25. Oktober 2007

Ingrid Gündisch inszeniert Becketts „Endspiel“ am Staatstheater Nürnberg

Die siebenbürgische Regisseurin Ingrid Gündisch inszeniert am Staatstheater Nürnberg das Stück „Endspiel“ des irischen Literaturnobelpreisträgers Samuel Beckett (1906-1989). Die Premiere am 27. Oktober ist bereits ausverkauft.
Wie kann man leben, wenn man nur noch auf das Ende hinlebt? „Wir sind doch nicht im Begriff, etwas zu bedeuten?“, so die größte Angst von Hamm und Clov, Herr und Knecht, die auf das Ende warten. Hamm, blind und im Rollstuhl, Clov, der nicht mehr sitzen kann, dazu Hamms beinlose Eltern Nagg und Nell, die ihre letzten Stunden in Mülltonnen fristen, halten sich an strenge Hierarchie und kuriose Rituale, um der absoluten Sinn- und Ziellosigkeit entgegenzutreten und sie gleichzeitig nicht zu verlieren. Außerhalb ihrer kleinen Welt ist bereits das Nichts, innerhalb spielen sie sich etwas vor, was Leben heißen könnte, aber doch nur ein Vegetieren angesichts des ersehnten, gefürchteten Todes ist.

In der Neuinszenierung von Ingrid Gündisch zeichnen für Bühne und Kostüme Friederike Baer, für Dramaturgie Frank Behnke verantwortlich. Die tagesaktuelle Besetzung: Hartmut Neuber (Nagg), Rebecca Kirchmann (Nell), Jochen Kuhl (Hamm), Michale Nowack (Clov). Termine der Aufführungen am Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10: Samstag, den 3. November, 19.30 Uhr; Mittwoch, den 14. November, 20.00 Uhr; Mittwoch, den 28. November, 20.00 Uhr; Freitag, den 7. Dezember, 20.00 Uhr. Karten sind erhältlich über die Ticket-Hotline: (01 80) 5 23 16 00, oder online über die Webseite des Staatstheaters Nürnberg.

Ingrid Gündisch, Tochter der bekannten siebenbürgischen Schriftstellerin Karin Gündisch, wurde 1977 in Bukarest geboren und siedelte 1984 in die Bundesrepublik aus. Nach Assistenzen am Theater Basel studierte sie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin Regie. In dieser Zeit war sie als Regieassistentin und Abendspielleiterin von Manfred Karge und George Tabori am Berliner Ensemble, als Schauspieldozentin an der Universität der Künste Berlin und an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin tätig. Nach dem Studium arbeitete sie als Regieassistentin und Regisseurin am Schauspiel Köln. Seit 2004 ist Gündisch, die in Nürnberg lebt, als freie Regisseurin tätig. Die Theatermacherin hat u. a. Rainer Werner Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ am Schauspiel Köln, Goethes „Urfaust“ in Hermannstadt, Schillers „Kabale und Liebe“ am Grenzlandtheater Aachen und Ibsens „Nora“ in Esslingen inszeniert.

CS

Schlagwörter: Gündisch, Theater, Beckett, Nürnberg

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