10. Mai 2024
Junge Siebenbürger Sachsen zeigen uns neue Wege, wie wir unsere Mundart erhalten können
Es muss raus! Bei jedem Seminar rede ich mittlerweile mit Jugendlichen darüber und immer wieder stelle ich fest, dass WIR – die Alten – die Verursacher/innen dafür sind, dass das Siebenbürgisch-Sächsische leider zusehends aus unserem Sprachgebrauch schwindet. Also müssten wir, die Alten, es auch wieder korrigieren und etwas tun, denke ich! Ohne etwas an unserem Verhalten zu ändern, wird sich wahrscheinlich nichts bewegen. Dabei ist es eigentlich einfach!

Hinzu kommt, dass wir meist automatisch junge Sachsensprößlinge deutsch ansprechen, obwohl sie Sächsisch verstehen. Nun, was man sich mal angewöhnt hat, ist gar nicht mehr so leicht zu ändern… Aber leicht sollten wir es uns nicht machen, wenn es um unsere Muttersprache geht! Und für unsere grauen Zellen ist es optimal, wenn wir Alten neue Wege gehen.
Vorschlag einer Jugendlichen bei meinem letzten Seminarbesuch: Wir sollten bei Festen, Veranstaltungen, wo Jung und Alt zusammen arbeitet oder feiert, die jungen Leute möglichst sächsisch ansprechen, auch wenn sie deutsch antworten! Sollten einige uns nicht verstehen, muss man freilich mit ihnen deutsch sprechen. Die meisten werden es aber verstehen und mit der Zeit vielleicht auch in Mundart antworten, wenn man sie nicht auslacht. Denn ich verrate euch ein Geheimnis: Viele Jugendliche aus unseren Gruppen sprechen untereinander schon irgendwie sächsisch, weil sie es cool finden, weil es zusammenschweißt und niemand sie auslacht!
Das können wir nicht auf uns sitzen lassen! Beim letzten Seminar haben wir es ausprobiert und uns dann gegenseitig aufmerksam gemacht, wenn wir in alte Rollenmuster zurückgefallen sind, und es hat schon beim ersten Mal viel besser geklappt als gedacht. Ich will es auch weiterhin so praktizieren und unseren Jugendlichen diese Chance geben. Euch lade ich ein, es auch zu versuchen!
Doris Hutter
Schlagwörter: Sprache, Mundart, Sächsisch, Kinder, Jugendliche
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