7. August 2022

„Siebenbürgischer Kultursommer“ in Hermannstadt eröffnet

„Der Siebenbürgische Kultursommer 2022 wurde aus der Not heraus geboren. Nachdem 2017 in Hermannstadt das erste große Sachsentreffen stattgefunden hatte, war für 2021 das zweite geplant, das wegen der Pandemie zunächst auf 2022 verschoben wurde.“ Als auch 2022 eine große Veranstaltung nicht möglich war, „kam die Idee auf, diese durch eine Vielzahl kleinerer Events zu ersetzen“. Mit diesen Worten begrüßte Martin Bottesch, der Vorsitzende des Siebenbürgenforums, die Gäste der Eröffnung des „Siebenbürgischen Kultursommers“ am 23. Juli im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen.
Er freute sich über das große Interesse am Zusammenkommen und teilte mit, dass infolge der gemeinsamen Planung durch die siebenbürgisch-sächsischen Verbände aus Deutschland, Österreich und Siebenbürgen rund 130 Veranstaltungen in 53 Ortschaften angemeldet wurden und in einem 64 Seiten starken Programmheft vorgestellt werden.

„Viele kleine Steinchen ergeben zusammen ein großes Mosaik. Diese Idee steckt hinter dem mit viel Herzblut geplanten Siebenbürgischen Kultursommer. Was für eine tolle Idee, das Siebenbürgersein in Tradition und Natur, in Erinnerung und Gegenwart miteinander zu feiern!“, schwärmte in ihrem Grußwort die deutsche Konsulin Kerstin Ursula Jahn und wünschte allen Anwesenden, neben Altbekanntem auch Neues zu entdecken.

Zum Thema der Eröffnungsveranstaltung – „Kulturelle Zugehörigkeit“ – hielt Dr. Eveline Cioflec den Festvortrag. Sie sprach u.a. darüber, dass sich Prägungen nicht abstreiten lassen, dass aber jede und jeder selbst entscheiden muss/soll, wo sie oder er hingehören. Konsulin Jahn hatte diesbezüglich eine interessante Studie der Universität Amsterdam aus dem Jahr 2021 erwähnt, die zu dem Schluss gekommen ist, dass man mit überdurchschnittlicher Genauigkeit erkennen kann, ob eine lachende Person aus der eigenen oder einer anderen kulturellen Gruppe stammt. Folglich forderte sie die Anwesenden auf: „Lachen Sie miteinander und versichern Sie sich gegenseitig auch über diese für den ganzen Organismus so wohltuende Aktivität Ihrer gemeinsamen kulturellen Zugehörigkeit.“

Ebenfalls zum Thema des Abends gehörte die Ausstellung mit Aquarellen des Architekten Theo Damm, dessen Bildband „Alte Städte, Dörfer und Kirchenburgen. Skizzen aus Siebenbürgen“ der DFDR-Geschäftsführer Benjamin Józsa vorstellte. Statt einer „heißen Schlacht am kalten Büfett“ (wie es in einem Lied von Reinhard Mey heißt), das für sie vorbereitet war, lieferten sich die Anwesenden eine „heiße Schlacht“ am reich bestückten Büchertisch. Praktischerweise standen ihnen dort auch Stofftaschen mit dem aufgedrucktem Forumslogo zur Verfügung, so dass sie die Gratis-Bücher darin verstauen konnten. Einige der Bücher, deren Herausgabe aus Mitteln des Departements für Interethnische Beziehungen finanziert worden ist – 2021 waren es insgesamt 70 –, stellte Unterstaatssekretär Thomas Șindilariu kenntnisreich vor.

Beatrice Ungar (HZ)



Artikel der Hermannstädter Zeitung

Schlagwörter: Kultursommer 2022, Hermannstadt, Bottesch, Eröffnung, Siebenbürgenforum

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Neueste Kommentare

  • 07.08.2022, 12:08 Uhr von Zacken: Inzwischen hat der Kultursommer Fahrt aufgenommen, mit vielen Jugendlichen auf den Dorfbällen ... [weiter]

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