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9. Juli 2013

Kulturspiegel

Neue DVD über Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate

Von einem hinkenden, einem diebischen Glück in den Lücken der staatlichen Kontrolle spricht Herta Müller gleich am Anfang dieses bewegenden Dokumentarfilms von Helmuth Frauendorfer: „An den Rand geschrieben. Rumäniendeutsche Schriftsteller im Fadenkreuz der Securitate“. Darin lässt der Banater Autor und Filmschaffende seine Kollegen zu Wort kommen, die sich an ihre Begegnungen mit dem rumänischen Geheimdienst erinnern. Sie hatten sich mit ihren Texten ‚an den Rand geschrieben’, an den Rand der Gesellschaft. Frauendorfers Film erzählt ihre und zugleich – „am Rande“ – auch seine eigene Geschichte aus jener Zeit. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 5 mal kommentiert.

  • getkiss

    1 • getkiss schrieb am 09.07.2013, 18:19 Uhr:
    "Es ist ein Zeitzeugendokument, das schon allein wegen der Mitarbeit der namhaften Autoren für Literaturliebhaber wärmstens zu empfehlen ist."

    Als Zeitzeugendokument, für Literaturliebhaber zu empfehlen, oder für die Geschichte?
    Aus der Rezension geht nicht hervor, gibt´s was Neues, oder nur die bekannte(n) Geschichte(n)?
  • orbo

    2orbo schrieb am 10.07.2013, 11:09 Uhr:
    getkiss: Für Dich sind es neue alte Geschichten.
    Für alle anderen ist es eine Dokumentation, in der Aussagen von Zeitzeugen festgehalten werden, in denen die damaligen Umstände dargestellt werden. Schon möglich, dass Leute, die Wert auf reißerische neue Enthüllungen und Geschichten aus sind, etwas enttäuscht sein werden. Aber die sind gemäß Rezension auch nicht die Zielgruppe.
  • bankban

    3bankban schrieb am 11.07.2013, 06:56 Uhr:
    Der Kommentar von getkiss ist gar nicht so verkehrt, denn er verweist auf einen gewissen Widerspruch: der Begriff "Zeitzeuge" bzw. "Zeitzeugendokument" entstammt der Geschichtswissenschaft, dennoch wird die DVD den "Literaturliebhabern", also jenen, die gerne Gedichte und Romane lesen, empfohlen. Dies ist schon mal gewissermaßen ein Widerspruch, denn einem Liebhaber von Romanen empfehle ich in erster Linie einen Roman, nicht aber ein Interview mit einem Schriftsteller (was man natürlich auch machen kann).
    Zudem ist in der Tat auch jene Frage berechtigt, ob denn die DVD etwas Neues enthält. Das bedeutet keinen Wunsch nach etwas "Reißerischem", sondern ist eine nüchterne, auf Informationsgewinnung zielende Frage danach, inwiefern die DVD unser Wissen über die Verfolgung der rumäniendeutschen Schriftsteller durch die Securitate erweiter (oder nicht). Vieles ist nämlich bereits bekannt, Vieles wurde schon 2009ff. angesprochen, kontrovers diskutiert (auch im Forum der SbZ) und hinterfragt. Vor diesem Hintergrund wissen zu wollen, ob die auf der DVD enthaltenen Interviews etwas substantiell Neues zu bieten haben, finde ich legitim und nachvollziehbar.
  • getkiss

    4 • getkiss schrieb am 11.07.2013, 11:40 Uhr:
    Danke @bankban.
    Dein Kommentar erklärt so manches, was ich ohne weiteres als selbstverständlich beachtete.
    Ich meine, viel neues kann in dieser DVD auch nicht mehr drinstehen. Dass, was den Schriftstellern damals passierte, ist vielen auch passiert, nur machen die nicht soviel trara. Es ist wohl eine PR-Aktion, meiner Ansicht nach...aber ich gönne jedem der nicht informiert wäre die nachträgliche Information...
  • orbo

    5orbo schrieb am 11.07.2013, 14:27 Uhr:
    ""Zeitzeugendokument" entstammt der Geschichtswissenschaft" (...)
    "Dies ist schon mal gewissermaßen ein Widerspruch, denn einem Liebhaber von Romanen empfehle ich in erster Linie einen Roman, nicht aber ein Interview mit einem Schriftsteller"

    @bankban
    Literaturliebhaber müssen nicht notwendiger Weise "Liebhaber von Romanen" sein. Zudem: Auch aus litarerischer Sicht sind Zeitzeugenberichte wichtig. Das auf Geschichtswissenschaften zu limitieren ist eine begrenzte Sicht. Auf den Rest mag ich an dieser Stelle nicht eingehen, da es nicht meine Absicht ist euch beiden euere Freundschaftsanfrage zu erwiedern.

    Dass nun dem Buch eine DVD folgt mag den Informationsgehalt und dokumentarischen Wert beider Publikationen nicht schmälern. Vielmeher gehe ich nach beiden Rezensionen davon aus, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Ich persönlich erwarte daher gegenüber dem Buch keine weiteren Enthüllungen und eklatante Neuigkeiten, sondern weitere Details mit dokumentarischem Wert, was aus der Rezension auch so hervorgeht. Fragen zu stellen steht selbstverständlich jedem zu.

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