Hegt wird gesangen!: „Hiert des Stromes Sälwerwällen“
„Hiert des Stromes Sälwerwällen“ (Det Frähjohr) gehört zu den beliebtesten Frühlingsliedern. Viele siebenbürgische Chöre haben es in ihrem Repertoire. Dem Komponisten Hans Mild (1883-1958) ist mit der Soloeinlage im Refrain ein wunderbarer Griff gelungen, der sicher zur Beliebtheit dieses Lieds beigetragen hat. Der Ausruf des Tenor-Solisten im Refrain „Frähjohr äs hä! Wängter verbä!“ unterstreicht die Freude über die Ankunft der warmen Jahreszeit. Manch ein Tenor denkt auch heute noch stolz daran zurück, dass er einmal die Ehre hatte, diese Stelle solistisch zu singen.
Der vierstimmige Satz von Hans Mild ist abgedruckt in „Lieder der Heimat“ Hgg. Norbert Petri und Viorel Ardeleanu, 1973 in Kronstadt und in „Lieder“ Hans Mild, Musiknotenverlag Latzina 2008. Über Hans Mild wurde bereits in einer früheren Ausgabe unserer Reihe „Hegt wird gesangen!“ (Folge 13 vom 5. August 2024, S. 6) berichtet. In der Liedersammlung „E Liedchen hälft ängden – alte und neue Lieder aus Siebenbürgen“, Hgg. Angelika Meltzer und Rosemarie Chrestels 2020, bieten wir einen vereinfachten zweistimmigen Satz an.Bauern beim Pflügen mit Holzpflug und Kühen. Foto Fischer 1926
Über den Textdichter Michael (Misch) Wonner konnte ich leider keinerlei biographische Daten finden. Vielleicht kann jemand von Ihnen diese Lücke ergänzen? Der Autor beschreibt den Übergang vom Winter auf den Frühling und die damit verbundenen Arbeiten der Bäuerinnen und Bauern. Alle Samen müssen jetzt rechtzeitig gesät werden, damit man für den nächsten Winter gut versorgt ist. Die Erneuerung der Natur im Frühling bewirkt eine positive Einstellung zur harten Feldarbeit: Nur nach schwerer Tagesarbeit ist so süß die Abendruh’. Der Bauer ist in seinem ganzen Sein dem mit Kreislauf der Jahreszeiten verbunden. Michael Wonner hat dieses Gedicht zweifellos vor der Enteignung im März 1945 geschrieben. Drei Aufnahmen mit Chören finden Sie unter siebenbuerger.de/go/2L155.
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