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23. Juni 2012

Kulturspiegel

Zwangsevakuierungen im Burzenland vor 60 Jahren

Am 3. Mai 2012 waren es sechzig Jahre seit den Zwangsevakuierungen in Kronstadt und in den sächsischen Gemeinden des Burzenlandes. Für meine Familie war es schon die zweite Evakuierung, denn im Frühjahr 1945, als die Sowjetarmee durch Kronstadt zog, mussten die Sachsen auf der Postwiese ihre Wohnungen innerhalb von drei Stunden für die Russen freigeben. In unserer Wohnung wohnte der sowjetische General und hatte einen Wachposten beim Tor. Nun, am 1. Mai 1952, am Tag der Arbeit, hat man uns klatschen lassen und zwei Tage später kamen die Kommissionen und teilten den Sachsen mit, dass sie ihre Wohnung innerhalb von drei Tagen zu räumen hätten.
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Kommentare

Artikel wurde 7 mal kommentiert.

  • Äschilos

    1Äschilos schrieb am 23.06.2012, 09:17 Uhr (um 09:18 Uhr geändert):
    "Nach all diesen Schikanen für die nach dem Krieg als vogelfrei erklärten Deutschen in Rumänien ist es kein Wunder, dass fast alle ausgewandert sind..."Die Nachwirkungen waren verheerend, da die Jugendlichen "ungesunder Herkunft" (de origine nesănătoasă) noch viele Jahre später keine höheren Schulen bzw. Universitäten besuchen durften - ein Kahlschlag für das bereits bestehende Bildungsbürgertum
  • haraldgitschner

    2haraldgitschner schrieb am 23.06.2012, 10:00 Uhr:
    Vielen Dank Christof Hannak für diesen Bericht ! Das hilft zu verstehen, warum es so gekommen ist wie es ist, warum so viele den Wunsch hatten auszuwandern, die meisten erst nach 1990. Fast jede Familie hatte solche oder ähnliche Schicksale zu verarbeiten! Auch das darf und soll nicht vergessen werden! Ich bitte weitere Zeitzeugen ihre Erlebnisse zu schildern. Auch das ist ein ( wichtiger ) Teil der Vergangenheitsbewältigung und des Verstehens, das wir der Jugend übermitteln sollten. Eine Brücke ist nur dann wichtig, wenn man auch das andere Ufer erkunden möchte!
  • Melzer, Dietmar

    3Melzer, Dietmar schrieb am 23.06.2012, 11:26 Uhr:
    Zwangsevakuierungen, Verschleppung & Vertreibung zur Wiederaufbauarbeit nach Rußland, Transmigrierung Vertreibungen von 1944 der Siebenbürger Sachsen kann man und sollte man nicht vergessen. Schicksal Warum?! Alle diese schweren Schicksale vieler Familien (Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben, Sathmarer Schwaben, Zipser Sachsen, Dobrutscha Deutsche, Bukowina Deutsche) kann man nicht einfach vergessen und sollte man es auch nicht. Deswegen immer Erinnern, Mahnen, Denkmal aufstellen, Andenken-Tafeln anbringen, Gedenkbücher schreiben, Ausstellungen errichten und eröffnen. All diese Sachen sollte man gegen das Vergessen dieser Schicksale tun.
    DANKE Herr Christof Hanak, dass Sie dieses getan haben.
  • Knobler

    4Knobler schrieb am 23.06.2012, 15:52 Uhr:
    Herr Haanak, ich glaube, Sie hätten ruhig auf Ihr Buch: „Zwangsaufenthalt mir Demütigungen; Die Evakuierungen 1952 im Burzenland (Siebenbürgen) „ hinweisen dürfen.
    Herausgegeben 2006 Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V. Heidelberg und aldus Verlag Kronstadt.
    ISBN 3-929848-50-3 ( AKSL ) und ISBN 973-7822-19-6 ( aldus )
    „ Über 45 Zeitzeugen und deren Angehörige berichten in ihren Aufzeichnungen anschaulich wie auch ergreifend über den meist zwei Jahre dauernden Zwangsaufenthalt.“
    Sie Herr Haanak haben die Berichte als Herausgeber durch eine Einführung und Erläuterungen ja ergänzt.
  • WIMAR55

    5WIMAR55 schrieb am 27.05.2014, 13:32 Uhr (um 13:38 Uhr geändert):
    Hallo !
    Obwohl erst mitte 50 geboren,somit es nicht miterlebt,habe ich Ihren Artikel mit Interesse gelesen.Leider hat es auch all das gegeben.Not,Elend,Verschleppung,Evakuierung.Ist aus der Geschichte unseres Volkes nicht mehr wegzudenken noch zu ignorieren!



  • WIMAR55

    6WIMAR55 schrieb am 27.05.2014, 13:39 Uhr:
    Hallo !
    Obwohl erst mitte 50 geboren,habe ich Ihren Artikel mit Interesse gelesen.Es ist schon so,daß auch all das,Leid,Elend,Not
    Verschleppung passiert ist.Es ist aus der Geschichte unseres Volkes weder wegzudenken noch zu ignorieren.Gebe mir Mühe es zu verstehen.


  • gloria

    7gloria schrieb am 28.05.2014, 07:57 Uhr:
    Es ist gut wenn Eltern und Großeltern ihren Kindern vaus ihrem Leben erzählen.Ich habe das Glück meine Eltern ,beide über 80 Jahre alt, noch in unserer Mitte zu haben und erstaunlich,jetzt nach so vielen Jahren erzählen sie uns viel von der damaligen ,schweren Zeit.Ich kann heute verstehen,dass meine Mutter,nie in die rumänische Kirche ging,es nicht gern sah dass wir auf rumänische Tanzveranstaltungen gingen.Es war das Ergebnis ihres sehr schweren Lebens in der Jugen,geboren 1930......

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