11. Oktober 2006

Bundesverdienstkreuz für Franz Reimer Schullerus

Dr. Franz Reimer Schullerus, Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene a. D., hat am 6. Oktober in der Würzburger Residenz aus den Händen des Bayerischen Staatsministers Eberhard Sinner das Bundesverdienstkreuz am Bande entgegengenommen. Der aus Siebenbürgen stammende Tiermediziner setzt sich seit Jahren für Hilfsprojekte in Rumänien im landwirtschaftlich-wirtschaftlichen sowie im sozialen Bereich ein.
Angeregt hatte diese Auszeichnung die Rumänienbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Dr. h.c. Barbara Stamm, in Würdigung seines Einsatzes bei der Organisation von Fortbildungsmaßnahmen für rumänische Tiermediziner und Landwirte sowie vor allem seines Engagements zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder im Behindertenzentrum Pastraveni in Rumänien.
Staatsminister Eberhard Sinner (links) überreichte Dr. Franz Reimer Schullerus (Mitte) in der Würzburger Residenz das Bundesverdienstkreuz am Bande. Rechts im Bild der unterfränkische Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Foto: ruf
Staatsminister Eberhard Sinner (links) überreichte Dr. Franz Reimer Schullerus (Mitte) in der Würzburger Residenz das Bundesverdienstkreuz am Bande. Rechts im Bild der unterfränkische Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer. Foto: ruf


Staatsminister Sinner wies in seiner Laudatio darauf hin, dass es nicht häufig vorkomme, dass „ein Grenzgänger aus Baden-Württemberg“ in einer Residenz in Bayern geehrt werde. Die Wurzeln des in Wallhausen in Baden-Württemberg wohnhaften Mediziners liegen freilich in Siebenbürgen. 1935 in Brezoi geboren, wuchs Franz Reimer Schullerus in Hermannstadt auf. Nach seinem Studium der Tiermedizin in Klausenburg, das er 1973 mit der Promotion abschloss, arbeitete er in diesem Beruf bis zu seiner Ausreise nach Deutschland im August 1979. Im Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt Stuttgart erhielt Schullerus eine Anstellung im Höheren Dienst. In diesem Amt arbeitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2000. Eine Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen in der Fachpresse fallen in diese Zeit.

Auf einen Anfang 1999 ausgestrahlten Fernsehbericht über die Aktivitäten des Freistaats Bayern und der „Bayerischen Kinderhilfe Rumänien“ hin bot Schullerus seine Mithilfe an bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Buben und Mädchen im Behindertenzentrum Pastraveni, aber auch der Bevölkerung des Ortes Pastraveni. Bereits nach einem Jahr seines ehrenamtlichen Wirkens stellten sich unerwartete Erfolge ein, wie die Rumänienbeauftragte Stamm in ihrer an den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber gerichteten Anregung begründete: „Man kann ohne Übertreibung feststellen, dass er die Landwirtschaft in unserem Pilotzentrum Pastraveni revolutioniert hat. Seit Herr Dr. Schullerus die Leitung der Landwirtschaft mit den Bereichen Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Gemüseanbau, die Lagerung und Bevorratung von Lebensmitteln und die Herstellung von gesunder Gemeinschaftsverpflegung übernommen hat, geht es den Kindern sichtbar besser. Genauso wichtig war aber, dass dadurch Arbeitsplätze für die mittlerweile erwachsenen Heimbewohner geschaffen wurden. Entsprechend ihren Fähigkeiten finden diese in den verschiedenen Bereichen sinnvolle und lebenserfüllende Aufgaben. Die Arbeitsplätze sind gleichzeitig auch Therapieplätze.“ Der heute 71-jährige Siebenbürger-Sachse habe sich als „Botschafter des guten Willens für Bayern und für Deutschland“ sehr verdient gemacht.

CS


Schlagwörter: Ehrungen, Naturwissenschaften

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