5. Februar 2025
Deportationsfilme in Berlin: Gespräch mit Günter Czernetzky und Max Kern
Zum Gedenken an 80 Jahre seit der Deportation der Rumäniendeutschen in die Sowjetunion veranstaltete das Deutsche Kulturforum östliches Europa zusammen mit dem Bundesplatzkino am 11. Januar in Berlin einen Filmnachmittag. Unter der Moderation der Organisatorin Dr. Ingeborg Szöllösi und in Anwesenheit der beiden Regisseure Günter Czernetzky und Max Kern wurden zwei Kurzfilme gezeigt.

Max Kern (geboren 1992), dessen Familie aus Siebenbürgen stammt, beleuchtet in seinem Kurzfilm „Jenseits des Waldes“ (2024) einen anderen Aspekt aus der Zeit der Deportation. Sein Spielfilm basiert auf Erzählungen seines Großvaters, der erst in fortgeschrittenem Alter von seiner Flucht mit seinem Bruder in die Karpaten erzählt, um sich der Deportation zu entziehen. Die sich steigernde Angst und die Nachricht, dass die Eltern statt ihrer mitgenommen würden, veranlassen den älteren Bruder zur Rückkehr.
Zwei Filmemacher aus unterschiedlichen Generationen illustrieren mit unterschiedlichem Genre, dem Dokumentarfilm bzw. dem Kurzspielfilm, verschiedene Aspekte aus dieser unmenschlichen Zeit. Im anschließenden Publikumsgespräch erläuterten die beiden Regisseure ihre Beweggründe, sich diesem Thema zu widmen. Die Generation, die aus erlebter Erinnerung berichten kann, gibt es bald nicht mehr und so bleibt nur die erzählte Erinnerung, die es gilt, für die Zukunft aufzubewahren. „Die Thematik lässt einen nicht los“, so Max Kern, so auch das zahlreiche und interessierte Publikum im ausverkauften Saal.
Alfred Schadt
Schlagwörter: Deportation, Filmvorführung, Czernetzky
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