19. November 2006

Siebenbürgische "Global Player"

Sie stammen aus Mediasch, Kronstadt, Klausenburg, Halvelagen und Meschen, die Bandmitglieder des „Heidelberg Quartett of five”: Helmut Müller (Trompete), Christoph Stadtler (Keyboard/Gitarre), Lars Vollmer (Drums), Andres Paul (Saxophon/Klarinette) und Wilhelm Mantsch (Bass/Gesang). Allesamt professionelle Musiker, die ausschließlich live spielen. Groß ist die Bandbreite ihres Repertoires (Pop, Rock, Oldies, Evergreens, Volksmusik), über den Globus verstreut liegen die Konzertorte ihrer internationalen Tourneen. Siebenbürger Sachsen in Lederhosen auf dem Oktoberfest in Tokio – gibt’s das wirklich?
Ende September ist das „Heidelberg Quartett of five” von einer strapaziösen US-Tournee zurückgekehrt. Die Stationen waren Portland (Oregon), Chicago (Illinois), Peoria (Illinois), La Crosse (Wisconsin). Anfang Oktober ging es dann nach Tokio, wo das Ensemble zehn Tage lang auf dem Oktoberfest gastierte. „Man muss die Leute begeistern, dann macht man nie etwas falsch“, behauptet Bandleader Andres Paul im Brustton der Überzeugung. Und die Japaner seien vollauf begeistert gewesen, ähnlich wie die Amerikaner, etwa bei den alljährlichen Auftritten in Las Vegas, dem Mekka für spektakuläre Unterhaltungsshows. Was ist das Geheimnis dieses Erfolges? – Live-Musik und Lederhosen? Das wäre dann doch eine Spur zu billig. – Dann eben eine einfachere Frage: Wie erklärt sich „Heidelberg“ im Bandnamen? – Zwei Bandmitglieder (Stadtler und Vollmer) hätten seinerzeit in der Nähe von Heidelberg gelebt; darüber hinaus sei Heidelberg den Amerikanern ein Begriff, erläutert Paul. Recht so, schließlich ist Alt-Heidelberg der Inbegriff von „good old Germany“. Insofern schlagen die fünf Landsleute eine interkontinentale Klangbrücke vom alten zum neuen Kontinent. „Neue Wege“ heißt übrigens die 1996 auf den Markt gebrachte CD.

Bandmitglieder des
Bandmitglieder des "Heidelberg Quartett of five", von rechts nach links: Helmut Müller (Trompete), Christoph Stadtler (Keyboard/Gitarre), Lars Vollmer (Drums), Andres Paul (Saxophon/Klarinette), Wilhelm Mantsch (Bass/Gesang).

Es war ein weiter Weg, erinnert sich Andres Paul, vom kleinen Jungen, der in Siebenbürgen heulend über der Klarinette saß, zum Musiker, der in die Welt hinauszog, um groß aufzuspielen. Pauls Wurzeln liegen in der Gemeinde Halvelagen, 20 km westlich von Schäßburg. Er ist diesen Weg gegangen, hatte mit 17 Jahren die ersten Auftritte im Ausland, spielte jahrelang im legendären „Joe Schwarz Orchester“ und damit im Zirkus Krone, begleitete u. a. auch Roberto Blanco. Zahlreiche Welt-Tourneen hat Andres Paul inzwischen mit dem (aus der Show Band CABANA hervorgegangenen) „Heidelberg Quartett of five“ unternommen.

Laut Internet-Enzyklopädie Wikipedia bedeutet Dubai ins Deutsche übersetzt so viel wie „Treffpunkt“. Dies nimmt die Band wörtlich. Ihre nächstjährige Tourneereise führt nämlich an den Persischen Golf, und dann noch weiter nach Australien. Hierzulande ist das Ensemble demnächst in Baden-Württemberg, genauer im evangelischen Gemeindehaus in Esslingen-Mettingen, zu hören, wo das „Heidelberg Quartett of five“ am 25. November 2006 auf einem Ball spielen wird. Die Vollblutmusiker wählten als Motto: „Tanz der Vampire“. Mehr Infos über das Ensemble finden sich im Internet unter www.heidelbergquartett.com. Kontakt unter Telefon: (01 71) 7 95 07 83, oder per E-Mail.

CS


Schlagwörter: Musikband

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