1. März 2025
Deportationsgedenken in Wien
Der achtzigsten Wiederkehr der in den eisigen Januartagen 1945 begonnenen Aushebung und militärisch eskortierten Verschickung von 70 000 Rumäniendeutschen in die schneeigen Regionen zwischen Donbass und Ural gedachte unser Wiener Verein am 31. Januar.
Um plastischer vor Augen zu haben, was es damals bedeutete, in Viehwaggons zu Dutzenden mit dem in aller Eile zusammengerafften Allernötigsten verladen zu werden, luden wir den routinierten, aus Schäßburg stammenden Filmemacher Günter Czernetzky ein. Er brachte einen seiner Filme über dieses Deportationsgeschehen mit, hinter dessen euphemistischem Titel „Wiederaufbauarbeit in der Sowjetunion“ eine grausame, bis zu fünf Jahre andauernde und unter katastrophalen Bedingungen stattfindende Zwangsarbeit untertags, bei minus 40 Grad in den vereisten Wäldern oder in schlecht gesicherten Industrieanlagen zu verstehen war. Dank des vorjährigen Erfolges des von Czernetzky bei uns vorgeführten erschütternden Filmes „Die Russen kommen“, der neben Wochenschauberichten Interviews von Zeitzeugen zwecks der geschichtlichen Einordnung der Geschehnisse rund um die Evakuierung, (das heißt die halbwegs geordnete Flucht der Nordsiebenbürger vor den herannahenden russischen Heereskontingenten) auch beinhaltete, drängte sich auch diesmal im Saal ein erwartungsvolles Publikum – und es sollte nicht enttäuscht werden.
Neben den zunächst kommentarlos gebrachten Ansichten russischer Industrie-Tristesse der damaligen Zeit wurden dann wieder Zeugenaussagen der dem Erfrierungs- oder Hungertod entkommenen Heimkehrer eingeflochten. Von tränenrührigen Beschreibungen der schrecklichen Lebens- und Arbeitsverhältnisse, der sadistischen Verhaltensweisen roher Apparatschiks, bis zur berührenden Schilderung erlebter Hilfsbereitschaft vonseiten der lokalen Bevölkerung, sowie in der Verbannung aufblühender Liebesgefühle junger, der menschlichen Nähe bedürftiger Lagerhäftlinge bot sich uns ein Überblick auf diesen menschenverachtenden, viele junge rumäniendeutsche Leben zerstörenden Willkürakt der russischen Siegermächte an. Günter Czernetzky, der immer gerne nach Wien kommt, hatte er doch hier einige Jahre gelebt und gearbeitet, brachte nach der Filmvorführung noch einige Ergänzungen an. Unsere Obmann-Stellvertreterin Ana Cletiu ließ noch etliche, als Kinder die Heimkehr und die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern erlebende, quasi Zeitzeugen zu Wort kommen – für einige auch jetzt noch eine sehr nahe gehende, ergreifende Angelegenheit. Zuletzt folgte noch die durch den Obmann Dr. Ziegler vorgenommene Lesung eines Gedichtes seines, damals auch deportierten Vaters, das schon im Titel „Warte, o Heimat!“ das ganze Leid und Weh der sehnlichst auf die Rückkehr in die Heimat wartenden Siebenbürger enthält.
Beim darauffolgenden Imbiss gingen die Diskussionen, zum Teil recht leidenschaftlich geführt, weiter, was wieder einmal beweist, wie gegenwärtig diese doch schon recht lange zurückliegenden geschichtlichen Ereignisse zumindest bei uns Siebenbürgern noch sind, ebenso wie heute, in Zeiten der Putin-Aggression, die nicht unberechtigte Angst vor deren Wiederholbarkeit plausibel erscheint.
Neben den zunächst kommentarlos gebrachten Ansichten russischer Industrie-Tristesse der damaligen Zeit wurden dann wieder Zeugenaussagen der dem Erfrierungs- oder Hungertod entkommenen Heimkehrer eingeflochten. Von tränenrührigen Beschreibungen der schrecklichen Lebens- und Arbeitsverhältnisse, der sadistischen Verhaltensweisen roher Apparatschiks, bis zur berührenden Schilderung erlebter Hilfsbereitschaft vonseiten der lokalen Bevölkerung, sowie in der Verbannung aufblühender Liebesgefühle junger, der menschlichen Nähe bedürftiger Lagerhäftlinge bot sich uns ein Überblick auf diesen menschenverachtenden, viele junge rumäniendeutsche Leben zerstörenden Willkürakt der russischen Siegermächte an. Günter Czernetzky, der immer gerne nach Wien kommt, hatte er doch hier einige Jahre gelebt und gearbeitet, brachte nach der Filmvorführung noch einige Ergänzungen an. Unsere Obmann-Stellvertreterin Ana Cletiu ließ noch etliche, als Kinder die Heimkehr und die Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern erlebende, quasi Zeitzeugen zu Wort kommen – für einige auch jetzt noch eine sehr nahe gehende, ergreifende Angelegenheit. Zuletzt folgte noch die durch den Obmann Dr. Ziegler vorgenommene Lesung eines Gedichtes seines, damals auch deportierten Vaters, das schon im Titel „Warte, o Heimat!“ das ganze Leid und Weh der sehnlichst auf die Rückkehr in die Heimat wartenden Siebenbürger enthält.
Beim darauffolgenden Imbiss gingen die Diskussionen, zum Teil recht leidenschaftlich geführt, weiter, was wieder einmal beweist, wie gegenwärtig diese doch schon recht lange zurückliegenden geschichtlichen Ereignisse zumindest bei uns Siebenbürgern noch sind, ebenso wie heute, in Zeiten der Putin-Aggression, die nicht unberechtigte Angst vor deren Wiederholbarkeit plausibel erscheint.
Obmann Kurt Thomas Ziegler
Schlagwörter: Czernetzky, Deportation, Gedenken, Wien. Film
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