2. November 2008

Andreas Milds Ölbilder erinnern an die Heimat

Albert Schweitzers Feststellung „Was Leben ist, vermag keine Wissenschaft zu sagen“ trifft auf kaum jemanden mehr zu als auf Andreas Mild, dessen Dorfansichten und Naturbilder im siebenbürgischen Betrachter die Erinnerung an die Heimat wecken. Ölbilder des 75-jährigen Landsmannes wurden kürzlich im Rahmen der 8. Bergatreuter Kunstausstellung gezeigt.
Andreas Mild wurde 1933 in Magarei (Kreis Hermannstadt) geboren. Die Eltern waren einfache Bauern. Der Vater starb bei der Armee, als Andreas gerade neun Jahre alt war. Die Mutter musste trotz schwerer Krankheit vier Kinder, außer ihm noch drei Mädchen, ernähren. Andreas erlernte nach sieben Jahren Volksschule das Maurer- und das Zimmererhandwerk und trug zum Familienunterhalt bei. Mit 21 Jahren musste er für zweieinhalb Jahre zur Armee, wo er zu Arbeiten im Kohlerevier Schiltal eingesetzt wurde.

Trotz dieses harten Lebens fand er Zeit für die Kunst. Im Obergeschoss des heimischen Pfarrhauses richtete er ein Museum für ländliches Handwerkszeug ein und begann autodidaktisch mit der Malerei. Seine Ölbilder, Dorfansichten und Naturbilder, sind geprägt von seiner Heimatliebe. Diese Bilder sind Erinnerungswerte an seine Heimat, wie es sie heute nicht mehr gibt. Leider hatte er dort nicht die Möglichkeit, seine Arbeiten auszustellen. Ihr Sinn heute ist es, bei den älteren Landsleuten Heimaterinnerungen wachzurufen.
Der Maler und Sammler Andreas Mild und einige ...
Der Maler und Sammler Andreas Mild und einige seiner in Bergatreute ausgestellten Werke.
1967 heiratete Andreas Mild. Seine Frau schenkte ihm zwei Töchter, die beide heute in seiner unmittelbaren Nähe wohnen. Seine Frau verstarb 1986. 1998 übersiedelte Mild nach Deutschland und wohnt seither in Bergatreute im Landkreis Ravensburg. Er arbeitet selbst im hohen Alter noch im Brennholzhandel.

In seiner neuen Heimat hat er seine Hobbys fortgesetzt: Sammeln alter Bauerngerätschaft und Malen. Seit in Bergatreute alle zwei Jahre Kunstausstellungen stattfinden, nimmt er mit sichtlicher Freude daran teil. So auch bei der 8. Bergatreuter Kunstausstellung am 18./19. Oktober. Für den Nicht-Siebenbürger Martin Heine, Initiator der Ausstellung und Autor des Bandes „300 Jahre Wallfahrtskirche Bergatreute“, ist es auch eine soziale Verpflichtung, dem im Leben hart geprüften Siebenbürger Sachsen ein Stück neue Heimat und Freude zurückzugeben.

Schlagwörter: Malerei

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