27. Dezember 2008

Dressler-Nachlass in Gundelsheim

Von den über 100 Nachlässen, die sich im Archiv des Siebenbürgen-Institutes befinden, ist der Nachlass Franz Xaver Dressler sicher einer der bedeutendsten. Für Musikfreunde und auch für Interessenten der Zeitgeschichte Hermann­stadts ist er besonders zu empfehlen, da er eine Zeitspanne von sechs Jahrzehnten umfasst, von 1920 bis 1980.
Ein großer Teil des Nachlasses ist den siebenbürgisch-sächsischen Orgelbauern und den Or­ganisten gewidmet, beginnend mit jenen aus dem 15. Jahrhundert. Dressler legte für jeden Kartei­karten an und sammelte Ori­ginalunterlagen, wie Quittungen und Kostenrechnungen.

Zu den antiquarischen Raritäten gehört das Orgelbuch zum Hermannstädter Gesangbuch 1769 sowie ein „Catalogus Incolarum Civitatis Cibiniana“ vom 7. März 1640. Fünf Alben dokumentieren mit Zeitungsausschnitten und Fotos in chronologischer Reihenfolge die überaus dynamische Aktivität des großen Musikers und die von ihm geleiteten Chöre von 1920 bis 1980.

Ein anderes Album ist der Deutschland-Tour­nee des Brukenthalchors (August-September 1934) gewidmet; die Kritiken der deutschen Presse waren überaus positiv und der Empfang der Schüler aus Hermannstadt in Deutschland sehr gastfreundlich. Von Dresslers Kompositio­nen und Bearbeitungen sind die „Friedenskanta­te“, „Tripartita“, „Sinfonia dorica“, „Rhapsodie für Orchester“, „Cantica humana“ sowie „Vier siebenbürgische Volkslieder“ zu erwähnen.

Die obengenannten Werke sind auch auf Ton­bändern dokumentiert. Auch rund hundert Dias von siebenbürgisch-sächsischen Kirchen und ihren Orgeln mit dazugehörigen Begleit­tex­ten stehen Interessenten im Archiv in Gundelsheim zur Verfügung.

Christian Reinerth

Schlagwörter: Musik, Gundelsheim, Siebenbürgen-Institut

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