit Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch, Dr. Axel Froese, Heidrun Negura und Herta Daniel hätten sich die richtigen Leute gefunden, die einen außerordentlichen ehrenamtlichen Einsatz gezeigt und Großartiges geleistet hätten. Thomas Șindilariu, stellvertretender Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen, überbrachte die Grüße von Prof. Martin Bottesch, Vorsitzender des Siebenbürgenforums. Für ihn ist Kulturerbe ein Staffellauf mit Hindernissen aller Art. Er wünschte allen Institutionen auf Schloss Horneck, dem Siebenbürgen-Institut an der Uni Heidelberg mit Bibliothek und Archiv, dem Siebenbürgischen Museum und nicht zuletzt dem Schlossverein, dass sie den identitätsstiftenden Zweck auch weiterhin wahrnehmen. Denn nur so kann die Staffelübergabe an die nächste Generation gelingen.
Peter Maffay überbrachte seine Glückwünsche auch per Videobotschaft, gratulierte den Verantwortlichen für diese großartige Leistung und lud nach Siebenbürgen nach Radeln, Deutsch-Weißkirch oder ins Haferland ein.
Seitens der Familie Pietralla, Betreiber des Schlosshotels, sprach Michel Pietralla den Willkommensgruß. Die Familie hat langjährige Erfahrung in der Burgengastronomie, will auf Schloss Horneck erfolgreich wirtschaften, identifiziert sich aber auch in einem hohen Maß mit dem prachtvollen Renaissance- und Barockschloss und steht voll und ganz hinter der Zielsetzung des Schlossvereins, die siebenbürgische Kultur und Begegnung hier lebendig werden und bleiben zu lassen. Eine feierliche Eröffnung des Schlosshotels wird in absehbarer Zeit erfolgen.
Nicht zuletzt überbrachte Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters, MdB, in ihrer Videobotschaft herzliche Grüße, hob die Bedeutung der Förderung für den Ausbau von Schloss Horneck zum Siebenbürgischen Kultur- und Begegnungszentrum hervor und erinnerte an einen der Sinnsprüche auf vielen siebenbürgischen Hausgiebeln: „Ein Haus zu bauen braucht Geschick, ein Haus zu haben ist ein Glück, drinnen glücklich zu leben – ein Meisterstück“.
Mögen wir alle, die weltweite siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft und ihre Freunde dazu beitragen, dass dieses Meisterstück gelingt und auf Schloss Horneck glücklich gelebt wird! Mit dieser vielfältigen und trotz aller Einschränkungen sehr gelungenen, gut organisierten Eröffnungsveranstaltung wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. Aber es gilt weiter zu machen und alle sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten, damit Schloss Horneck seiner Bestimmung als Siebenbürgisches Kulturzentrum gerecht wird.
Jürgen Binder
Wir empfehlen Ihnen dazu auch die Bildergalerie: Eröffnung des Siebenbürgischen Kulturzentrums auf Schloss Horneck
Schlagwörter: Schloss Horneck, Siebenbürgisches Kulturzentrum, Gundelsheim, Eröffnung, Deutscher Orden, Bayard, Rehner, Acker, Schell, Gündisch, Froese, Lehni, Fabritius, Daniel, Negura, BKM, Grütters, Maffay, Guib, Konnerth
35 Bewertungen:
Noch keine Kommmentare zum Artikel.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.