14. Oktober 2007

Rumänisch-Bulgarische Filmtage in Salzburg

Spätestens seit Christian Mungiu heuer in Cannes die Goldene Palme gewann, stehen jungen Filmemacher Rumäniens im internationalen Rampenlicht. In ihren cineastischen Geschichten geht es um Kommunismus, um Revolution und um den Übergang zum Kapitalismus. Aber das ist nicht alles. Sie erzählen von Kindheitserinnerungen, von der Liebe und Einsamkeit, vom allgemein Menschlichen. Die Rumänisch-Bulgarischen Filmtage finden vom 19. - 23. Oktober im Mozart Kino in Salzburg statt.
Zu sehen ist unter anderem der in Cannes 2006 als bester Debütfilm ausgezeichnete rumänische Film „12:08 East of Bucharest“. Darin erzählt Corneliu Porumboiu die Geschichte zweier Studiogäste, die im Fernsehen in einer Live-Show vom heroischen Aufruhr rund um Ceaușescus Sturz erzählen. Doch als Zuschauer anrufen und den Aussagen widersprechen, geraten die Studiogäste in Schwierigkeiten.

Ein heißer Tipp ist auch die Dokumentation der Bulgarin Adela Peevas „Whose is this Song?“. In ihrem Film begibt sie sich auf die Suche nach den Wurzeln eines Liedes, das am Balkan sehr verbreitet ist – und stößt dabei auf jede Menge „einzig und alleiniger“ Urheber.

Gezeigt wird auch von Cristi Puiu „Der Tod des Herrn Lazarescu“ - der rumänische Spielfilm wurde in Cannes 2005 mit „Un certain regard“ ausgezeichnet. So leicht stirbt es sich nicht - weder in Rumänien noch sonst wo. Herr Lazarescu ahnt es nur. Ruft die Rettung und schlittert in einen Prozess der ungefähren Wahrnehmung, in ein Roadmovie der außergewöhnlichen Art. Ein konzentrierter Totentanz überforderter Ärzte, allnächtlicher Ignoranz, menschlicher Mitleidlosigkeit. Seine drei Katzen werden ihn vermissen. Kurzzeitig. „Lazarescu fällt nicht seinem Schicksal zum Opfer, sondern stirbt, weil um ihn herum Gleichgültigkeit herrscht, einen einsamen, banalen und grausamen Tod.“

Filmprogramm:

Freitag, 19. Oktober, 18.30 Uhr, „12:08 EAST OF BUCHAREST - A fost sau n-a fost?“, Rumänien 2006, Regie: Corneliu Porumboiu, 89 Min., Original mit deutschen Untertiteln.
Samstag, 20. Oktober, 18.30 Uhr, „RYNA“, Rumänien 2005, Regie: Ruxandra Zenide, 94 Min., Original mit deutschen Untertiteln.

Sonntag, 21. Oktober, 11.00, „WESSEN LIED IST DAS? – Čia E Tazi Pesen?“, Bulgarien 2003, Regie: Andela Peeva, 70 Min., Original mit englischen Untertiteln.
Sonntag, 21. Oktober, 18.30 Uhr, „BAND OHNE NAMEN – Orkestar Bez Ime“, Bulgarien 1981, Regie: Ljudmil Kirkov, 114 Min., Original mit englischen Untertiteln.
Montag, 22. Oktober, 18.30 Uhr, „DAS LETZTE WORT - Poslednata duma“, Bulgarien 1973, Regie: Binka Zeljaskova, 118 Min., Original mit deutschen Untertiteln.


Dienstag, 23. Oktober, 18.30 Uhr, „Der Tod des Herrn Lazarescu - Moartea domnului Lazarescu“, Rumänien 2005, Regie: Cristi Puiu, 158 Min., Original mit deutschen Untertitel.


Kartenreservierung bei: Mozart Kino, Kaigasse 33, 5020 Salzburg, Telefon Kinokasse: (00 43) (0)6 62 / 84 22 22.

Schlagwörter: Rumänien, Kino, Salzburg

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